Offen für neue Ideen sein: Volvo-Chef mahnt Branche, sich gegen Amazon zu wappnen

Auf einer Konferenz im Rahmen der New York International Auto Show warnte Volvo-Chef Anders Gustafsson vor dem Einfluss, den Amazons CEO Jeff Bezos auch in der Automobilbranche nehmen könnte.

Jeff Bezos: "Eure Gewinnspanne ist meine Chance"

Während seines Vortrags zeigte er so unter anderem in seiner Präsentation auf einer Folie ein bekanntes Zitat von Bezos, das besagt: "Eure Gewinnspanne ist meine Chance". Dieses Zitat wurde bereits 2012 im Wirtschaftsmagazin "Fortune" abgedruckt, das sich in einem Artikel unter dem Titel "Amazons Jeff Bezos: Der ultimative Zerstörer" mit der Strategie des E-Commerce-Händlers beschäftigte, mit niedrigen Preisen und einer niedrigen Gewinnspanne möglichst viele Kunden zu erreichen.

"Wir müssen offen für neue Ideen sein", mahnte Volvo-Chef Gustafsson in diesem Zusammenhang an. "Sonst findet der Typ, der unsere Gewinnspanne im Visier hat, sie viel schneller als wir." Der schwedische Autobauer versucht bereits im Vertrieb neue Chancen zu ergreifen: So bietet er seit Anfang des Jahres auch in Deutschland im Rahmen seines "Care by Volvo"-Konzepts ein Abonnement für verschiedene Modelle an. Im Abo enthalten sind neben dem Auto an sich auch die Wartung, die Versicherung, die Steuern und die sonstigen Nebenkosten - abgesehen vom Tanken.

Mobilität der Zukunft im Wandel

Mit diesem Schritt, den einige Autohäuser in Kalifornien stark kritisierten, versucht Volvo den Wandel vom Autobauer zum Mobilitätsanbieter zu schaffen. Mit Hinblick auf die Macht, die Amazon eventuell auch in der Automobilbranche übernehmen könnte, fordert Gustafsson seine Auto-Kollegen auf, "sich in Form zu bringen".

Wenn die Branche selbst offen für neue Ideen ist und Innovationen vorantreibt, wie Gustafsson es fordert, kann sie auch selbst den Schritt in die Zukunft der Mobilität gehen und große Autobauer können ihren zukünftigen Platz selbst bestimmen. Doch dafür braucht es neue Konzepte und auch eine Portion Mut. Volvo hat mit seinem Abo-Modell den ersten Schritt bereits getan.

Redaktion finanzen.net