Authentifizierung gefordert

Netflix geht gegen Passwort-Sharing vor: Wandern jetzt Nutzer ab?

22.03.21 21:13 Uhr

Netflix geht gegen Passwort-Sharing vor: Wandern jetzt Nutzer ab? | finanzen.net

Netflix will dem weitverbreiteten Account-Sharing einen Riegel vorschieben. Nun sorgt man sich an der Wall Street ob, dieser Schuss nicht womöglich nach hinten losgeht.

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• Netflix will Account-Sharing eindämmen
• Passwörter nur noch für Personen des gleichen Haushalts
• Marktbeobachter sehen Chancen und Risiken

Netflix ist der Pionier unter den Streaming-Dienstleistern und konnte trotz wachsendem Konkurrenzdruck seine Marktführerschaft bisher verteidigen. Da Netflix je nach Abo-Modell auf bis zu vier Geräten gleichzeitig genutzt werden kann, ist es für viele Kunden üblich, ihre Zugangsdaten mit Freunden zu teilen.

Account-Sharing ist verboten

Dieses Account-Sharing wird von Netflix jedoch nicht gern gesehen, schließlich sind diese Freunde keine zahlenden Kunden. Deshalb ist in den Nutzungsbedingungen klar festgehalten, dass das Teilen des Netflix-Accounts nur mit Personen gestattet ist, die im gleichen Haushalt leben.

In den USA gibt es sogar ein Gerichtsurteil, wonach die Weitergabe persönlicher Passwörter zu Online-Diensten grundsätzlich einen illegalen, strafbaren Zugriff darstellt. Dieses Urteil gilt auch für die Weitergabe des Netflix-Passworts an Kollegen und Freunde.

Bisher hatte der Streaming-Riese jedoch keine wirkliche Methode, um die Account-Sharer von den anderen Nutzern zu trennen. Und wenn doch Verstöße bekannt wurden, so wurden Sperren bislang nur ausgesprochen, wenn Accounts online weiterverkauft wurden.

Netflix plant härtere Gangart gegen Account-Sharing

Doch nun testet Netflix ein härteres Vorgehen gegen das unerlaubte Teilen von Accounts. Um Account-Sharer zu identifizieren, wird derzeit einigen Nutzern eine Sicherheitsabfrage beim Einloggen angezeigt. Wollen sie den Streaming-Dienst weiterhin nutzen, so müssen sie sich nun einen Code an eine hinterlegte Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse des Accounts schicken lassen und diesen eingeben. Erfolgt dies nicht oder zu spät, weil man nicht der eigentliche Inhaber ist bzw. von diesem den Code nicht schnell genug übermittelt bekommt, so kann man Netflix nicht mehr nutzen.

Zwar ist das Ausmaß dieses Tests nicht bekannt, jedoch wird allgemeinhin angenommen, dass bisher nur wenige Nutzer eine solche Sicherheitsabfrage erhalten. In Zukunft könnte sich dies jedoch ändern.

Wie reagieren die Netflix-Nutzer?

An der Wall Street gehen die Meinungen, ob Netflix dank diesem Vorgehen auf lange Sicht mehr Abonnenten gewinnen kann oder sich letzten Endes nicht doch selbst schadet auseinander. Fest steht aber, dass eine härtere Gangart Unsicherheit bringt, und das ausgerechnet in einer Zeit, in der Rivalen Millionen neue Abos abschließen. Denn der Erfolg von Netflix hat etablierte Medienkonzerne wie Disney aber auch Newcomer wie Apple dazu inspiriert, ihre eigenen Streaming-Plattformen zu lancieren.

Zu den Pessimisten gehört laut "Bloomberg" der Aktienanalyst Matthew Harrigan von Benchmark Co. Aufgrund der angelaufenen Corona-Impfkampagne geht er ohnehin schon davon aus, dass die Menschen nicht mehr so viel Zeit zuhause und damit vor dem Fernseher verbringen. Ein härteres Vorgehen gegen das Teilen von Passwörtern wird sich seiner Meinung nach zusätzlich negativ auswirken und Netflix' Macht bei der Preisfestsetzung beeinträchtigen. Eine drohende Nutzerabwanderung sei daher für Netflix das Top-Risiko in 2021.

Andere Marktbeobachter - darunter die Experten von BMO Capital Markets - sind hingegen etwas optimistischer und setzen darauf, dass Netflix dank seiner exklusiven Eigenproduktionen viele Nutzer halten und zum Abschluss eines eigenen Abos bewegen kann.

Laut "Bloomberg Intelligence" teilen rund 20 bis 30 Prozent der 74 Millionen Abonnenten in Netflix' Heimatmarkt ihren Account mit Bekannten außerhalb des eigenen Haushalts. Dies zeigt, wie groß das Potenzial für neue, zahlende Kunden ist. Doch auch die Gefahr, die bestehenden Kunden zu verärgern ist dabei nicht zu unterschätzen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: pixinoo / Shutterstock.com, Netflix

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