Siltronic-Aktie profitiert zweistellig: Schwache Wafernachfrage belastet Siltronic weniger als gedacht
Siltronic hat auch im vierten Quartal unter der schwachen Nachfrage nach Wafern gelitten.
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Umsatz und Gewinn gingen deutlich zurück, allerdings weniger stark als am Markt erwartet. Die Aussichten für 2020 sind düster.
"Eine Erholung der Nachfrage aus dem Speicherbereich könnte aufgrund erhöhter Lagerbestände an Rohwafern noch länger auf sich warten lassen", heißt es vom Unternehmen. Es geht daher von einem verhaltenen Start in das Geschäftsjahr 2020 aus.
Der Umsatz sank im Quartal nach vorläufigen Zahlen auf rund 304 Millionen Euro, von 388 Millionen im Vorjahresquartal. Analysten hatten mit 289 Millionen Euro gerechnet. Während die Durchschnittspreise leicht gesunken seien, nahmen die Verkäufe von Wafern an Kunden zu, die zu Zeiten der Vollauslastung nicht bedient werden konnten, teilte die im MDAX und TecDAX notierte Siltronic mit.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) brach auf 90 Millionen von 161 Millionen Euro ein, die EBITDA-Marge reduzierte sich auf rund 30 von 41,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal lag das EBITDA bei 91,5 Millionen, die Marge bei 30,5 Prozent.
Im Gesamtjahr ging der Umsatz vor allem wegen sinkender Absatzmengen um etwa 13 Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zurück. Der Nachfragerückgang betraf alle Wafer-Größen, fiel jedoch bei 300 mm moderater aus als bei 200 mm. Die kleinen Durchmesser waren am stärksten betroffen.
Durch die schlechtere Auslastung der Produktionslinien und deutlich gestiegene Energiekosten in Deutschland sank auch die EBITDA-Marge auf rund 32 von 40,5 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sackte auf rund 298 Millionen von 497,7 Millionen Euro, die EBIT-Marge entsprechend auf rund 24 Prozent von 34,2 Prozent. Für Siltronic war es nach eigenen Angaben dennoch das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
2020 zählen weiterhin geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen wie der noch nicht vollständig gelöste Handelsstreit zwischen den USA und China und die Spannungen im Mittleren Osten zu den Belastungsfaktoren, hieß es.
Siltronic-Aktie mit Kurssprung und zieht WACKER CHEMIE-Aktie mit hoch
Bei den Aktien des Herstellers von Halbleiterwafern haben die Anleger am Mittwoch trotz eines vorsichtigen Ausblicks für den Start ins neue Jahr zugegriffen. Die Papiere drehten nach einem anfänglichen Kursrutsch im Xetra-Handel schnell ins Plus und führten den MDAX mit einem Gewinn von letztlich 12 Prozent auf 101,20 Euro an. Für die Papiere von WACKER CHEMIE, das knapp 31 Prozent an Siltronic hält, ging es um schlussendlich 4,92 Prozent nach oben auf 66,08 Euro.
Experte Florian Treisch von der Commerzbank hatte erst vor wenigen Tagen darauf hingewiesen, dass wegen nach wie vor eher hoher Lagerbestände in der Chipbranche eine Nachfragebelebung vor dem zweiten Halbjahr wohl unwahrscheinlich sei und die Preise unter Druck stünden. UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies zeigte sich von der nun positiven Kursreaktion der Siltronic-Aktien angesichts des besseren Zahlenwerks nicht erstaunt, ungeachtet des ungewissen Ausblicks. Das Unternehmen habe bereits zuvor auf fortgesetzte Unsicherheitsfaktoren zu Anfang 2020 hingewiesen.
Die vorläufigen Zahlen für 2019 lägen zudem etwas über den Erwartungen, schrieben die Analysten des Investmenthauses Oddo. Ein wenig Rückenwind kommt Händlern zufolge auch von den Quartalszahlen von Apple. Die starken Kennziffern und die erhöhte Prognose des iPhone-Konzerns lieferten positive Vorgaben für die Halbleiterbranche.
Mit dem Kurssprung vom Mittwoch versuchen die Siltronic-Papiere erneut den Widerstand um die 93,50 Euro hinter sich zu lassen. Bereits Ende letzter Woche waren sie darüber gesprungen, im Sog der Coronavirus-Ausbreitung dann aber wieder abgerutscht. Die nächste Hürde ist nun das Zwischenhoch vom vergangenen Februar bei 98,56 Euro.
Die Kursdelle 2019 ist damit weitgehend Geschichte. So waren die Siltronic-Papiere im Juni wegen der Furcht vor einer deutlichen Abkühlung der Weltwirtschaft im Zuge des US-chinesischen Handelsstreits bis auf 49,13 Euro abgesackt. Seither hat sich ihr Wert fast verdoppelt. Bis zum Rekordhoch von 160,55 Euro aus dem März 2018 bleibt es aber noch ein weiter Weg.
FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX)
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