Spekulation über US-Zollverschiebung treibt Daimler- und BMW-Aktien an
US-Präsident Donald Trump will nach Informationen von Kreisen seine bis Samstag anstehende Entscheidung über die Einführung von Zöllen auf Autoimporte aus der EU verschieben.
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Die Entscheidung soll bis zu sechs Monate hinausgezögert werden, berichtete die US-Agentur unter Berufung auf Quellen im Weißen Haus am Mittwoch.
Die US-Regierung äußerte sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht. Die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte bereits in der vorigen Woche gemutmaßt, dass es zu einer Verschiebung kommen könnte.
Am Mittwoch zogen die US-Börsen unmittelbar nach Bekanntwerden der Nachricht kräftig an und machten teils vorher erlittene Verluste wett
- dank eines Sprunges bei den Aktien der Autohersteller. Trump wolle
zunächst Handelsgespräche mit der EU und Japan abwarten, hieß es zur Begründung für den Aufschub in dem Bericht.
Das US-Handelsministerium hatte Mitte Februar dem Weißen Haus einen Bericht vorgelegt, in dem die Autoimporte aus der EU als eine Gefahr für die Nationale Sicherheit der USA angesehen werden. Trump hatte daraufhin zunächst 90 Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Diese Frist würde am kommenden Samstag (18. Mai) auslaufen.
"Sollte sich die Nachricht bestätigen, wäre das aus Sicht der deutschen Automobilindustrie ein positives Zeichen", sagte der Präsident des deutschen Branchenverbandes VDA, Bernhard Mattes. "Die Zeit sollte gut genutzt werden, um in den Verhandlungen zwischen der EU und den USA zu konstruktiven Ergebnissen zu kommen. Der Erfolg der deutschen Automobilindustrie beruht unter anderem auf freiem und fairem weltweiten Handel."
Die deutschen Hersteller wären durch US-Zölle besonders hart getroffen. Sie haben einen großen Anteil an den EU-Exporten in die USA. Außerdem haben Hersteller wie VW (Volkswagen (VW) vz), Daimler und BMW sowie Zulieferer eigene Standorte in den USA. Von denen aus beliefern sie unter anderem den chinesischen Markt. Von dort drohen als Vergeltung von Trumps Sonderzöllen gegen Einfuhren aus China weitere Strafmaßnahmen.
Die EU will genauso wie die US-Autobranche die Zölle unbedingt vermeiden. Bei einem Gespräch zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Trump vor einem Jahr war vereinbart worden, dass beide Seiten Gespräche über ein Abkommen aufnehmen, das den Verzicht von Zöllen auf alle Industrieprodukte vorsieht. Die Vorbereitungen für diese Gespräche sind in vollem Gange.
Die USA streben ebenso eine Vereinbarung mit Japan an - wie Europa ein großer Autoexporteur in die USA. Trump bricht nächste Woche zu einem Besuch in Tokio auf und wird dort unter anderem auch mit Ministerpräsident Shinzo Abe zusammenkommen. Mit China befinden sich die USA in einem offenen Handelskrieg. Die Sonderzölle auf Warenimporte im Wert von 200 Milliarden Dollar hatten die USA am vergangenen Freitag von zehn auf 25 Prozent erhöht, China kündigte Vergeltungsmaßnahmen an.
Daimler- und BMW-Aktien profitieren
Die Kreisemeldung hat am Mittwochnachmittag die Autowerte im DAX und damit auch den Leitindex ins Plus gehievt. Die Papiere von BMW und Daimler rückten schlussendlich um 3,12 beziehungsweise 2,94 Prozent vor, nachdem es hieß, US-Präsident Donald Trump wolle die Entscheidung über höhere Abgaben um bis zu 6 Monate verschieben. Volkswagen schafften es derweil nur knapp mit 0,07 Prozent ins Plus.
Die Spekulationen sorgten am Markt allgemein wieder für Entspannung in puncto Handelsstreitigkeiten, wie der sprunghaft ins Plus gedrehte DAX zeigte. Der zuvor noch schwächere Leitindex legte zuletzt um etwas mehr als ein halbes Prozent zu.
Damit würde ein großer Unsicherheitsfaktor vorerst von den Aktien aus dem Autosektor genommen, hieß es am Markt. Analyst Kai Müller von der Bank of America hatte erst am Vortag darauf hingewiesen, dass es zeitnah richtungweisendes in dieser Frage geben könnte, da am 18. Mai eine 90-Tage-Frist ablaufe. Diese war dem US-Präsidenten Trump im Februar im Zuge einer Untersuchung eingeräumt worden, ob die EU-Importe eine Bedrohung für die nationale Sicherheit sind.
Wie Müller am Dienstag in seiner Studie analysierte, wären Daimler und BMW deutlich stärker von zusätzlichen US-Handelsbarrieren betroffen als Volkswagen. Entsprechend erklärt es sich auch, dass die Aktien der beiden Premium-Autobauer auf die Kreisemeldung deutlicher reagierten als jene des Wolfsburger Wettbewerbers.
/tih/he
FRANKFURT (dpa-AFX)
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01.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Deutsche Bank AG | |
30.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Kaufen | DZ BANK |
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22.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
06.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Sector Perform | RBC Capital Markets | |
04.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
31.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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30.09.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG | |
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