Volkswagen meldet Gewinneinbruch - Aktie fällt
Volkswagen hat zu Jahresbeginn deutlich weniger Gewinn in den Büchern stehen. Die Anleger trennen sich weiter vermehrt von VW-Vorzügen.
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Volkswagen hat im Zuge des Abgasskandals in den ersten drei Monaten des Jahres unter dem Strich rund 20 Prozent weniger verdient. Die wichtige Kernmarke verlor im Vergleich zum Vorjahr unter anderem wegen etwas geringeren Verkäufen und höheren Vermarktungskosten erheblich an Boden. Allerdings erzielte VW hier nach einem Verlust im vierten Quartal nun immerhin wieder einen operativen Gewinn. Die Prognose bestätigte der Wolfsburger Konzern.
"Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, denen wir aktuell gegenüber stehen, sind wir mit dem Start in das zweifellos anspruchsvolle Geschäftsjahr 2016 insgesamt zufrieden", sagte Konzernchef Matthias Müller. "Es ist uns auch im ersten Quartal gelungen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Dieselthematik in Grenzen zu halten und unter schwierigen Bedingungen respektable Ergebnisse zu erwirtschaften."
Operativer Gewinn über Markterwartungen
Operativ fiel das Konzernergebnis sogar besser aus als von Analysten erwartet. Der operative Gewinn stieg auf 3,44 Milliarden Euro, nach 3,33 Milliarden im Vorjahr. Im operativen Gewinn sind jedoch auch positive Sondereinflüsse von 300 Millionen Euro enthalten, unter anderem für die währungsbedingte Anpassung der für den Abgasskandal gestellten Rückstellungen, hieß es in der Mitteilung weiter. Bereinigt um diese Sondereffekte ist der operative Gewinn auf 3,13 (Vorjahr 3,33) Milliarden gesunken. Analysten hatten VW durchschnittlich nur einen operativen Gewinn von 2,73 Milliarden Euro zugetraut.
Nicht im operativen Ergebnis enthalten sind die Geschäfte der chinesischen Joint Ventures, welches sich anteilig im Finanzergebnis widerspiegelt. Das anteilige Ergebnis der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen sank deutlich auf 1,2 Milliarden von 1,6 Milliarden Euro im Vorjahr. Das Finanzergebnis sank sogar um 0,9 Milliarden, sodass letztlich ein Finanzverlust von 0,2 Milliarden Euro anfiel. Im Quartalsbericht begründet Volkswagen diesen markanten Rückgang insbesondere mit gestiegenen Aufwendungen bei der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten, die dem positiven Effekt aus dem Verkauf der Anteile an LeasePlan gegenüber gestanden hätten. Wie hoch der Effekt aus der Bewertung der Derivate war, dazu wollte sich ein Sprecher auf Nachfrage nicht äußern.
Vor Steuern verblieben dementsprechend nur noch 3,20 Milliarden nach 3,97 Milliarden Euro im Vorjahr. Nach Steuern und Dritten verblieben lediglich 2,31 Milliarden Euro, nach 2,89 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten dem Konzern mit 2,45 Milliarden Euro mehr zugetraut. Der Umsatz blieb mit 50,964 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert von 52,735 Milliarden zurück. Analysten hatten mit einem Umsatz von 51,738 Milliarden gerechnet.
Rendite der Kernmarke bei nur 0,3 Prozent
Deutlich schlechter lief es zum Jahresstart bei der Kernmarke. Immerhin wurde nach dem Verlust im vierten Quartal 2015 nun ein operativer Gewinn vor Sondereinflüssen von 73 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahreszeitraum lag der Betriebsgewinn mit 514 Millionen Euro noch deutlich höher. Analysten hatten im Durchschnitt ein operatives Ergebnis von nur 149 Millionen erwartet.
Am Aktienmarkt wurde schon damit gerechnet, dass die Kernmarke wieder schwarze Zahlen schreiben würde, nachdem Finanzchef Frank Witter dies auf der Jahrespressekonferenz angekündigt hatte. Angesichts geringerer Autoverkäufe, die in den drei Monaten um rund 1,3 Prozent sanken, verringerte sich der Umsatz auf rund 25 Milliarden nach 26,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die operative Rendite der Marke VW fiel auf nur noch 0,3 Prozent nach 2,0 Prozent im Vorjahr. Negativ hätten sich bei der Hauptmarke unter anderem der geringere Absatz sowie höhere Vermarktungskosten in Folge des Skandals ausgewirkt, hieß es im Zwischenbericht als Begründung.
Die eigenen Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Demnach erwartet der VW-Konzern, die Auslieferungen auf dem Niveau des Vorjahres zu halten. Der Umsatz auf Konzernebene dürfte um bis zu 5 Prozent unter dem Wert aus dem vergangenen Jahr liegen, die operative Rendite dabei eine Spanne zwischen 5,0 und 6,0 Prozent erreichen.
Weitere Details zur neuen Strategie 2025 oder zum aktuellen Stand der Rechtsstreitigkeiten in den USA mit Blick auf den Abgasskandal teilte Volkswagen in der Pressemitteilung derweil nicht mit.
Die Anleger haben verschnupft auf den Quartalsbericht des Wolfsburger Autokonzerns reagiert. Die VW-Vorzüge im DAX gaben am Dienstag im XETRA-Handel zeitweise mehr als 4 Prozent nach. Allerdings waren sie zum Handelsstart noch bis auf 139,40 Euro hochgesprungen und hatten damit den höchsten Stand seit dem 21. September 2015 erreicht. An jenem Tag hatte der sogenannte "Diesel"- oder auch "Abgas-Skandal" die Gemüter erschüttert und die Aktie zeitweise um mehr als 20 Prozent in den Keller geschickt. Beim Erklingen der Schlussglocke notierte das Papier noch rund 2,5 Prozent schwächer und war 134,35 Euro wert.
Dow Jones Newswires/dpa-AFX
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