RWE-Aktie gewinnt: RWE verdient trotz hohen Investitionen in erneuerbare Energien in Q1 mehr
Der Energiekonzern RWE hat im ersten Quartal kräftig in erneuerbare Energien investiert.
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Die bereits Ende April auf vorläufiger Basis vorgelegten Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal wurden bestätigt, wie auch der Ausblick für 2023 und das Dividendenziel von 1,00 Euro je Aktie.
Wie der Konzern bei Vorlage endgültiger Zahlen mitteilte, wurden im Anfangsquartal 8,0 Milliarden Euro investiert, um das "grüne Portfolio" um 4,9 Gigawatt auszubauen. Der überwiegende Teil entfiel dabei auf den Zukauf von Con Edison Clean Energy Businesses in den USA. Zudem hat RWE neue Windkraft- und Solaranlagen in Betrieb genommen. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 wuchs das grüne Portfolio um 7 Gigawatt.
Der Konzern profitierte dabei vor allem von höheren Erträgen aus der internationalen Stromerzeugung im Segment Wasser/Biomasse/Gas. Auch sind Belastungen von rund 850 Millionen Euro aufgrund der Sanktionen auf russische Steinkohlelieferungen im Segment Energiehandel weggefallen.
"Der kontinuierliche Zubau regenerativer Erzeugungsanlagen und unsere Akquisitionen zahlen sich aus", so RWE-Finanzvorstand Michael Müller. "Im ersten Quartal 2023 haben wir 14 Prozent mehr grünen Strom erzeugen können als im Vergleichszeitraum." RWE verfüge über die finanziellen Mittel, um auch in diesem Jahr weiter kräftig in organisches Wachstum zu investieren, so Müller. "Unsere Projektpipeline ist gut gefüllt und die anstehenden Auktionen eröffnen uns weitere attraktive Chancen."
RWE hat bereits Ende April die wichtigsten Eckdaten auf vorläufiger Basis genannt, die nun bestätigt wurden. So stieg das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf Konzernebene auf 2,798 Milliarden Euro von 1,460 Milliarden im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Kerngeschäft stieg das bereinigte EBITDA auf 2,302 (Vorjahr: 1,253) Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT erhöhte sich auf 2,303 (1,098) Milliarden Euro. Auf bereinigter Basis lag der Gewinn nach Steuern und Dritten bei 1,671 Milliarden nach 735 Millionen Euro im Vorjahr..
Im Gesamtjahr 2023 peilt der Energiekonzern weiterhin ein bereinigtes (EBITDA) von 5,8 bis 6,4 (2022: 6,310) Milliarden Euro an. Dazu soll das Kerngeschäft 4,8 bis 5,4 (5,559) Milliarden Euro beitragen. Beim bereinigten EBIT werden 3,6 bis 4,2 (4,568) Milliarden Euro erwartet. Den bereinigten Nettogewinn sieht der Konzern bei 2,2 bis 2,7 (3,232) Milliarden Euro.
RWE schließt Trennung von Braunkohlegeschäft nicht aus
Der Energiekonzern RWE hält sich die Abspaltung seiner Braunkohleaktivitäten weiter offen. "Wir stehen für Gespräche zur Verfügung", sagte RWE-Finanzchef Michael Müller am Donnerstag bei der Präsentation der Quartalszahlen in Essen auf Nachfrage. Momentan fänden aber keine Gespräche diesbezüglich mit der Bundesregierung statt. Der Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grüne sieht die Überprüfung einer Stiftungslösung vor. Für den mittlerweile größtenteils auf das Geschäft mit Erneuerbaren Energien ausgerichtete DAX-Konzern damit auch die Kohleverstromung stärker in den Hintergrund rücken, nachdem Mitte April schon das Ende der Atomenergie besiegelt wurde.
Nach Vorstellung der Ampel-Koalition könnte die Braunkohle und die Renaturierung in eine Stiftung oder Gesellschaft überführt werden. Vergangene Woche hatten Berichte die Runde gemacht, dass RWE seine Bemühungen intensiviert, sich früher als geplant von dem Braunkohlegeschäft zu trennen.
Die Analysten der US-Bank Morgan Stanley hatten in einer Notiz nach Gesprächen mit RWE-Führungskräften auf einer Investorenveranstaltung in den USA vermerkt, dass RWE seine Investoren um Vorschläge bittet, wie die Kraftwerke früher veräußert werden können, um den Wert für die Aktionäre zu steigern.
Braunkohle gehört genau wie die Atomkraft zum sogenannten Nicht-Kerngeschäft von RWE. Es hat 2022 rund 12 Prozent des bereinigten operativen Gewinns der Essener ausgemacht. Der aktuelle Plan sieht den Ausstieg des Konzerns 2030 vor.
DZ Bank hebt fairen Wert für RWE an
Die DZ Bank hat den fairen Wert für RWE nach detaillierten Quartalszahlen von 51 auf 53 Euro angehoben und die Einstufung auf "Kaufen" belassen. Der ausgezeichnete Jahresstart des Energieversorgers unterstreiche seine positive Einschätzung der Aktie, schrieb Analyst Werner Eisenmann in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Mit den Stärken in vielen Segmenten und Regionen sowie der soliden Bilanz sei RWE hervorragend positioniert, um von den Megatrends im Sektor sowie von höheren Strompreisen zu profitieren.
Auf XETRA zeigt sich die RWE-Aktie am Donnerstag zeitweise um 0,53 Prozent höher bei 42,03 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) /
ESSEN (dpa-AFX)
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