Deutsche Steuereinnahmen legen im Juni deutlich zu
Die deutschen Steuereinnahmen sind im Juni deutlich gestiegen und haben damit ihre Aufwärtsbewegung aus den Vormonaten fortgesetzt.
Sie legten ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,7 Prozent zu, wie das Bundesfinanzministerium bekanntgab. "Die Zuwachsrate ist allerdings durch die Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer erheblich überzeichnet", betonte das Ministerium in seinem Monatsbericht. Ohne Berücksichtigung dieses Sachverhalts ergebe sich dennoch ein Anstieg der Steuereinnahmen um 8,0 Prozent.
Das Haus von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) erklärte, neben den beiden aufkommensstärksten Steuerarten Lohnsteuer und Steuern vom Umsatz hätten auch die nicht veranlagten Steuern vom Ertrag sowie die Körperschaftsteuer wesentlich zur Steigerung der Steuereinnahmen beigetragen. Dem hätten ein stagnierendes Aufkommen bei der veranlagten Einkommensteuer und eine rückläufige Einnahmeentwicklung bei der Abgeltungsteuer gegenübergestanden.
Der Bund verbuchte 36,5 Prozent mehr an Steuereinnahmen und kam auf ein Aufkommen von 35,6 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 32,9 Milliarden Euro um 9,0 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Juni auf rund 75,6 Milliarden Euro. Im Mai waren die Steuereinnahmen bereits um 6,8 Prozent und im April um 3,9 Prozent gestiegen.
In den ersten sechs Monaten des Jahres legten die Steuereinnahmen insgesamt um 7,3 Prozent auf 350,2 Milliarden Euro zu. Der Bund verzeichnete ein Plus von 7,2 Prozent, und die Länder verbuchten eine Zunahme um 5,2 Prozent.
Für die deutsche Konjunkturentwicklung sahen Scholz' Experten eine bessere Entwicklung im zweiten Vierteljahr. "Die aktuellen Konjunkturindikatoren signalisieren, dass die Dynamik im zweiten Quartal wieder etwas zugenommen hat", hoben sie in dem Bericht hervor. Dafür sprächen vorliegende Indikatoren. Die Aufwärtsbewegung der Wirtschaft habe sich im ersten Halbjahr fortgesetzt, wenn auch weniger dynamisch als im besonders positiv verlaufenen Vorjahr. "Die Risiken aus dem außenwirtschaftlichen Umfeld haben sich indes erhöht", warnten die Ökonomen aber auch.
BERLIN (Dow Jones)
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