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Rheinmetall-Aktie beflügelt: Rheinmetall erhöht Margenerwartung für 2022 - Marder-Lieferung und mögliche DAX-Aufnahme

06.01.23 17:56 Uhr

Rheinmetall-Aktie beflügelt: Rheinmetall erhöht Margenerwartung für 2022 - Marder-Lieferung und mögliche DAX-Aufnahme | finanzen.net

Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat im vergangenen Jahr nach ersten Berechnungen operativ ein Rekordergebnis eingefahren.

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Die operative Marge dürfte deshalb besser ausfallen, als bislang gedacht, teilte der Konzern Rheinmetall überraschend am Freitag in Düsseldorf auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Das organische Wachstum dürfte hingegen nicht ganz so stark ausgefallen sein wie erwartet. Dies liegt laut Rheinmetall sowohl an der verlangsamten Erholung der globalen Autoproduktion sowie daran, dass sich einige Aufträge im Rüstungsgeschäft auf 2023 verschoben haben. Die im MDAX-notierte Aktie sprang daraufhin an. Beim Sitzungsende am Freitag beliefen sich die Gewinne via XETRA auf 3,66 Prozent bei einem Schlussstand von 209,50 Euro.

Rheinmetall hat im vergangenen Jahr 6,4 Milliarden Euro Umsatz gemacht und damit rund 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Kolbengeschäft, das teilweise bereits verkauft wurde, ist hierbei nicht eingerechnet. Damit hat sich das Wachstum beschleunigt, 2021 war der Umsatz nur um rund 5 Prozent gestiegen. Beim operativen Ergebnis erwartet der Konzern für 2022 ein Plus von mehr als 20 Prozent, das wären deutlich mehr als 700 Millionen Euro. Die finalen Zahlen sollen am 16. März vorgestellt werden.

Organisch - also ohne Währungseffekte und Zu- oder Verkäufe - zogen die Erlöse im vergangenen Jahr allerdings nur um 10 Prozent an. Das waren weniger als die prognostizierten 15 Prozent. Diese unerwartet schwache Entwicklung begründete die Firma unter anderem damit, dass sie viel investiert habe. Bereits fertige Ware liege noch auf Lager und der Abruf durch Kunden verschiebe sich auf 2023.

Ein Beispiel für solche Vorleistungen sind ältere Marder-Schützenpanzer, die von Rheinmetall modernisiert wurden oder noch werden. Diese Fahrzeuge könnte Deutschland nach einer Entscheidung der Bundesregierung bald der Ukraine zur Verfügung stellen.

Auch Munition hat Rheinmetall bereits umfangreich hergestellt, weil ihr Verkauf angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges und der gestiegenen Nachfrage sicher erscheint. Zudem gab Rheinmetall viel Geld aus, um seine Bestände an wichtigen Vorprodukten - zum Beispiel Halbleitern - zu erhöhen.

Rheinmetall ist auch als Autozulieferer tätig. In dieser Sparte bekam die Firma Gegenwind, da sich die globale Autoproduktion abkühlte.

Der Konzern hat rund 25 000 Beschäftigte. Rheinmetall stellt Artillerie, Panzer, Flugabwehr, Militär-Lastwagen und Munition her. Die Zentrale ist in Düsseldorf und das größte deutsche Werk in Unterlüß in Niedersachsen.

Entscheidung zu Marder-Lieferung und mögliche DAX-Aufnahme beflügeln Rheinmetall-Aktie

Im Handel wurde die aktuelle Stärke der Rheinmetall-Aktien zum einen mit der absehbaren Aufnahme der Papiere in den DAX begründet. So hatte die französische Großbank Société Générale (SocGen) bereits am Vortag darauf hingewiesen, dass mit einem Delisting der Linde-Anteilscheine im Laufe des ersten Quartals zu rechnen sei und Rheinmetall als Nachfolger im deutschen Leitindex erwartet werde.

Zum anderen wurde die politische Entscheidung zur Lieferung des Schützenpanzers Marder in die Ukraine angeführt. Das nähre Spekulationen, dass dem Marder trotz aller politischen Bedenken irgendwann der Kampfpanzer Leopard folgen könnte.

FRANKFURT (dpa-AFX/Dow Jones)

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