Aufholjagd

Zetsche: Mercedes hat BMW und Audi beim Wachstum überholt

07.01.15 14:37 Uhr

Zetsche: Mercedes hat BMW und Audi beim Wachstum überholt | finanzen.net

Die Daimler-Tochter Mercedes hat in den vergangenen Jahren deutlich an Boden gut gemacht und mittlerweile die Konkurrenz um Audi und BMW zumindest beim Absatzwachstum überholt.

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"Wir sind nun die am schnellsten wachsende Premiummarke", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche dem Wall Street Journal. Die Marke sei stärker geworden und komme auch bei der jüngeren Kundschaft besser an. Um wie geplant bis 2020 auch bei den Verkäufen die Nummer eins zu werden, setzt der Topmanager auf China.

   Der Stuttgarter Autobauer, den Zetsche seit 2006 führt, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Modelle auf den Markt gebracht. Die neuen Wagen kommen bei der Kundschaft so gut an, dass die Verkäufe Rekordwerte erreicht haben. Bei der Marge im Autogeschäft liegt Daimler aber nach wie vor hinter der Konkurrenz aus München und Ingolstadt.

   Mittlerweile gebe es eine Reihe von Märkten, so Zetsche, in denen die Marke die Rivalen beim Absatz bereits überholt habe. In Japan oder Russland sei Mercedes "sehr stark". Außerhalb Chinas verkaufe die Marke deutlich mehr als Audi, mit BMW sei man etwa gleichauf. Der entscheidende Markt sei nun China, erklärte der Daimler-Chef. "Je mehr wir in China aufholen können, desto schneller werden wir die Nummer eins", betonte Zetsche.

   Allerdings sind auch die Schwaben mit einem schwierigeren Umfeld in China konfrontiert. Nicht nur das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, auch der Automobilmarkt - nach Verkaufszahlen der weltweit größte - hat sich in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt. Der Absatz von Pkw und Nutzfahrzeugen legte in den ersten elf Monaten 2014 um 6 Prozent zu, im Vorjahreszeitraum lag der Zuwachs noch bei 14 Prozent. Zetsche ist aber dennoch optimistisch.

   "Unabhängig von der Frage, ob (die Wirtschaft in) China um 7 oder 6,8 Prozent wächst, bin ich sehr optimistisch, dass wir unsere Rivalen einholen", so der Daimler-Vorstandsvorsitzende. Mercedes hat im vergangenen Jahr beispielsweise das Händlernetz ausgebaut; insgesamt kamen 100 neue Händler hinzu.

   Beim Blick auf die bisherigen Absatzzahlen fällt aber auf, dass die Konkurrenz noch einen großen Vorsprung hat. In den ersten elf Monaten haben die Stuttgarter im Reich der Mitte zwar mit rund 252.800 Autos etwa 30 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. BMW liegt per November in China aber bei rund 415.200 und Audi bei etwa 516.300 Fahrzeugen.

   Der schwierigste Markt für Daimler sei derzeit allerdings Russland. Trotz der schwierigen Situation sei das Unternehmen dort im vergangenen Jahr "sehr erfolgreich" gewesen, so Zetsche. In Europa werde das Wachstum weiter deutlich gedämpft bleiben. In den USA sagt der Manager für den Premiummarkt ein mindestens so starkes Wachstum voraus wie für den Volumenmarkt. Details nannte er nicht.

   Zetsche ist seit neun Jahren Chef von Daimler. Sein derzeitiger Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Auf die Frage, ob er auch danach bei den Stuttgartern an Bord bleiben werde, sagte Zetsche, dass er diese Entscheidung bisher nicht gefällt habe. "Ich konzentriere mich stärker auf das Unternehmen und unsere Entwicklung, als auf meinen Vertrag."

DJG/DJN/kla/mgo

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