Banken-Aktien im Aufwind: Nachlassende Italien-Sorgen treiben Bankenerholung an
Europäische Bankaktien haben am Montag von weiter nachlassenden Ängsten vor einer möglichen Krise der Eurozone infolge der Italien-Wahl profitiert.
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So hatte sich Italiens Finanzminister Giovanni Tria in einem am Wochenende veröffentlichten Zeitungsinterview klar gegen einen Euro-Austritt des Landes ausgesprochen.
Der europäische Bankenindex Stoxx Europe 600 Banks stieg zum Wochenstart an der Spitze des Branchentableaus um fast 2 Prozent. Damit knüpfte er an seinen jüngsten Erholungsversuch an, nachdem er zwischen Mitte und Ende Mai um mehr als 10 Prozent eingebrochen war. Ein wesentlicher Grund hierfür waren die chaotischen Regierungsverhandlungen in Italien zwischen der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung und der fremdenfeindlichen Lega gewesen. Diese hatten Sorgen geweckt, die Koalition könnte einen Austritt aus dem Euro in Erwägung ziehen.
Der neue italienische Finanzminister Giovanni Tria will aber Italiens Zukunft im Euro garantieren. "Die Position der Regierung ist eindeutig und einhellig. Ein Euro-Austritt kommt nicht in Frage", sagte der Wirtschaftsprofessor der Zeitung "Corriere della Sera" (Sonntag).
Die Anleger an den Finanzmärkten reagierten erleichtert: In Italien gab die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen zum Wochenstart nach. Investoren halten die Risiken rund um Italien also für überschaubarer als zuletzt noch. "Der italienische Finanzminister hat den Märkten genau das gesagt, was diese hören wollten", schrieb Analyst Jasper Lawler von der London Capital Group. Damit habe Tria zudem die Aufmerksamkeit der Investoren vom gescheiterten G7-Gipfel abgelenkt.
Am Aktienmarkt legten vor allem die Papiere italienischer Banken zu. Für UniCredit und für Intesa Sanpaolo ging es jeweils um mehr als 6 Prozent nach oben.
Hierzulande waren die Anteilsscheine der Deutschen Bank und der Commerzbank mit Kursgewinnen von 1,29 Prozent beziehungsweise 3,45 Prozent unter den Favoriten im deutschen Leitindex DAX zu finden. Den Aktien der Commerzbank lieferte dabei auch eine Kaufempfehlung der Großbank HSBC Rückenwind.
HSBC-Analyst Johannes Thormann traut dem Dax-Konzern mittelfristig eine bessere Geschäftsentwicklung zu als die meisten Experten. Er legt seiner Bewertung die erwarteten Zahlen für das Jahr 2020 zugrunde und rechnet für 2020 mit einem Gewinn von 1,7 Milliarden Euro. Zudem dürfte die Dividende bis dahin auf 60 Cent steigen. Das rechtfertige ein Kursziel von 13 Euro. Nach dem zuletzt schwachen Lauf der Papiere sieht er damit mehr als ein Drittel Luft nach oben und stufte die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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