BVB-Aktie: Favre bekommt beim BVB zwei Spiele Frist
Aus echter Liebe wurde echter Zorn.
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Auch zwei Tage nach dem jüngsten Offenbarungseid von Borussia Dortmund beim 3:3 (0:3) gegen den SC Paderborn hatte sich der Ärger vieler Anhänger noch nicht gelegt. Auf der Jahreshauptversammlung des Clubs wurden die Profis von einigen Mitgliedern am Sonntag mit lauten Buhrufen empfangen. Passend zur angespannten Stimmung machte Vereinschef Hans-Joachim Watzke klar, dass Trainer Lucien Favre in den kommenden beiden Spielen in Barcelona und Berlin nur auf Bewährung im Amt verbleibt: "Lucien, du hast weiterhin unser Vertrauen. Aber eins ist klar: Am Ende ist Fußball immer über Ergebnisse definiert."
Der Geschäftsführer verspürte wenig Lust auf diplomatische Worte, verzichtete aber auf eine allgemein erwartete Brandrede an die Mannschaft. Gleichwohl nahm er nicht nur den Trainer, sondern auch die Profis in die Pflicht: "Reißt euch zusammen, strafft euch. Wir sind Borussia Dortmund, das muss man sehen. Wir erwecken nicht den Eindruck einer Einheit auf dem Platz. Versucht so aufzutreten, wie das von Borussen erwartet wird", forderte er.
Der dichte Terminplan dürfte mit ein Grund dafür gewesen sein, warum auch Favre zusammen mit der Mannschaft die mit knapp 1200 Mitgliedern gefüllte Westfalenhalle 2 betrat. Weil schon am Mittwoch das nächste Spiel in der Champions League gegen den FC Barcelona ansteht, scheuten die Vereinsbosse offenbar eine schnelle Entscheidung gegen den Fußball-Lehrer. Und doch ist der Rückhalt für Favre längst auf ein Minimum gesunken. Wie schon am Freitag im Stadion waren auch am Sonntag vereinzelt "Favre-raus"-Rufe zu hören.
Der Handlungsdruck wächst. Denn der Versuch der Mannschaft, sich im Duell mit Paderborn für die Schmach im Ligagipfel zwei Wochen zuvor beim FC Bayern (0:4) zu rehabilitieren, schlug mächtig fehl. Vor allem die erste Halbzeit mit Gegentoren durch Streli Mamba (5./37.) und Gerrit Holtmann (43.) glich einem Offenbarungseid, der in der jüngsten BVB-Geschichte seinesgleichen sucht. "Das war mit die schlimmste erste Halbzeit, die wir hier seit vielen Jahren im eigenen Stadion gesehen haben", befand Sportdirektor Michael Zorc.
Selbst die Tore von Jadon Sancho (47.), Axel Witsel (84.) und Marco Reus (90.+2) zum glücklichen Remis konnten die Fans nicht besänftigen. Mit lauten Pfiffen bekundeten sie ihren Unmut. "Diese Pfiffe gab es heute absolut zurecht", kommentierte Abwehrchef Mats Hummels, "das war von uns in fast allen Belangen einfach viel zu wenig." Kapitän Reus pflichtete bei: "Man hat sich richtig geschämt. So dürfen wir nie, nie wieder auftreten. Das war absolute Scheiße."
Im Beisein von Favre ließ die Mannschaft am Morgen nach dem Spiel den peinlichen Auftritt Revue passieren. Deshalb begann das Training mit zweistündiger Verspätung. "Viele haben sich zu Wort gemeldet, das war sehr selbstkritisch", verriet Zorc.
Die Gründe für die anhaltende Talfahrt des Titelaspiranten sieht Hummels weniger bei Favre als vielmehr bei der Mannschaft. "Ich würde mal ganz deutlich sagen, dass das nichts mit der Trainerposition zu tun hat, wenn wir einfach ohne Druck die Bälle herschenken." Ähnlich äußerte sich Nationalspieler Reus am Sonntag: "Wir dürfen die Verantwortung nicht immer weiterschieben. Wir auf dem Platz müssen in der Lage sein, ein Spiel wie gegen Paderborn zu gewinnen. Wir haben genug Qualität im Kader, um das zu zeigen."
Fraglich ist, ob diese Fürsprache zum Verbleib von Favre beiträgt. Der Coach wirkte ähnlich niedergeschlagen wie die Vereinsbosse und seine Profis. "Wir werden das zusammen analysieren, das ist sehr, sehr nötig. Das kann nicht so weitergehen", bekannte er. Seinen Glauben an einen Verbleib beim BVB hat er jedoch noch nicht aufgegeben: "Das einzig Gute war, dass wir nach dem 0:3 eine Reaktion gezeigt haben. Ich versuche weiter, positiv zu denken."
Auf die Frage, ob er sich von seinem Team im Stich gelassen gefühlt habe, antwortete er: "Nein, nein, ich stehe immer hinter meiner Mannschaft. Aber natürlich sind wir alle enttäuscht. Diese Leistung ist schwer zu erklären."
Mehr und mehr gehen dem Coach die Argumente aus. Trotz der üppigen Sommer-Investitionen in den Kader von 130 Millionen Euro entwickelt sich sein Team im Vergleich zur vergangenen Vizemeister-Saison eher zurück. Watzke gab am Sonntag allerdings zu, dass es ein Fehler gewesen sei, im Sommer keinen zweiten Stürmer zu holen. "Wir hätten definitiv eine zweite Nummer 9 verpflichten müssen", sagte er.
Es passt ins Bild, dass in den Medien bereits erste Nachfolger von Favre gehandelt werden. Als mögliche Kandidaten gelten demnach der ehemalige Münchner Coach Niko Kovac oder der bei Tottenham Hotspur entlassene Mauricio Pochettino. Schon vor Wochen war Ralf Rangnick, der vergangene Saison RB Leipzig betreut hatte, im Gespräch.
/bue/DP/mis
DORTMUND (dpa-AFX)
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