Anleger im Angstmodus: Diese fünf Aktien empfehlen Wall Street-Experten jetzt zum Kauf
Das erste Halbjahr 2022 verlief für Investoren bislang äußerst schwach. Bis auf wenige Ausnahmen wurden die allermeisten Aktien brutal abverkauft. Doch wenn man den Fachmännern der Wall Street Glauben schenken mag, dann bieten sich gerade jetzt bei einigen US-Aktien attraktive Kaufgelegenheiten. Folgende fünf Titel sind besondere Analystenlieblinge.
Werte in diesem Artikel
• Apple, NetApp und Oracle: Abgestrafte Tech-Aktien jetzt attraktiv bewertet?
• IHS Holding: Stark positioniertes Unternehmen im afrikanischen Wachstumsmarkt
• Bank of America: Bankgigant als großer Profiteuer der Fed-Geldplitik?
Bärenmärkte - so schmerzhaft sie auch bisweilen für die Anleger sein mögen - haben sich historisch betrachtet als günstige Nachkaufgelegenheiten herausgestellt. So empfehlen einige Experten der US-Börsen gerade jetzt zu einem beherzten Nachkauf, wobei "CNBC" fünf Favoriten der Analysten hervorhebt.
Viele Belastungsfaktoren sorgten für ein verkorkstes erstes Börsenhalbjahr
Anfang Januar sah es noch so aus, als könnte das Börsenjahr 2022 an die Erfolge aus 2021 anknüpfen. Diese Hoffnung hat sich als irreführend herausgestellt: Die Inflation blieb kein temporäres Phänomen, die Corona-Pandemie belastet via Lockdowns in China weiterhin die Weltwirtschaft, die globalen Lieferengpässe sind noch längst nicht behoben und die Leitzinsen werden deutlich stärker erhöht als es die pessimistischsten Experten vor einigen Monaten noch befürchtet hatten. Die große Frage lautet nun: Kann die Börse nach der verkorksten ersten Jahreshälfte die kommenden sechs Monate wieder Fahrt aufnehmen? Oder haben wir die endgültigen Tiefstände noch längst nicht gesehen? Während eine seriöse Prognose der weiteren Entwicklung große Schwierigkeiten mit sich bringt, sehen die Wall Street-Analysten bei den folgenden fünf Aktien auf jeden Fall ein attraktives Chance-Risiko-Profil.
Apple: Tech-Gigant mit Krisenresilienz
Apple ist mit einer Marktkapitalisierung von mehr als zwei Milliarden US-Dollar ein Unternehmensriese, der dank der Beliebtheit seiner Produkte über eine beachtliche Preissetzungsmacht verfügt. Kein Wunder also, dass Apple-Aktien die mit Abstand größte Position im Portfolio von Warren Buffetts Investmentvehikel Berkshire Hathaway ausmachen. Der Starinvestor lobt vor allem den "Burggraben" der Aktie, der dank der starken Marke gegenüber den Konkurrenten entstanden ist.
Dennoch ist auch Apple nicht vor den negativen Auswirkungen der vielfältigen ökonomischen Gegenwinde gefeit. Der iPhone-Hersteller selbst rechnet für das zweite Quartal 2022 mit Umsatzeinbußen von bis zu acht Milliarden US-Dollar aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe bei Komponenten, die durch die von COVID-19 veranlassten Lieferstopps in China noch verschärft wurden. Darüber hinaus erwartet Apple auch negative Effekte durch die Einstellung der Lieferungen nach Russland.
Ungeachtet der kurz- bis mittelfristigen Belastungsfaktoren bleiben die allermeisten Analysten auf längere Sicht für die Apple-Aktie äußerst bullish. So hat der Deutsche Bank-Analyst Sidney Ho kürzlich seine "Buy"-Empfehlung erneuert, sein Kursziel liegt bei 175 US-Dollar. Dies entspricht - ausgehend vom derzeitigen Kursniveau bei 137,44 US-Dollar (Schlusskurs vom 28. Juni 2022) einem Potenzial von mehr als 27 Prozent - und das trotz seiner Erwartungen, dass er in den nächsten Wochen "mehr Gerüchte über Auftragskürzungen bei Apple hören" werde. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Apple sei nach Hos Sicht nämlich inzwischen sehr angemessen, das Risiko für weitere Kursverluste deshalb begrenzt.
NetApp: Datenunternehmen mit guten Wachstumsaussichten
Hinsichtlich der amerikanischen Tech-Unternehmen sieht Ho neben Apple auch bei dem kalifornischen Unternehmen NetApp eine gute Kaufgelegenheit. NetApp, das im Bereich der Datenspeicherung und des Datenmanagements tätig ist, ist wie fast der gesamte Tech-Sektor bei dem allgemeinen Börsenabverkauf besonders stark unter die Räder geraten. Höhere Bauteil- und Logistikkosten aufgrund von Einschränkungen in der Lieferkette haben die Gewinnspannen des Unternehmens beeinträchtigt. Diese Probleme werden aller Voraussicht nach auch in naher Zukunft ein Hindernis darstellen.
Trotzdem überwiegen aus Hos Perspektive die positiven Faktoren: Trotz des Gegenwinds beweist NetApp eine enorme Umsetzungsfähigkeit, und dem Unternehmen ist es gelungen, seine Bilanz stark zu halten und eine Netto-Cash-Position zu erreichen. Die starke Bilanz hat dazu beigetragen, dass NetApp seine Dividende kontinuierlich ausschütten kann. Ebenso erhöhte der Datenspezialist in den vergangenen Jahren kontinuierlich das Volumen seines Aktienrückkaufprogramms. Aufgrund all dieser Aspekte sei das derzeit vergünstige Kursniveau eine hervorragende Kaufchance: Ho setzt sein Kursziel für NetApp bei 84 US-Dollar an, das wäre gleichbedeutend mit einem Anstieg von rund 28 Prozent im Vergleich zum aktuellen Aktienpreis von 65,64 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 28. Juni 2022).
Oracle: Softwaregigant mit stabilen Erträgen
Im Vergleich zu anderen Softwareaktien sind die Wertpapiere von Oracle noch verhältnismäßig glimpflich durch den Tech-Bärenmarkt gekommen. Die starke Marktposition, die stabilen Erträge und das relativ geringe Kurs-Gewinn-Verhältnis schützten die Oracle-Aktie vor einem brutalen Abverkauf, wie es beispielsweise die spekulativeren Softwareunternehmen Snowflake oder Palantir betraf. Auch in den vergangenen Monaten scheint Oracle gut durch den heftigen ökonomischen Gegenwind zu kommen; die letzten Quartalsergebnisse übertrafen die Analystenerwartungen. Zudem verkündete Oracle im Dezember 2021 den vielversprechenden Plan, Cerner zu übernehmen, einem Anbieter von IT-Lösungen für den Gesundheitssektor.
Brian White, Analyst bei Monness Crespi Hardt & Co., ist denn auch sehr optimistisch für die Aussichten von Oracle. Auch 2023 dürfte das starke Cloud-Momentum anhalten, von dem das texanische Unternehmen ein besonderer Profiteur sein dürfte. White ist überzeugt, dass "die erfolgreiche Schaffung eines soliden Fundaments zur Unterstützung eines starken Cloud-Wachstums in den kommenden Jahren das Potenzial hat, dem Markt zunehmend mehr Vertrauen in das langfristige Geschäftsmodell des Unternehmens zu vermitteln." Zwar verringerte White angesichts der makroökonomischen Schwierigkeiten sein Kursziel von 126 US-Dollar auf 113 US-Dollar, aber selbst letzteres Kursziel impliziert bei dem aktuellen Kursniveau von 68,58 US-Dollar ein gehöriges Aufwärtspotenzial von fast 65 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 28. Juni 2022).
IHS Holding: Telekommunikationsunternehmen mit starker Stellung in Wachstumsmärkten
Anders als den drei vorgenannten Aktien dürfte die IHS Holding-Aktie vielen Börsianern kein Begriff sein. Bei IHS handelt es sich um ein Telekommunikationsunternehmen, das ursprünglich in Nigeria gegründet wurde, seit Oktober 2021 an der New Yorker Börse gelistet ist und in vielen aufstrebenden Märkten von Afrika über Lateinamerika bis hin zum Mittleren Osten eine eigene Telekommunikationsinfrastruktur besitzt, betreibt und entwickelt. Trotz der schwachen Performance der letzten Monate der Aktie konnten die letzten Quartalszahlen überzeugen.
Die starken Ergebnisse machten RBC Capital Markets-Analyst Jonathan Atkin auf IHS aufmerksam, der bei dem Unternehmen mehrere Vorzüge erkennt, darunter vor allem ein "niedriges Kündigungsprofil, lange Vertragslaufzeiten und attraktive, rentenähnliche Cashflows". IHS sei stark auf dem afrikanischen Telekommunikationsmarkt positioniert, der in den kommenden Jahren ein erhebliches Wachstum erleben dürfte. In den meisten Ländern des afrikanischen Kontinents sei 2G und 3G noch Standard, in nächster Zeit dürften diese Systeme aber ein lukratives Update erfahren. Folglich sieht Atkin den fairen Wert der Aktie in zwölf Monaten bei 21 US-Dollar, also satte 99 Prozent höher als der momentane Wert von 10,53 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 28. Juni 2022).
Bank of America: Fels in der Brandung dürfte von steigenden Zinsen profitieren
Nach gängiger Lehrmeinung ist es vor allem der Bankensektor, der von Leitzinserhebungen profitieren kann. Durch die steigenden Zinsen erhöht sich nämlich die Marge zwischen Verleih- und Einlagerungszins bei den Banken, das heißt die Banken können durch die Kreditvergabe deutlich mehr Zinsen einnehmen, als sie den Kontoinhabern zahlen müssen. Der CEO der Bank of America, Brian Moynihan, sieht diese Entwicklung auch auf seine Bank zukommen: Er erwartet, dass höhere Zinssätze und ein Wachstum der Kredite den Nettozinsertrag in naher Zukunft deutlich verbessern dürften. Dies könnte sich auf kurz oder lang auch in einem höheren Preisniveau der zuletzt schwächelnden Aktien des Bankriesen widerspiegeln.
Gerard Cassidy, Analyst bei RBC Capital, scheint diese positive Meinung zu teilen. "Infolge des erwarteten Anstiegs der kurzfristigen Zinssätze haben wir unsere Schätzungen für den Nettozinsertrag angehoben, was im Jahr 2022 durch die niedriger als erwarteten Erträge aus dem Investmentbanking vollständig zunichtegemacht wurde, im Jahr 2023 wird dies jedoch nur teilweise der Fall sein", prognostiziert Cassidy. Daher geht der Analyst davon aus, dass die Rentabilität der US-Großbank während des geldpolitischen Straffungszyklus auf einem hohen Niveau bleiben wird. Sein Kursziel liegt bei 45 US-Dollar und damit zwar geringer als seine vorherige Erwartung (51 US-Dollar), aber immerhin noch mehr als 39 Prozent über dem derzeitigen Kursstand (32,26 US-Dollar) (Stand: Schlusskurs vom 28. Juni 2022).
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Supannee Hickman / Shutterstock.com, Ken Wolter / Shutterstock.com
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