Apple Watch ein Flop?

Keine Apple Watch-Zahlen: Warum tut Tim Cook so geheimnisvoll?

22.07.15 18:01 Uhr

Keine Apple Watch-Zahlen: Warum tut Tim Cook so geheimnisvoll? | finanzen.net

Apple hat einmal mehr eine glänzende Bilanz präsentiert. Dank dem Erfolgsprodukt iPhone verdiente das Unternehmen Milliarden. Doch was ist mit der Apple Watch? Der Konzern hüllt sich in Schweigen.

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Elf Milliarden Dollar. 11.000.000.000 Dollar in drei Monaten, so viel hat der Techkonzern Apple im abgelaufenen Quartal verdient. Damit hockt Apple nun auf einem unglaublichen Geldberg von 202,8 Milliarden Dollar. Und Hauptverantwortlicher für die glänzenden Zahlen ist einmal mehr Apples Erfolgsprodukt: Das iPhone. 47,5 Millionen seiner Kult-Smartphones hat das Unternehmen im dritten Quartal an den Mann gebracht - 35 Prozent mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine unglaubliche Zahl, auch wenn viele Analysten darauf gehofft hatten, Apple könnte noch anderthalb Millionen mehr seiner Geräte verkaufen.

Apple bleibt vom iPhone abhängig

Doch die beeindruckenden Zahlen lassen auf ein Luxusproblem schließen, das Apple in Zukunft in arge Bedrängnis bringen könnte: Der Konzern hat sich von seinem Bestseller abhängig gemacht. Bricht das Geschäft mit iPhones ein, sinkt die Nachfrage, ist der Verkaufsschlager auf einmal nicht mehr so beliebt, dann wird die Bilanz voraussichtlich ganz anders aussehen.

Apple Watch sollte das "Abhängigkeitsproblem" lösen

Auch bei Apple haben die Verantwortlichen das Problem natürlich erkannt und das iPhone ist beileibe nicht das einzige Produkt aus dem Hause des iKonzerns. Mit der ersten Smartwatch von Apple, der Apple Watch, wollte man ein adäquates Erfolgsprodukt installieren, das neben dem iPhone für garantierte Milliardeneinnahmen sorgen sollte. Doch ob der Plan aufgegangen ist, ist mehr als fraglich, denn genaue Verkaufszahlen zur Apple Watch blieb Apple im Rahmen der Bilanzvorlage schuldig.

Apple Watch-Zahlen bemerkenswert unkonkret

Die einzigen konkreten Zahlen zur Apple Watch sind bemerkenswert unkonkret: Das Geschäftssegment, in dem Apple seine Smartwatch und andere Produkte zusammenfasst, hat im abgelaufenen Geschäftsquartal 2,6 Milliarden Dollar umgesetzt - rund 952 Millionen mehr als im Vorquartal ohne Apple Watch. Wieviel genau auf die Smartwatch entfallen, wie hoch die Marge war, welcher Gewinn mit dem neuesten Produkt erzielt wurde - darüber schwieg Apple sich aus.

Apple betont Gelassenheit

Konzernchef Tim Cook sprach von einem "großartigen Start" für die Apple Watch, die Verkaufszahlen hätten die eigenen internen Kalkulationen übertroffen. "Unser Ziel waren nicht allein Verkaufszahlen. Über die sehr guten Nachrichten zum Verkaufsstart hinaus sind wir stolz darauf, wie wir das Produkt langfristig positionieren konnten", betonte der CEO.
Ziemlich vage Aussage für ein Unternehmen, das sonst gern mit Millionenverkäufen prahlt. Aus der Führungsrieg kamen weitere kryptische Aussagen zur Apple Watch: So erklärte der Finanzchef des Unternehmens, Luca Maestri, gegenüber der "New York Times", dass man in den ersten neun Wochen mehr Uhren verkauft habe, als iPhones oder iPads im gleichen Zeitraum direkt nach dem Produktlaunch. Im Juni habe man dann noch mehr Uhren verkauft, als im April oder Mai, beeilte sich Tim Cook zu versichern, um etwaigen Spekulationen um einen Nachfrageeinbruch nach dem genannten Neun-Wochen-Zeitraum entgegen zu treten.

Marktteilnehmer misstrauisch

Dass Apple eher als Geheimniskrämer gilt, ist am Markt allgemein bekannt. Viele der Informationen, die über den Konzern bekannt werden, wurden strategisch clever vom Unternehmen selbst platziert. Erfolgsmeldungen, insbesondere die über rege Nachfrage nach Apple-Produkten, fallen üblicherweise aber nicht unter die Geheimhaltungspflicht. Von daher ist es ungewöhnlich, dass Apple konkrete Verkaufszahlen zur Apple Watch verschweigt und stattdessen vage Aussagen veröffentlicht.

Wie gut läuft die Apple Watch wirklich?

Da bestätigte Zahlen von Konzernseite fehlen, bleiben nur Hochrechnungen und Schätzungen von Analystenseite. Die Experten von IDC erwarten für das Gesamtjahr Verkaufszahlen von 21 Millionen Stück. Andere Analysten zeigen sich allerdings weniger optimistisch und gehen von maximal 20 Millionen verkauften Geräten aus. Die anfänglichen Lieferprobleme zum Start der Apple Watch, die zu wochenlangen Wartezeiten auf Kundenseite geführt hatten, sind längst kein Thema mehr - inzwischen halten Käufer ihre Apple Watch schon in 1-2 Tagen nach Bestellung in der Hand.
Das klingt nicht nach einem iPhone-Killer, einem Gerät, das die Abhängigkeit des Unternehmens von seinem Top-Smartphone verringern könnte. Und genau das macht offenbar auch den Marktteilnehmern Sorgen, nicht umsonst ist die Apple-Aktie nach Veröffentlichung der Quartalsbilanz um zeitweise acht Prozent eingebrochen. Marktwert im zweistelligen Milliardenbereich wurde in kürzester Zeit vernichtet. Apples Schweigen und die vagen Aussagen sind für viele Anleger in diesem Fall offenbar kein gutes Zeichen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images

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