Apple Pay statt PayPal?

PayPal-Kündigungen in Deutschland: Ist Apple wirklich Schuld?

01.08.19 19:26 Uhr

PayPal-Kündigungen in Deutschland: Ist Apple wirklich Schuld? | finanzen.net

Obwohl PayPal im zweiten Quartal seinen Gewinn erneut steigern konnte, will der Zahlungsdienstleister einen Großteil seiner Stellen in Deutschland streichen und Apple scheint daran nicht ganz unschuldig zu sein.

Werte in diesem Artikel

• PayPal entlässt aufgrund von "Umstrukturierungen" 309 Mitarbeiter in Berlin
• Apple und die Sparkassen handeln Kooperation für die Nutzung von Apple Pay aus
• Verbraucher nutzen lieber PayPal als Apple Pay und Google Pay

PayPal streicht Stellen in Berlin

Der börsennotierte Zahlungsdienstleister PayPal aus den USA hat ein gutes zweites Quartal geschafft. Das Unternehmen teilte mit, dass in den Monaten von April bis Ende Juni der Umsatz um 12 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar stieg. Der Nettogewinn machte sogar einen noch größeren Sprung und schoss um 56 Prozent auf 823 Millionen US-Dollar nach oben. Trotzdem baut PayPal in Deutschland Jobs ab. Allein am Standort Berlin Wilmersdorf sollen 309 der insgesamt 355 Mitarbeiter nun ihre Arbeit verlieren. Eine PayPal-Sprecherin begründete die Maßnahme vor vier Wochen gegenüber Bild damit, weil der Standort "neu strukturiert" werden soll. Jedoch wirkt diese angeblich geplante Umstrukturierung nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen nicht mehr so glaubwürdig und stößt auf Unverständnis.

Apple und die Sparkassen

Während PayPal Jobs streicht, steht Apple mit den deutschen Sparkassen im Gespräch. Schon seit Wochen will das US-amerikanische Unternehmen seinen Bezahldienst in das Angebot der Sparkassen einbinden und es scheint als habe Apple es nun geschafft. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband will noch in diesem Jahr den Sparkassenkunden ermöglichen, ihr iPhone für Zahlungsvorgänge nutzen zu können. Das System gibt es bereits und heißt "Apple Pay". Das US-Technologieunternehmen hat auch bereits deutsche Partner und kooperiert mit der Deutschen Bank, N26, der HypoVereinsbank, Santander und der comdirect Bank. Jedoch wollen die Sparkassen sich von den anderen Finanzinstituten unterscheiden und den Kunden ermöglichen, Apple Pay auch ohne eine Kreditkarte zu nutzen und dabei lediglich die Girokarte als Zahlungsquelle zu hinterlegen. Zwei Drittel ihrer Kunden hätten ohnehin keine Kreditkarte und würden ausschließlich eine Girokarte für Zahlungen nutzen, begründete die Bank ihre Entscheidung.

Apple oder PayPal?

Was bargeldloses Zahlen angeht, hatte PayPal bislang immer die Nase vorn, doch durch den neuen Deal für Apple, könnte sich an der Spitze nun einiges ändern. Apple positioniert sich immer mehr als Herausforderer, jedoch ist PayPal in Deutschland schon um einiges etablierter als der Konkurrent. Denn sogar Google ist schon eine Kooperation mit dem Zahlungsdienstleister eingegangen und umgeht das Kreditkartenproblem, indem das Unternehmen seinen Kunden für die Nutzung von Google Pay, anstelle einer Kreditkarte als Zahlungsquelle, auch die Möglichkeit bietet, ein PayPal-Konto zu hinterlegen. Hinzu kommt, dass Apple noch immer nicht annähernd an die Reichweite des Konkurrenten herankommt, denn während Apple Pay ein eher junges Zahlungssystem ist, gibt es PayPal mittlerweile auf fast jeder Plattform und ist besonders beim Onlineshopping für die Meisten nicht mehr wegzudenken: Mehrere Umfragen ergaben, dass die Deutschen mittlerweile lieber per PayPal, als mit der Giro- oder Kreditkarte zahlen. Das Unternehmen bietet mit seinem System eine gute Übersicht über Zahlungsvorgänge und garantiert seinen Kunden mehr Sicherheit beim Geldtransfer. Dass Apple nun mit den Sparkassen kooperiert, ist als Grund für die PayPal-Kündigungen kaum denkbar. Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen hält weltweit an und bietet Platz für beide Zahlungsmethoden, wobei sich PayPal dabei kaum Gedanken machen muss, dass Apple Pay in nächster Zeit die Reichweite des Unternehmens erreichen wird.

Verbraucher nutzen lieber PayPal

Auch eine Umfrage der Postbank, die das Marktforschungsinstitut Toluna durchgeführt hat, bestätigt die sichere Stellung für PayPal auf dem deutschen Markt. Es wurden 3.100 Personen online zum Thema bargeldloses Bezahlen befragt und auch vergleichbare Umfragen sind zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. 11 Prozent der Verbraucher nutzen mittlerweile regelmäßig ihr Smartphone, um eine Zahlung zu tätigen. Das sind 4 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor und zeigt deutlich den Trend in Richtung des bequemen Zahlens mit dem Handy. Die Umfrage zeigt auch, dass Apple Pay und auch Google Pay bislang noch wenig Zuspruch in Deutschland erfahren und mehr als die Hälfte der Befragten PayPal bevorzugen. 51 Prozent gaben bei der Befragung an, ausschließlich PayPal für das bargeldlose Zahlen zu nutzen und nur 13 Prozent wählten die Nutzung von Apple oder Google Pay - das entspricht nur einem Prozent der befragten Personen. PayPal hat rund 23 Millionen Kunden in Deutschland und gewinnt immer weitere hinzu, während andere Zahlungsdienstleister noch um Reichweite und Nutzerzahlen kämpfen müssen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Justin Sullivan/Getty Images

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