10 Jahre Apple-Chef Tim Cook: Veränderungen seit Steve Jobs' Rücktritt und die Entwicklung der Apple-Aktie
Seit Tim Cook 2011 die Leitung des iKonzerns Apple von seinem Vorgänger Steve Jobs übernahm, hat sich einiges geändert. Nicht nur wurden unter Cook neue Geräte und Services eingeführt, auch die Umsatzzahlen und der Aktienkurs des iPhone-Herstellers können sich sehen lassen.
Werte in diesem Artikel
• Tim Cook krempelt Apple-Sortiment um
• Apple-Aktie legt um mehr als 1.000 Prozent zu
• Neubesetzung der CEO-Position ab 2025?
Zehnjähriges CEO-Jubiläum für Tim Cook
Vor knapp zehn Jahren übernahm Tim Cook die Führung beim iPhone-Hersteller Apple. Bereits seit Januar 2011 vertrat der vorherige Verantwortliche für den Mac-Bereich des Konzerns den damaligen CEO Steve Jobs in seinen Führungstätigkeiten, da sich dieser aus gesundheitlichen Gründen zurückzogen hatte. Am 24. August 2011 erhielt Cook dann offiziell die Leitungsposition des Tech-Giganten mit Sitz im kalifornischen Cupertino. Weniger als zwei Monate später - am 5. Oktober 2011 - starb Jobs an den Folgen einer Krebserkrankung.
iPhone-Geschäft ausgebaut
Wie der aktuelle Apple-CEO wenige Jahre später erklärte, habe sein Vorgänger ihm geraten, seinen eigenen Führungsstil zu etablieren, anstatt sich zu fragen, wie Jobs gehandelt hätte. So hat Cook laut "CNBC" den Fokus auf das Geschäft um die Smartphone-Sparte gelegt und diese um einige iPhone-Modelle ergänzt. Damit sollten nicht nur bestehende Kunden an das Unternehmen gebunden, sondern auch neue Käufer an das Apple-Ökosystem herangeführt werden. Zuvor umfasste jede iPhone-Generation immer nur ein Modell, seit Cook die Leitung des Konzerns übernahm, werden aber auch unterschiedliche Varianten angeboten, die sich in der Display-Größe und der Leistung unterscheiden. Dies zeigte sich laut dem ehemaligen Apple-Marketingdirektor Michael Gartenberg bei der Entwicklung des iPhone 6 Plus im Jahr 2014. "Steve war ziemlich unnachgiebig, dass große Telefone nicht etwas sind, was wir tun werden", so der Tech-Analyst gegenüber "The Verge". "Die Verbraucher wollen es, wir haben die Möglichkeit, es zu tun, also werden wir es tun", habe Cook die Entscheidung, das iPhone-Modell auch mit größerem Bildschirm anzubieten, aber gerechtfertigt.
Cook etabliert Apples Serviceangebot
Auch wurden beliebte Apple-Produkte erst unter Cook eingeführt, so etwa der Fitnesstracker Apple Watch, der laut Statista den Wearables-Bereich deutlich dominiert, aber auch die kabellosen In-Ear-Kopfhörer AirPods wurden erst nach Jobs Tod vorgestellt.
Neben dem Angebot an neuer Hardware baute Cook außerdem das Service-Geschäft deutlich aus. Zusätzlich zum Musikstreamingdienst Apple Music bietet der Techkonzern nun auch Abonnements für Videospiele, Zeitungen und Magazine sowie den Fitnessdienst Apple Fitness+ an. Mit Apple TV+ stieg das Unternehmen außerdem in den umkämpften Markt um das Streaming von Filmen und Serien ein - und greift damit Branchengrößen wie Netflix, Amazon und Disney an. Unter dem Namen "Apple One" vereint das Unternehmen außerdem alle Abo-Dienste zu einem Paket. Ebenfalls inbegriffen ist dabei Online-Speicher für Apples Clouddienst iCloud.
Deutliche Umsatzsteigerung seit Führungswechsel
Aber nicht nur Cooks Produktvorstellungen hinterließen Spuren: Unter der Leitung des CEOs konnte der Konzern seinen Umsatz deutlich steigern. So meldete Apple im dritten Quartal 2011 - also dem letzten Quartal, in dem Cook die Nachfolge noch nicht offiziell innehatte - noch 28,57 Milliarden US-Dollar. Im dritten Quartal 2021 stand dann ein Umsatz von 81,46 Milliarden US-Dollar in den Büchern. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten. Fast die Hälfte des Gesamtumsatzes wird mit 39,6 Milliarden US-Dollar der iPhone-Sparte zugerechnet. Aber auch in den Bereichen Macs, iPads & Co. konnte ein deutliches Wachstum verbucht werden.
Apple-Aktie profitiert von Cook-Leitung
Und auch der Kurs der Apple-Aktie konnte von Cooks Führung profitieren: Wurde das Papier am 24. August 2011 letztendlich noch bei 13,44 US-Dollar gehandelt, kostete ein Apple-Titel zuletzt noch 153,65 US-Dollar (Schlusskurs vom 2. September 2021) - ein Plus von mehr als 1.000 Prozent. Im selben Zeitraum verbuchte der S&P 500, der die Anteile der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst, ein Plus von 285,27 Prozent (Stand vom 2. September 2021). Das bedeutet für den iKonzern eine Marktkapitalisierung von knapp 2,52 Billionen US-Dollar. Erst Anfang September sprang die Aktie auf ein neues Rekordhoch von 154,98 US-Dollar.
Seit Beginn des Kapitalrückführungsprogramms im Jahr 2012 arbeitet Apple daran, die Anzahl seiner Anteile durch Aktienrückkäufe zu reduzieren, so CNBC weiter. Wie Finanzchef Luca Maestri laut dem Fernsehsender erklärte, habe das Unternehmen seitdem 450 Milliarden US-Dollar in den Rückkauf und Dividendenzahlungen investiert. 2014 setzte der Techkonzern außerdem einen Aktiensplit im Verhältnis 7 zu 1 um, 2020 dann im Verhältnis 4 zu 1.
Aktienpaket dank Zehnjahresvertrag
Als Teil seines Zehnjahresvertrags, den Cook zu Beginn seiner CEO-Tätigkeit mit Apple schloss, konnte sich der Konzernlenker kürzlich über ein Aktienpaket freuen. Zuletzt erhielt der Geschäftsführer damit fünf Millionen Apple-Scheine, wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet. Etwa 1,1 Millionen Papiere waren dabei an den Kursverlauf der Apple-Aktie zwischen 2018 und 2021 geknüpft. Dokumenten zufolge, die der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC vorliegen, trennte sich der Cook aber unmittelbar wieder von seinen Aktien und verkaufte diese für 751 Millionen US-Dollar. Fast 10 Millionen US-Dollar in Anteilen spendete der Apple-Chef außerdem an einen anonymen Empfänger, wie aus den Dokumenten hervorgeht.
Apple wird politisch: Cook setzt sich für LGBT-Rechte und Einwanderer ein
Im Vergleich zu seinem Vorgänger äußert sich Cook aber auch politischer. Nicht nur setzt sich der Apple-CEO für die Rechte der LGBT-Community ein, nachdem er sich 2014 zu seiner Homosexualität bekannte, auch kritisierte er den vorherigen US-Präsidenten Donald Trump für seine immigrationsfeindliche Politik, wie das Tech-Portal CNET berichtet. Auch dessen Pläne, Transgender-Personen vom Militärdienst auszuschließen, verurteilte der Konzernchef aufs Schärfste. Trotz seiner öffentlichen Kritik suchte Cook aber immer wieder den Dialog mit Trump. "Er ist eine großartige Führungspersönlichkeit", soll der ehemalige Präsident laut dem Wall Street Journal einmal über den Apple-CEO gesagt haben. "Andere gehen los und engagieren sehr teure Berater. Tim Cook ruft Donald Trump direkt an."
Baldige Neubesetzung? CEO-Vertrag läuft 2025 aus
Bis die Auszahlung von Unternehmensanteilen an den Apple-CEO 2025 endet, wird Cook die Konzernleitung voraussichtlich weiterführen. Ob er seine Führungsrolle aber auch anschließend behalten wird, ist noch unklar. Laut Bloomberg besteht konzernintern die Annahme, dass der CEO dem Unternehmen noch bis zur Einführung einer weiteren großen Produktkategorie erhalten bleiben wolle, wobei es sich wohl um eine langersehnte Augmented-Reality-Brille handelt, die im kommenden Jahr vorgestellt werden könnte. Zwar werden auch immer wieder Gerüchte zur Entwicklung eines Apple Car laut, bis E-Autos mit Apfel-Logo auf den Straßen zu sehen sind, dürfte es nach Angaben der Agentur aber noch eine Weile dauern. Auch sehe der mittlerweile 61-Jährige durchaus ein, dass Silicon-Valley-Firmen eher von jungen Leuten geleitet werden sollten, so Bloomberg weiter. Es bleibt also abzuwarten, ob Cook dem iKonzern auch nach dem Ende seiner Aktien-Auszahlung treu bleibt. Zur möglichen Nachfolge des aktuellen Apple-Chefs ist derzeit noch nichts bekannt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images
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14.10.2024 | Apple Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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20.11.2024 | Apple Neutral | UBS AG | |
15.11.2024 | Apple Hold | Jefferies & Company Inc. | |
07.11.2024 | Apple Neutral | UBS AG | |
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19.11.2020 | Apple Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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