Informationen zur nachhaltigen Geldanlage - Olaf Zeitnitz von VisualVest im Interview
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"Nachhaltige Geldanlagen stehen konventionellen Anlageformen in nichts nach. Denn schließlich werden bei dieser Form der Geldanlage ebenfalls die klassischen Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Risiko bewertet.", sagt Olaf Zeitnitz von VisualVest
finanzen.net: Was bedeutet es genau, nachhaltig anzulegen?
Olaf Zeitnitz: Unter nachhaltiger Geldanlage versteht man eine Investition, die neben finanziellen Kriterien auch ökologische, soziale und ethische Aspekte berücksichtigt. Diese Aspekte werden in den ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zusammengefasst. Dafür steht "Environmental" für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Naturgütern. "Social" berücksichtigt den Schutz der Menschenrechte und die Einhaltung von guten Arbeitsbedingungen. Aber auch die Sicherung von Frieden zählt zu dem sozialen Aspekt. Das dritte Kriterium, "Governance", umfasst die unternehmerische Verantwortung für die Gesellschaft und die korruptionsfreie Auftragsvergabe. Bei einer nachhaltigen Geldanlage werden all diese Aspekte untersucht. Dabei wird die Investition in Unternehmen und Staaten ausgeschlossen, die sich nicht an diese Kriterien halten, also somit nicht nachhaltig wirtschaften.
finanzen.net: Worin liegen die Vorteile nachhaltiger Investments? Gibt es möglicherweise Nachteile gegenüber konventionellen Anlageformen?
Olaf Zeitnitz: Nachhaltige Geldanlagen stehen konventionellen Anlageformen in nichts nach. Denn schließlich werden bei dieser Form der Geldanlage ebenfalls die klassischen Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Risiko bewertet. Studien belegen, dass Anleger, die auf grüne Anlageformen setzen, nicht auf Rendite verzichten müssen. Ganz im Gegenteil, denn durch das nachhaltige Investieren können bestimmte Risiken ausgeschlossen werden - wie zum Beispiel ein Sinken der Aktienkurse aufgrund von Umweltskandalen. Darüber hinaus werden durch eine Investition in Fonds die Staaten und Unternehmen, deren Anteile gekauft werden, direkt unterstützt. Und das auch, wenn Anleger vielleicht mit deren Art des Wirtschaftens nicht einverstanden sind. Vielen ist diese Tatsache nicht bewusst. Durch eine nachhaltige Geldanlage erhalten Anleger die Möglichkeit, nur in Unternehmen und Staaten zu investieren, die sich an die ESG-Kriterien halten.
Einen kleinen Nachteil gibt es allerdings: die Kosten. Da es noch nicht so viele nachhaltige ETFs am Markt gibt, wird oft auf aktiv verwaltete Fonds zurückgegriffen, um ein nachhaltiges Portfolio zusammenzustellen. Diese sind allerdings etwas teurer, da ein Fondsmanager diese managt. Außerdem ist die Auflegung eines nachhaltigen Fonds aufwendiger, als die eines konventionellen Fonds. Vergleichen lässt sich dies gut mit Bio-Produkten. Ein Bio-Apfel ist auch teurer als ein normaler Apfel.
finanzen.net: Wie läuft die Bestimmung der Nachhaltigkeit eines Wertpapieres ab?
Olaf Zeitnitz: Leider gibt es für nachhaltige Wertpapiere bisher noch keine einheitlichen Richtlinien, die festlegen, welche Kriterien bei nachhaltigen Geldanlagen berücksichtigt werden müssen. Auch ein einheitlich anerkanntes Siegel gibt es bislang noch nicht. Dadurch gestaltet sich die Auswahl der nachhaltigen Geldanlage nicht nur für Anleger schwierig. Auch bei der Auflage eines nachhaltigen Fonds ist die Entscheidung nicht einfach, anhand welcher Kriterien Unternehmen und Staaten ausgewählt werden, in die der Fonds investieren soll. Orientierungspunkte bieten dafür aber beispielsweise die Ergebnisse unabhängiger Rating-Agenturen, wie z. B. des ESG Research von MSCI. Dies ist ein weltweit führender Anbieter für Nachhaltigkeitsanalysen- und Ratings. Zudem gibt es verschiedene Siegel, an denen man sich ebenfalls orientieren kann. Ein Beispiel dafür ist das Siegel des Forums für Nachhaltige Geldanlagen (FNG). Das ist eine gemeinnützige Organisation, die die Nachhaltigkeit von Fonds anhand der ESG-Kriterien und ihrer Anlagestrategien bewertet. Jeder Fondsanbieter muss also selbst entscheiden, welche Kriterien er bei der Auflage der nachhaltigen Fonds berücksichtigt. Das bedeutet im Gegenzug für Anleger, dass diese ebenfalls entscheiden müssen, welche Kriterien ihnen wichtig sind, um die entsprechende Investitionsentscheidung zu treffen.
finanzen.net: Welche Möglichkeiten zur nachhaltigen Anlage gibt es bei VisualVest? Sind diese sowohl für private als auch institutionelle Anleger geeignet?
Olaf Zeitnitz: Das Angebot von VisualVest umfasst drei nachhaltige, breit gestreute Portfolios (GreenFolios) und richtet sich an Privatanleger. Die GreenFolios bestehen sowohl aus nachhaltigen ETFs als auch aus nachhaltigen, aktiv verwalteten Fonds. Jeder Anleger hat die Möglichkeit, bereits ab 25 Euro Sparsumme pro Monat in ein GreenFolio zu investieren. Die drei GreenFolios unterscheiden sich in ihren Risikostufen. Für Anleger, die nicht so viel Risiko eingehen möchten, eignet sich unser GreenFolio 1 mit einem hohen Anteil an risikoarmen Anleihen und einem geringeren Anteil an risikoreicheren Aktien. Das GreenFolio 3 besteht zu einem Hauptteil aus Aktienfonds, wodurch höhere Renditen, allerdings auch stärkere Kursschwankungen zu erwarten sind. Für jeden Anleger ermitteln wir ein GreenFolio, das zu den individuellen Präferenzen passt. Zudem behalten wir die Anlagestrategien unserer Kunden im Blick und passen sie bei Bedarf automatisch an. Anleger müssen sich darum also nicht selbst kümmern.
finanzen.net: Nach welchen Kriterien werden die Fonds bei VisualVest ausgewählt?
Olaf Zeitnitz: Für die Auswahl der aktiv verwalteten, nachhaltigen Fonds haben wir gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft Union Investment einen klar definierten Prozess entwickelt. Dazu werden nacheinander drei Regeln angewendet. Zunächst werden durch die Ausschluss-Regel alle Fonds ausgeschlossen, welche die von uns festgelegten Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen. Auf unserer Webseite kann das genau nachgelesen werden. Zudem werden Fonds mit einem zu geringen ESG-Score aussortiert. Der ESG Score misst den Grad der Nachhaltigkeit von Unternehmen und wird zum Beispiel vom MSCI berechnet. Im nächsten Schritt der Fondsauswahl wird die Selektions-Regel angewendet. Dabei werden alle übrig gebliebenen Fonds nochmals nach dem ESG-Score bewertet. Es werden nur diejenigen Fonds für die weitere Analyse betrachtet, die innerhalb ihrer Vergleichsgruppe (Anlageklasse) den höchsten ESG-Score aufweisen. Im letzten Analyseschritt kommt die Engagement-Regel ins Spiel. Diese umfasst eine qualitative Analyse der Fonds, indem Gespräche mit den Fondsmanagern geführt werden. In den Gesprächen wird geprüft, wie die Nachhaltigkeitskriterien im Investmentprozess berücksichtig werden. Bei der Auswahl der nachhaltigen ETFs wird der Index, den dieser abbildet, auf Nachhaltigkeit untersucht. Dabei wird ebenfalls der ESG-Score ausgerechnet und die Indizes mit einem zu geringen Score aussortiert. Im Anschluss werden alle übrigen Fonds noch einer finanziellen Analyse unterzogen, in der beispielsweise die Bekanntheit der Fondsgesellschaft untersucht wird. Erst wenn die Fonds auch unsere finanzielle Prüfung bestehen, werden sie für unsere GreenFolios berücksichtigt.
finanzen.net: Was unterscheidet VisualVest von anderen Anbietern?
Olaf Zeitnitz: Als eine 100-prozentige Tochter von Union Investment steht hinter uns eine der größten Fondsgesellschaften Deutschlands, von deren jahrzehntelangen Erfahrung wir profitieren. Deshalb arbeiten wir nicht nur im Portfoliomanagement eng mit den Experten von Union Investment zusammen, sondern auch in vielen anderen Bereichen. Eine so etablierte Muttergesellschaft im Rücken zu haben, stärkt das Vertrauen unserer Kunden und bietet Sicherheit. Uns ist wichtig, jedem die Möglichkeit zu geben, sein Geld in professionell verwaltete Fondsportfolios anzulegen. Aus diesem Grund können Anleger bei VisualVest bereits ab 25 Euro Sparbetrag monatlich einen Sparplan abzuschließen. Auch für die Einmalanlage haben wir uns für eine geringe Hürde von 500 Euro entschieden. Doch was uns mit Sicherheit am meisten von allen Anbietern unterscheidet, sind unsere GreenFolios. Wir waren der erste Robo Advisor am Markt, der Portfolios aus nachhaltigen Fonds angeboten hat. Uns war dieses Thema von Anfang an sehr wichtig und wir verbessern unsere GreenFolios kontinuierlich. Wir tauschen beispielsweise Fonds unserer Anlagestrategien aus, sobald es noch bessere, nachhaltigere Fonds am Markt gibt.
Vielen Dank für das Interview, Herr Zeitnitz.
Über Dr. Olaf Zeitnitz
Olaf Zeitnitz ist Mitgründer von VisualVest und erkannte früh, dass es für die junge Zielgruppe notwendig ist, eine transparente und verständliche Online-Lösung zur Geldanlage anzubieten. Olaf ist Visionär und ein Tech-Geek. Die VisualVest GmbH führt er als Geschäftsführer für die Bereiche IT sowie Forschung & Entwicklung teamorientiert und mit viel Herzblut. Er hat seit vielen Jahren verantwortungsvolle Positionen in der Finanzbranche inne. Nachdem er sein Studium an den Unis Karlsruhe und Mainz erfolgreich beendete, promovierte er 1995 an der Uni Mainz in Hochenergiephysik. Er hat zusätzlich einen BWL Abschluss an der FernUni Hagen erworben. Seine berufliche Karriere begann er als Projektleiter bei der SGZ-Bank in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Risikomanagement, eCommerce und Wertpapiertransaktionen. 1999 wurde er Abteilungsleiter "Electronic Banking" und war in dieser Funktion unter anderem maßgeblich am europäischen VISA Pilotprojekt "SET", zur sicheren Bezahlung mit Kreditkarten im Internet, beteiligt. Von 2006-2016 war er einer der Geschäftsführer der Union IT Services GmbH - UIT. Er verantwortete dort die Projekte und IT Systeme im Markt/Depot Bereich, seit 2018 ist er neben der Aufgabe bei der VisualVest wieder in der UIT als Geschäftsführer für Innovation und Digitalisierung tätig.
Bildquellen: VisualVest