Darum macht Buffetts Apple-Investment wirklich Sinn
Der Altmeister Warren Buffett hat seine Beteiligung am Silicon-Valley-Star Apple kräftig ausgebaut und gehört jetzt zu den fünf größten Anteilseignern. Und dieser überraschende Vorstoß hat Kalkül: Denn keine von Buffetts Milliardenbeteiligungen erfolgt aus einer Laune heraus.
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120 Millionen Apple-Aktien hat Warren Buffett über sein Investmentvehikel Berkshire Hathaway im Januar 2017 gekauft. Damit hat der 86-jährige Milliardär nun insgesamt 133 Millionen Anteilsscheine des iPhone-Herstellers im Depot. Mit einem Gesamtwert von rund 17 Milliarden US-Dollar gehört das Aktienpaket damit zu den größten Beteiligungen von Berkshire Hathaway.
Buffett sieht noch Luft nach oben
Dabei ist der US-Aktienmarkt in den vergangenen Monaten, seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten, heiß gelaufen. Zu heiß, fürchten bereits viele Experten und warnen davor, dass Trump die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen kann und die Börse dann einen harten Fall erleben könnte. Warren Buffett macht sich diesbezüglich aber keine Sorgen: "Es gibt derzeit kein Risiko einer Preisblase bei US-Aktien", zeigt sich der Starinvestor überzeugt. Vielmehr halte er US-Aktien angesichts der weiter vorherrschenden Niedrigzinsen für günstig. Dazu zählt auch Apple, auch wenn der Anteilsschein erst im Februar bei 137,48 Dollar ein neues Rekordhoch erklommen hatte. Doch bei Apple sieht Buffett offenbar noch Luft nach oben.
Tech-Werte gehören nicht zu Buffetts Steckenpferd
Dass Warren Buffett ausgerechnet seine Beteiligung an einem Techunternehmen so ausweitet, ist ungewöhnlich, wenn man sich die übrigen Positionen in Buffetts Portfolio anschaut. In der Vergangenheit hatte er seine Aktienauswahl folgendermaßen begründet: "Investiere nie in Geschäfte, die du nicht verstehst". Entsprechend finden sich unter den Top-Holdings in seinem Depot Finanzdienstleister und Industriekonzerne: Unternehmen, von denen auf lange Sicht mit einer stabilen Entwicklung zu rechnen ist. Denn Buffett spekuliert nicht, sein Anlagehorizont ist langfristig.
Aus diesem Grund hatte er sich bislang von Technologieunternehmen ferngehalten. Er könne die Gewinne dieser Branche, die einem schnellen Wandel unterliegt, nicht sicher vorhersagen, so der Altmeister in der Vergangenheit.
Apple passt nicht ins Bild - oder doch?
Auf den ersten Blick ist die massive Beteiligung von Berkshire Hathaway an einem Technologiekonzern, der sich in den vergangenen Jahren zunehmend von einem Erfolgsprodukt, dem iPhone, abhängig gemacht hat, daher schwer nachzuvollziehen. Doch auf den zweiten Blick passt Apple wunderbar ins Bild: Auch wenn die Aktie auf Allzeithoch gehandelt wird - verglichen mit vielen anderen Techriesen scheint Apple noch recht moderat bewertet. Als Dividendenzahler ist der Konzern attraktiv, zudem sitzt das Unternehmen auf einem riesigen Geldberg, der investiert oder zumindest in Teilen an die Anteilseigner ausgeschüttet werden sollte.
Und auch wenn das Unternehmen von Tim Cook jüngst unter einer gewissen Sättigung auf dem Smartphone-Markt gelitten hat: Das iPhone liefert seit Jahren stabile Gewinne. Und 2017 könnte das Gerät zu einem neuen Höhenflug ansetzen. Im Jubiläumsjahr des Erfolgs-Smartphones erwarten Fans und Anleger nichts weniger als ein Sensationsprodukt, das die Konkurrenz alt aussehen lässt. Seit Monaten zirkulieren Gerüchte über die mögliche technische Ausstattung des Jubiläums-iPhones, auch vom Design erhoffen sich viele Smartphone-Nutzer eine kleine Sensation. Das ist auch dem Starinvestor Buffett nicht entgangen, dem Mann der einst sagte: "Ein Smartphone ist zu smart für mich".
Berkshire Hathaway muss investieren
Neben den Hoffnungen auf das neue iPhone und eine stabile Geschäftsentwicklung hatte Buffett möglicherweise noch einen anderen Grund, um sich mit weiteren Apple-Aktien einzudecken - ein Luxusproblem. Berkshire Hathaway hat einen riesigen Haufen Bargeld gebunkert. "Wir hatten das Geld und ich mag es zu investieren", erklärte Buffett gegenüber CNBC. Sein Geld so zu investieren ziehe er der Anlage in Staatsanleihen deutlich vor, so der Investor weiter. Apple ist der ideale Kandidat, denn auch für die Zukunft ist mit einer anlegerfreundlichen Dividenden- und Aktienrückkaufpolitik zu rechnen. Eine Politik, die Warren Buffett gefällt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Paul Morigi/Getty Images for Fortune/Time Inc
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