Gerresheimer-Aktie steigt trotz Umsatz- und Gewinnrückgang
Der Verpackungshersteller Gerresheimer hat auch im dritten Geschäftsquartal die Zurückhaltung der US-Pharmakonzerne zu spüren bekommen.
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Der Umsatz des Spezialisten für Verpackungen für die Pharma- und Kosmetikindustrie lag in den Monaten Juni bis August bei 331,5 Millionen Euro und damit 5,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie der MDAX-Konzern am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich blieb ein Gewinn aus dem fortzuführenden Geschäft von 26,3 Millionen Euro. Das waren 16,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Der Vorstand erwartet zwar ein "gutes viertes Quartal". Das Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2016/17 (Ende November) von rund 1,4 Milliarden Euro sei aus derzeitiger Sicht aber eher schwer zu erreichen, hieß es. Es gebe ein Risiko, dass der Umsatz 30 Millionen Euro unter dem Ziel liegen könnte. Unter anderem habe Gerresheimer wegen Hurrikan "Irma" im September zeitweise nicht alle Kunden im Süden der USA beliefern können, erläuterte ein Sprecher. Die Auslieferung aller für das Schlussquartal eingegangenen Aufträge sei heute schon eine große Herausforderung für das Unternehmen. Gerresheimer erzielt etwa ein Viertel des Konzernumsatzes in den USA.
Sollten die Erlöse um 30 Millionen Euro unter dem prognostizierten Wert liegen, würde sich dies auch auf den bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) auswirken. Dieser würde dann etwa 10 Millionen Euro unter den erwarteten 320 Millionen Euro liegen. Im Geschäftsjahr 2015/16 hatte der Umsatz 1,375 Milliarden Euro und der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 308 Millionen Euro betragen.
Ausblick und Kennzahlen sorgten bei Börsianern nicht wirklich für Sorgenfalten. Die Aktien legten am Nachmittag um 2,16 Prozent auf 66,15 Euro zu und zählten damit zu den Spitzenwerten im moderat steigenden MDAX. Das Unternehmen habe für das dritte Quartal etwas schwächere Zahlen vorgelegt als erwartet, sagte ein Experte. Wichtiger sei aber, dass Gerresheimer den Ausblick für das Gesamtjahr seiner Meinung nach gesenkt habe. Der Umsatz dürfte damit noch geringer ausfallen als von ihm bereits befürchtet. Die zu erwartende Ergebnisbelastung sieht er allerdings als Lichtblick. Denn die genannten 10 Millionen Euro würden eine Erholung im Schlussquartal bedeuten.
Am 1. September hatte der BASF-Manager Christian Fischer den Gerresheimer-Chefposten von Uwe Röhrhoff übernommen. Dieser hatte bereits vor längerer Zeit angekündigt, dass er über seinen Vertrag hinaus nicht zur Verfügung stehe. Das Unternehmen aus Düsseldorf stellt mit rund 10 000 Mitarbeitern vor allem pharmazeutische Verpackungen her wie vorfüllbare Spritzen und Ampullen. Aber auch Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie sind im Programm.
Analystenstimmen zu Gerresheimer
Analyst Bardo Scott von der Berenberg Bank nannte zwar das Zahlenwerk zum dritten Quartal "relativ schwach", die neuen Ziele erschienen aber realistisch und zudem "nicht so schlecht wie wir erwartet hatten", kommentierte er. Die um moderat auf nun 1,37 Milliarden Euro gekappte Umsatzprognose liege über seiner eigenen Schätzung. Und auch beim bereinigten operativen Ergebnis habe er Schlimmeres befürchtet gehabt.
JPMorgan-Analyst David Adlington verwies zudem auf die Aussagen zum kommenden Jahr. Dass Gerresheimer an seinen Zielen für 2018 vom Grundsatz her festhalte, sieht er als Grund für zumindest leichte Kursgewinne. Allerdings dürfte es etwas dauern, bis die Zuversicht sich durchsetze./mne/stw/jha/
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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