Heidelberger Druck steckt in roten Zahlen fest - Aktie bricht zweistellig ein

Der Druckmaschinen-Hersteller HeidelbergerDruck ist wieder tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2015/2016 (31. März) stand nach Steuern ein Verlust von 9,4 Millionen Euro, wie der Konzern am Freitag in Wiesloch mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen ein Minus von 7,8 Millionen Euro verbucht, im Vorquartal einen Verlust von 4 Millionen Euro. Die Druckmaschinenindustrie war von der Wirtschaftskrise so schwer gebeutelt wie kaum eine andere Branche. Heideldruck versucht seit Jahren, sich gesundzuschrumpfen.

Im noch bis März 2016 laufenden Geschäftsjahr will Heidelberger Druckmaschinen nach wie vor in die Gewinnzone zurückkehren. Zwar habe man die Geschwindigkeit aus dem ersten Quartal nicht aufrechterhalten können, dennoch hätten sich Umsatz und Auftragseingänge im ersten Halbjahr insgesamt positiv entwickelt, sagte Finanzvorstand Dirk Kaliebe. Die Umsätze waren im zweiten Quartal um knapp sieben Prozent auf 599 Millionen Euro gestiegen. Währungsbereinigt fiel das Wachstum schwächer aus.

Nach einer Kursrallye der Heideldruck-Aktie von knapp 32 Prozent seit Ende September haben die Anleger am Freitag einige Gewinne gesichert. Der überraschende Quartalsverlust lieferte ihnen gute Argumente.

Heideldruck-Aktien brachen in den ersten Handelsminuten um fast 19 Prozent ein und rissen dabei auch ihre 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Das Tagestief lag bei 2,17 Euro. Zum Börsenschluss notierte das Papier um 18 Prozent schwächer bei 2,22 Euro.

Ein Experte wertete die Bilanz des zweiten Geschäftsquartals als Enttäuschung. Die operative Entwicklung sei erneut geprägt gewesen von der zunehmenden Bedeutung des weniger profitablen Equipment-Segments, so der Marktteilnehmer. Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank sprach zwar von einer anhaltenden Trendwende, deren Dynamik jedoch zu wünschen übrig lasse.

Thomas Rau von der Investmentbank Equinet wertete die Bilanz als "auf den zweiten Blick solide", stellte seine Leser aber bereits auf mögliche Gewinnmitnahmen ein.