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Inflation weiter stark erhöht: Auf diese Assets setzt Starinvestor Kevin O’Leary

18.09.22 14:18 Uhr

Inflation weiter stark erhöht: Auf diese Assets setzt Starinvestor Kevin O’Leary | finanzen.net

Erst im August ist die Inflation in der Eurozone auf einen Rekordwert geklettert. In den USA schwächte sie sich im Juli zwar ab, verbleibt jedoch auf einem hohen Niveau. Börsenkenner Kevin O’Leary erklärt, auf welche Assets er in diesem Umfeld setzt.

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• Inflation weiterhin stark erhöht
• Kevin O'Leary rät zu Unternehmen, die über Preissetzungsmacht verfügen
• Energiesektor, Gesundheitswesen, zyklische Konsumgüter und ETFs empfohlen

Die schwindelerregend hohe Inflation ist eines der bestimmenden Themen an den Börsen. In der Eurozone kletterte sie im August auf ein neues Rekordhoch von 9,1 Prozent. In den USA scheint der Höhepunkt der Teuerung bereits im Juni bei 9,1 Prozent erreicht worden zu sein, denn im Juli sank die jährliche Inflationsrate schon auf 8,7 Prozent, was aber noch immer deutlich über dem erklärten 2-Prozent-Ziel der US-Notenbank Fed liegt. Geht es nach dem Ökonom Steve Hanke, dürfte die Inflation in den USA auch weiterhin hoch bleiben und gar in 2023 mit einer starken Rezession einhergehen.

Kevin O'Leary rät weiter zu Aktien

Vor diesem Hintergrund ist es für Anleger nicht ganz leicht, sich zu positionieren. Shark Tank-Star und Unternehmer Kevin O’Leary hat für Investoren jedoch einig Tipps parat, wie sie trotz starker Teuerung passende Investments finden. Als erstes bekräftigte der Starinvestor in einem CNBC-Interview, aus dem MoneyWise zitiert, dass seiner Meinung nach auch in diesem schwierigen Umfeld Aktien das Mittel der Wahl sind: "Selbst wenn die Zinsen hochgehen, sind Aktien der Ort, an dem man sein will, da Festeinkommen noch viel stärker unter die Räder kommt". Die US-Notenbank Fed hat mittlerweile auf den starken Anstieg der Inflation reagiert und den Leitzins bereits mehrmals in diesem Jahr angehoben. Auch weitere Anhebungen sind durchaus absehbar.

Unternehmen mit Preissetzungsmacht bevorzugt

O’Leary riet Anlegern dabei auf die Branchen zu setzen, die Preiserhöhungen ohne große Probleme an ihre Kunden weitergeben können. So erklärte der Börsenprofi: "Worin sie jetzt in puncto Aktien investieren sollten, besonders vor dem Hintergrund steigender Leitzinsen, sind Unternehmen, die über Preissetzungsmacht verfügen. Anders gesagt, deren Waren und Dienstleistungen Notwendigkeiten für Menschen sind, weshalb sie gewillt sind, einen kleinen Preisanstieg, manchmal auch einen größeren, zu akzeptieren, wenn die Raten hochgehen."

Energiesektor als Krisenprofiteur

Konkret nannte der Starinvestor dabei den Energiesektor als guten Ort, an dem Anleger die Inflation aussitzen könnten. So müsse auch in Krisenzeiten weiter geheizt, Essen zubereitet oder das Auto benutzt werden. Die in die Höhe geschossenen Ölpreise haben bei Energie-Unternehmen dementsprechend in diesem Jahr bereits für Rekordgewinne gesorgt. So zum Beispiel beim Öl-Riesen ExxonMobil: Im zweiten Quartal 2022 verdiente Exxon unterm Strich 17,9 Milliarden US-Dollar, das sind 13,2 Milliarden US-Dollar mehr als noch im Vorjahr. Der Umsatz schoss dabei um 70 Prozent in die Höhe auf 115,7 Milliarden US-Dollar. Ähnlich sieht es bei Shell aus. Auch hier stand im zweiten Quartal ein Rekordgewinn von 11,5 Milliarden US-Dollar in den Büchern, mehr als doppelt so viel wie noch ein Jahr davor. Auch die Aktienentwicklung der beiden Öl-Größen kann sich in diesem Jahr sehen lassen. Während der marktbreite S&P 500 seit Jahresbeginn rund 18 Prozent einbüßte, ging es für das Exxon-Papier an der NYSE rund 55 Prozent aufwärts. Die Shell-Aktie legte in diesem Jahr in London bereits rund 43 Prozent zu.

Konsumgüter und Gesundheitswesen ebenfalls gefragt

Neben dem Energiesektor nannte O’Leary noch zwei weitere Bereiche, die während der hohen Inflation sinnvoll erscheinen würden: "Jetzt gerade sieht der Gesundheitssektor sehr gut aus, genauso wie zyklische Konsumwerte sehr gut aussehen." Auch auf Medikamente und Versorgungsgüter wie Lebensmittel und Hygieneprodukte seien Menschen während Krisenzeiten angewiesen, weshalb auch hier Preiserhöhungen eher akzeptiert werden würden.

Finger weg von Tech-Aktien

Wovon Investoren hingegen die Finder lassen sollten, seien Technologie-Aktien. Diese leiden besonders unter der Abkehr der Zentralbanken von der ultralockeren Geldpolitik, die während der Corona-Pandemie gefahren wurde, und sind in diesem Jahr bereits kräftig unter die Räder gekommen. So sagte der Starinvestor: "Wenn die Zinsen steigen, sinken die KGVs und die Kurse der Aktien korrigieren." So hat der auf Tech-Werte ausgerichtete Unterindex NASDAQ Internet seit Jahresbeginn sogar mehr als 40 Prozent an Wert verloren.

ETFs als Absicherung

Als weiteren Tipp riet der Shark-Tank-Juror Anlegern, auf Exchange Traded Fonds (ETFs) zu setzen. Allerdings lehnte er einen breit gefassten ETF, der den S&P 500 abbildet, ab, da dieser während der Inflation zu riskant sei: "Nur den Index zu besitzen, könnte sehr riskant sein, da Bilanzen von geringerer Qualität wie die der Fluggesellschaften derzeit möglicherweise nicht so gut abschneiden, wenn die Zinsen anziehen, weil dies bedeutet, dass auch ihr Schuldendienst steigt", so O’Leary. Stattdessen riet der Investor hier zu ETFs, die sich auf Unternehmen mit starken Dividenden konzentrieren und Wert auf Bilanzen höchster Qualität legen, sowie auf Unternehmen, die Cash generieren und mit einer hohen Rendite locken. Konkret empfahl der Börsenstar hier den ALPS O’Shares U.S. Quality Dividend ETF, zu dessen fünf größten Positionen Johnson & Johnson, Procter & Gamble, Microsoft, Home Depot und Apple gehören - alles Unternehmen, die schon in der Vergangenheit während Zeiten hoher Inflation überlebt und floriert hätten. Ob dies jedoch auch in der Zukunft so sein wird, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.net

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