Anhaltender Margendruck

EVOTEC-Aktie -34 Prozent: EVOTEC senkt Prognosen

07.08.24 17:57 Uhr

EVOTEC-Aktie sackt ab: Prognosen gesenkt | finanzen.net

Das Biotechnologieunternehmen EVOTEC hat seine Prognosen für 2024 gesenkt.

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Gründe sind laut einer Ad-hoc-Mitteilung vom Dienstagabend eine langsamer als erwartete Umwandlung von Aufträgen in Umsätze sowie anhaltender Margendruck aufgrund einer weiter hohen Fixkostenbasis. Das MDAX-Unternehmen erwartet nun einen Konzernumsatz von 790 bis 820 (2023: 781,4) Millionen Euro. Das entspricht laut EVOTEC einem niedrigen bis mittleren einstelligen prozentualen Wachstum, nachdem man bislang ein niedriges zweistelliges prozentuales Wachstum in Aussicht gestellt habe. Beim bereinigten EBITDA geht EVOTEC nun von 15 bis 35 (66,4) Millionen Euro aus. Das bedeute ein mittleres zweistelliges prozentuales Minus gegenüber einem bisher signalisierten mittleren zweistelligen prozentualen Wachstum.

Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung bezifferte das Unternehmen auf 50 bis 60 Millionen Euro, entsprechend einer niedrig zweistelligen prozentualen Reduzierung gegenüber einer zuvor avisierten Reduzierung im mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich.

Weiter heißt es in der Mitteilung, dass die Neuausrichtung der Prioritäten planmäßig verlaufe und Maßnahmen zur Erreichung eines nachhaltig profitablen Wachstums eingeleitet seien.

EVOTEC-Aktien brechen ein

Die jüngste Talfahrt der Aktien von EVOTEC beschleunigt sich am Mittwoch drastisch. Nach einer Prognosesenkung stürzten die Papiere der Pharmawirkstoffforscher und -entwicklers im XETRA-Handel geradezu ab: Letztlich verlor die EVOTEC-Aktie 34,63 Prozent auf 5,45 Euro. Auf XETRA notierten die Aktien zuletzt Ende 2016 ähnlich tief.

Die neuen Erwartungen an Umsatz und Gewinn liegen klar unter den Prognosen von Experten. Der Fachmann Benjamin Jackson vom Analysehaus Jefferies rechnete vor: "Das neue Umsatzziel liegt um 6 bis 9 Prozent unter den Erwartungen. Das Ziel für das bereinigte operative Ergebnis unterbietet die Markterwartung sogar um 60 bis 80 Prozent." Die Verschiebung eines für Oktober angesetzten Kapitalmarkttages dürfte den Frust der Investoren noch erhöhen.

Analyst Charles Weston von der kanadischen Bank RBC schrieb etwas ratlos: "Warum hat es bis August gedauert, um den Ausblick derart stark zu senken?" Die bereits angekratzte Glaubwürdigkeit des Managements nach mehrfachen Kürzungen nehme weiteren Schaden. Investoren dürften jedenfalls nicht davon ausgehen, dass sich ihre Fähigkeit zu Vorhersagen oder Ausblicken verbessert habe.

Die Investmentbank Oddo BHF reagierte mit Blick auf die Einstufung der EVOTEC-Aktien prompt und stufte die Papiere von "Outperform" auf "Neutral" ab. Mit der Einstufung "Neutral" rechnen die Analysten von Oddo BHF auf Sicht von zwölf Monaten nur noch damit, dass sich die Anteilsscheine ähnlich entwickeln wie ein Vergleichsindex, der zum Beispiel den Sektor widerspiegeln kann. Das Kursziel wurde von 13,50 Euro auf 7,50 Euro eingedampft.

Bis zum Handelsschluss am Dienstag hatten die EVOTEC-Aktien 2024 auf Xetra bereits gut 60 Prozent an Wert verloren. Im Vergleich zum Mehrjahreshoch von fast 46 Euro im September sackte der Börsenwert um mehr als 80 Prozent auf zuletzt nur noch knapp 1,5 Milliarden Euro ab. Jetzt droht der Rutsch unter die Milliardengrenze.

FRANKFURT (Dow Jones / dpa-AFX Broker)

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Bildquellen: REMY GABALDA/AFP/Getty Images

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