Angriff auf Amazon

Walmart: Hat Buffett zu früh die Reißleine gezogen?

22.08.16 21:36 Uhr

Walmart: Hat Buffett zu früh die Reißleine gezogen? | finanzen.net

Starinvestor Warren Buffett hat seine Beteiligung an Walmart reduziert. Doch die guten Gründe, die er für diese Entscheidung hatte, widerlegt das Unternehmen nun eindrucksvoll: Möglicherweise hat sich der Altmeister zu früh von den Anteilsscheinen getrennt.

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Walmart gilt als eine der historischen Aktien von Altmeister Warren Buffett. Seit 2005 hat er Anteilsscheine des weltgrößten Einzelhändlers im Depot. Doch nun beginnt der Ausverkauf: Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway hat ihre Beteiligung am Einzelhandelsriesen reduziert. Möglicherweise kam diese Maßnahme zu früh.

Überraschend gute Zahlen

Schon mit der Bilanz für das erste Quartal hatte Walmart die Märkte positiv überrascht. Die Zahlen waren solide, das Unternehmen konnte entgegen der Erwartungen von Anlegern und Experten sogar ein Umsatzplus einfahren. "Wir sind stolz auf die Ergebnisse", hatte Konzernchef Doug McMillon verkündet. Und die positive Serie setzte sich fort: Auch im zweiten Quartal lief es für den weltgrößten Einzelhändler besser als am Markt erwartet: Abermals gab es ein leichtes Umsatzplus. Auch unter dem Strich hatte der Konzern mehr in den Kassen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Geht es nach Walmart, dann setzt sich die positive Entwicklung weiter fort, denn der Konzern hob gleich die Prognose für das laufende Geschäftsjahr an.

Kritikpunkte werden abgearbeitet

Mit dieser überraschend positiven Entwicklung dürfte wohl auch Starinvestor Warren Buffett nicht gerechnet haben, schließlich gab es gute Argumente für einen Teilrückzug aus dem Unternehmen. Auch wenn sich der Milliardär beeilte zu versichern, dass er keine grundsätzlichen Zweifel an der Geschäftsentwicklung von Walmart habe, scheint doch offensichtlich, dass er in anderen Titeln ein größeres Potenzial sieht. Allen voran dürfte dies auf den weltgrößten Online-Händler Amazon zutreffen, der Walmart insbesondere im Internet zahlreiche Kunden abspenstig macht. Denn online ist auch 2016 bei Walmart weiterhin eher Entwicklungsland, bislang ist es dem Unternehmen nicht gelungen, im Internet erfolgreich Fuß zu fassen und einen Angriff auf den Platzhirsch Amazon zu unternehmen. Doch bei Walmart hat man die Zeichen der Zeit erkannt: Drei Milliarden Euro legt das Unternehmen nun auf den Tisch, um sich den Online-Händler Jet.com einzuverleiben. Ein stolzer Preis, mit dem die Richtung aber klar wird: Eine starke Präsenz im E-Commerce-Bereich anzustreben und auch online zum echten Konkurrenten für Amazon werden. Das Unternehmen würde sich dann eine zusätzliche Zielgruppe erschließen, auch die stationären Präsenzhäuser des Konzerns könnten vom frischen Wind aus dem Internet möglicherweise profitieren. "Wir suchen nach Wegen, unsere Preise zu senken, unser Sortiment zu erweitern und das simpelste und einfachste Shopping-Erlebnis zu bieten", verkündete Walmart-Chef Doug McMillon.

Hat Buffett Walmart-Anteile zu früh verkauft?

Anleger zeigen sich vom Erwerb von Jet.com trotz des hohen Kaufpreises überzeugt. Denn obwohl das Startup selbst noch nicht profitabel ist, wächst es stark und soll US-Medien zufolge in diesem Geschäftsjahr über seine Websites bereits Verkäufe im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar abwickeln. Walmart sichert sich nun diese E-Commerce-Technologie und dürfte damit erstmals zum ernsthaften Angriff auf Amazon blasen können.
Gelingt der Coup, dann könnten Walmart-Aktien die großen Gewinner sein. Warren Buffett hatte seine Beteiligung an dem Unternehmen vor Bekanntgabe der Erstquartalszahlen reduziert und Beobachter gehen davon aus, dass die Anteile im Depot von Berkshire Hathaway auch künftig kontinuierlich weniger werden sollen. Diese Entscheidung sollte Warren Buffett angesichts der aktuellen Entwicklungen möglicherweise noch einmal überdenken. Noch besitzt er ja 40,23 Millionen Walmart-Aktien.



Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images

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