Hastor erwägt Ausbau seiner Grammer-Beteiligung - Aktie auf Rekordhoch
Der umstrittene Grammer-Großaktionär Hastor will das angekündigte Übernahmeangebot des chinesischen Autozulieferers Jifeng voraussichtlich ablehnen.
Werte in diesem Artikel
"Wir betrachten das Angebot wirtschaftlich als unzureichend", teilte seine Investmentfirma Cascade am Mittwoch mit. "Wir werden nun alle vorhandenen Optionen prüfen, auch den nochmaligen Ausbau unserer Beteiligung."
Die Investorenfamilie hält 19 Prozent an Grammer, ab 25 Prozent hätte sie eine Sperrminorität. Hastor-Firmen hatten mit einem Lieferstopp im Herbst 2016 VW-Werke lahmgelegt und prozessieren zur Zeit mit Daimler.
Grammer-Betriebsratschef Lars Roder sagte, Jifeng sei "in der jetzigen Situation und unter den gegebenen Umständen für die Beschäftigten die beste Lösung". Denn Hastor als Großaktionär erschwere es Grammer, von einigen Autobauern neue Aufträge zu bekommen. Wenn Hastor ausstiege, könnte das Arbeitsplätze sichern.
Jifeng will 61,25 Euro je Aktie anbieten - ein Aufschlag von 19 Prozent auf den bisherigen Börsenkurs. Cascade erklärte das für zu wenig: Der faire Wert der Grammer-Aktie betrage "mindestens 85 Euro", aber eigentlich seien "rund 100 Euro als durchaus realistisch anzusehen".
Grammer beschäftigt in Amberg 2000, weltweit 15 000 Mitarbeiter. Jifeng gibt ihnen in einem freiwilligen Investorenvertrag eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 und sichert zu, Standorte, Marke und Börsennotierung zu belassen, die Technologie nicht zum Nachteil von Grammer zu verwenden und keinen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag durchzusetzen. Der Grammer-Vorstand erhofft durch die Übernahme die "Stabilisierung der Aktionärsstruktur und Sicherung der Wachstumsstrategie und Kundenbeziehungen".
Nach schlechten Erfahrungen mit chinesischen Investoren beim Lampenhersteller Ledvance mahnt der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler allerdings zu Vorsicht. "Die IG Metall wird wachsam sein, dass der chinesische Investor seine Zusagen auch einhält. Auch der Investor bei Ledvance hatte zunächst viele Zusagen gemacht", sagte er. OSRAM hatte Ledvance 2017 an chinesische Investoren verkauft. Die schließen nun die Werke Augsburg und Berlin und streichen 1400 Arbeitsplätze.
"Wir erwarten vom Investor bei Grammer, Standorte und Beschäftigung langfristig zu sichern, auch durch Investitionen", sagte Wechsler. "Tarifbindung und Mitbestimmung müssen ohne Einschränkungen erhalten bleiben." Eine Grammer-Betriebsversammlung ist für Ende Juni geplant.
Cascade warf die Frage auf, wer hinter dem Übernahmeangebot stecke und sich "Zugang zu Schlüsseltechnologien bei Grammer" verschaffen wolle. Dass eine Firma mit 250 Millionen Euro Umsatz eine Übernahme für eine Milliarde Euro stemmen könne, sei nicht nachvollziehbar. Möglicherweise sei der Staat involviert. Unklar sei auch, ob eine Übernahme durch Jifeng Grammers geplante Übernahme des amerikanischen Kunststoffherstellers Toledo aufs Spiel setze: "Ist damit zu rechnen, dass zum Beispiel Behörden in den USA die Übernahme nun untersagen?"
Die Hoffnung auf ein höheres Übernahmeangebot des chinesischen Großaktionärs Ningbo Jifeng hat Grammer am Mittwoch erneut ein Rekordhoch beschert. Zuletzt stiegen die Aktien des Autozulieferers um 6,21 Prozent auf 65,00 Euro, womit sie an ihren gut 19-prozentigen Kurssprung vom Vortag anknüpften.
/rol/DP/nas
MÜNCHEN (dpa-AFX)
Ausgewählte Hebelprodukte auf Grammer
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Grammer
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Grammer News
Bildquellen: Grammer AG
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
10.01.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
10.01.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
29.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research | |
27.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
22.11.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
06.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
28.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK | |
03.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
18.02.2021 | Daimler Sell | Warburg Research | |
02.02.2021 | Daimler Verkaufen | DZ BANK | |
26.10.2020 | Daimler Verkaufen | DZ BANK |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Mercedes-Benz Group (ex Daimler) nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen