Untersuchungen eingeleitet: Gesetzeswidrige Bedingungen für jugendliche Arbeiter bei Amazon-Zulieferer Foxconn?
Kürzlich aufgetauchten Dokumenten zufolge sollen bei Foxconn Schüler unter illegalen Bedingungen Geräte für Amazon zusammenbauen. Die "Praktikanten" sollen - entgegen des Gesetzes - Überstunden und Nachtschichten ableisten.
Werte in diesem Artikel
• Foxconn beschäftigt angeblich jugendliche Arbeiter zur Produktion der Alexa-Geräte
• Schüler sollen als Praktikanten eingestellt worden sein
• Zu Überstunden und Nachtschichten genötigt
Gesetzeswidrige Bedingungen für Schüler
Wie die britische Tageszeitung The Guardian jüngst berichtete, sollen chinesische Schüler illegal Überstunden und Nachtschichten übernommen haben, um die Produktionsquoten für Amazons Alexa-Geräte und Kindle E-Reader zu erreichen. Diese Informationen erhielt The Guardian von geheimen, durchgesickerten Dokumenten und Interviews mit Betroffenen. Diese Schüler - über 1.000 16- bis 18-Jährige -, wurden von Foxconn als Praktikanten eingestellt. Foxconn gilt als einer der größten Hersteller von Elektronik und Computerteilen und beliefert neben dem Handelsgiganten auch Microsoft, Apple oder Sony. Der Tech-Lieferant wurde in der Vergangenheit bereits des Öfteren wegen schlechter Arbeitsbedingungen kritisiert. Nun sollen erneut gesetzeswidrige Bedingungen aufgedeckt worden sein.
Laut Arbeitszeitgesetzen in China dürfen Schüler ab 16 Jahren zwar beschäftigt werden, sie dürfen allerdings weder zu Überstunden, noch zu Nachtarbeit herangezogen werden. "Wenn Schülerpraktikanten keine Überstunden machen, hat das nicht nur Auswirkungen auf das Produktionsziel, sondern auch auf ihre Einsatzbereitschaft. Schülerpraktikanten müssen Überstunden machen", soll es in einem Foxconn-Dokument heißen - nur so könne der Amazon-Lieferant die Produktionsziele erreichen.
Lehrer sollen Schülern gedroht haben
Wie aus den Dokumenten, die The Guardian zugespielt wurden, hervorgeht, sollen Lehrer dafür bezahlt worden sein, die Schüler zur Arbeit zu begleiten und "kooperative" Schüler zu Überstunden zu ermutigen. Pro Schüler, der an Foxconn vermittelt wurde, sollen die Schulen 500 Yuan, umgerechnet etwa 63 Euro, pro Monat erhalten haben. Die Schüler selbst sollen einen Stundenlohn von 1,28 Euro erhalten haben.
Wie die britische Tageszeitung weiter berichtet, sollen die Lehrer ihren Schülern mit schlechter Benotung gedroht haben. Im Interview berichtete eine Schülerin, dass sie anstatt der geplanten 8 Stunden pro Tag für fünf Tage die Woche letztlich 10 Stunden an sechs Tagen der Woche arbeiten musste. Ihr Job war es, jeden Tag Schutzfolien auf 3.000 Echo Dots anzubringen. "Aber 10 Stunden am Tag, jeden Tag, zu arbeiten, ist sehr anstrengend", so die Schülerin. "Ich habe versucht, meinem Vorgesetzten zu sagen, dass ich keine Überstunden machen möchte. Aber der Manager informierte meinen Lehrer und der Lehrer sagte, wenn ich keine Überstunden mache, könnte ich kein Praktikum bei Foxconn machen, und das würde sich auf meine Abschluss- und Stipendienanträge an der Schule auswirken", zitiert The Guardian die Schülerin. "Ich hatte keine Wahl, ich konnte das nur ertragen."
Foxconn: Das wird "unter keinen Umständen" wieder passieren
Gegenüber CNBC bestätige Foxconn kürzlich, über Verstöße gegen die chinesischen Arbeitsgesetze im Werk in Hengyang informiert worden zu sein. In einer Mail teilte der Zulieferer mit, dass er in Partnerschaft mit lokalen Regierungen und Berufsschulen in China ein Praktikumsprogramm angeboten habe, das den Arbeitnehmern "wettbewerbsfähige" Gehälter und Leistungen biete. Zudem erhielten Schüler auf diese Weise "praktische Berufserfahrung", die sie "bei der Suche nach einer Beschäftigung nach dem Abschluss unterstützen" würde, zitiert CNBC.
Dass Schüler Überstunden oder gar Nachtarbeit leisten, solle künftig dabei aber nicht mehr vorkommen. "Wir führen regelmäßig interne Überprüfungen dieses Programms durch, und eine kürzlich durchgeführte Überprüfung unserer Aktivitäten in Hengyang ergab, dass wir nicht in vollem Umfang mit allen relevanten Gesetzen und Vorschriften konform sind. In Zusammenarbeit mit der Foxconn Gewerkschaft in dieser Einrichtung arbeiten wir daran, die Bereiche anzugehen, in denen Mängel festgestellt wurden", gibt CNBC die Worte eines Foxconn-Sprechers wider. "Es gab in der Vergangenheit Fälle, in denen es zu lasche Kontrollen durch die örtlichen Vorgesetzten gegeben hat", soll der Lieferant eingeräumt haben.
Inzwischen habe Foxconn die Überwachung des Programms aber intensiviert und die Einstellung von Vollzeitkräften erhöht. "Wir haben die Aufsicht des Praktikumsprogramms mit allen Partnerschulen erhöht, um sicherzustellen, dass Praktikanten unter keinen Umständen Überstunden leisten oder Nächte arbeiten dürfen."
Amazon hat Untersuchung eingeleitet
Auch Amazon soll Foxconn dafür kritisiert und bereits eine Untersuchung eingeleitet haben. "Wenn wir Verstöße feststellen, ergreifen wir geeignete Maßnahmen, einschließlich der Forderung nach sofortigen Korrekturmaßnahmen", zitiert CNBC. Man würde keine derartigen Verstöße bei Zulieferern tolerieren. "Wir untersuchen diese Vorwürfe eindringlich und gehen das mit Foxconn auf höchster Ebene an. Weitere Spezialistenteams sind gestern vor Ort angekommen, um zu ermitteln, und wir haben wöchentliche Audits zu diesem Thema eingeleitet", kommentierte Amazon die Angelegenheit.
Redaktion finanzen.net
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