Absturz an Chinas Börsen
Börsenbeben in China: Die chinesischen Aktienmärkte waren am Montag bereits kurz nach Handelsauftakt in den Keller gestürzt.
Der wichtige Shanghai Composite fiel bis zum Börsenschluss um 8,49 Prozent auf 3.209,9 Zähler. Die Talfahrt der chinesischen Märkte beschleunigte sich damit noch, obwohl die Regierung am Wochenende angekündigt hatte, den chinesischen Pensionsfonds zu erlauben, in den Aktienmärkten zu investieren.
In Japan standen die Aktienmärkte ebenfalls stark unter Druck. Angesichts massiver Verluste an der Wall Street sowie chinesischer Börsen stürzte der Nikkei 225 erstmals seit fünf Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 19.000 Punkten. Er sackte am Montag massiv um 895,15 Punkte oder 4,61 Prozent auf den Schlussstand von 18.540,68 Punkten. Das ist der niedrigste Stand seit einem halben Jahr. Dazu trug auch ein deutliches Anziehen des Yen zum Dollar bei. In Hongkong fiel der Hang Seng um 5,17 Prozent auf 21.251,57 Punkte.
Die Angst vor einer dramatischen Abschwächung der Konjunktur, vor allem aber die Zurückhaltung der chinesischen Notenbank am Wochenende lastet schwer auf den Kursen.
Die People's Bank of China (PBoC) hat am Wochenende nicht wie vielfach spekuliert auf den Kurssturz der vergangenen Woche reagiert. Das lässt Investoren weitere Aktienpositionen auflösen. Allerdings hieß es am Morgen aus Kreisen der PBoC, diese bereite erneute geldpolitische Lockerungen vor und wolle die Märkte mit Liquidität fluten. "Weitere geldpolitische Lockerungen, inklusive einer Zinssenkung, sind in dieser Woche sehr wahrscheinlich", sagt Volkswirtin Michala Marcussen von der Societe Generale.
Doch nicht alle Börsianer glauben noch an die heilende Wirkung immer neuer Geldspritzen der PBoC. "China hat sich keinen Gefallen getan mit den umfangreichen Anreizen für die Konjunktur, die das Land mit monotoner Regelmäßigkeit eingeführt hat", sagt David Buik von Panmure Gordon. Die Antwort des Marktes auf die zahlreichen Stimuli sei deutlich: um ein Drittel sei der chinesische Leitindex in den vergangenen zwei Monaten eingebrochen.
Redaktion finanzen.net/dpa-AFX/Dow Jones Newswires
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