Wie läuft es eigentlich für Apple in China?
Im Januar hat Apple angesichts einer schwachen Entwicklung auf dem chinesischen Markt eine Umsatzwarnung veröffentlicht und die Märkte geschockt. Rund drei Monate später stellt sich die Frage: Haben sich die Absatzzahlen in dem für Apple wichtigen Markt erholt?
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China ist für viele US-Konzerne aktuell ein hartes Pflaster. Auch der Technologieriese Apple tut sich schwer auf dem Markt, in dem sich Platzhirsche wie Xiaomi, Ulefone und Cubot tummeln und in dem andere asiatische Hersteller wie Samsung oder Huawei Geschäfte machen. Das China-Geschäft lief zuletzt so schwach, dass sich der iPhone-Hersteller im Januar zu einer Umsatzwarnung veranlasst sah.
Auch im Februar keine Erholung
Der schwache iPhone-Absatz in China scheint bei Apple kein Ausrutscher gewesen zu sein. Denn auch im bisherigen Jahresverlauf hat sich die Nachfrage aus dem so wichtigen Markt offenbar nicht erholt - im Gegenteil. Das geht aus einer Studie der Finanzanalysten von Longbow Research hervor, die ernüchternde Neuigkeiten zum Ergebnis hatte.
Statt einen positiven Trend zu zeigen, hätten sich die Verkaufszahlen seitdem "from bad to worse" entwickelt. Demnach ist auch die neue iPhone-Generation von den chinesischen Konsumenten alles andere als gut angenommen worden. Die schwachen Verkaufszahlen der letzten Jahre seien nochmals unterboten worden, so die Experten. "Ohne die Beschleunigung des iPhone-Bedarfs am Horizont sehen wir derzeit keine kurzfristigen Katalysatoren, um die EPS-Entwicklung nach oben zu treiben", zeigte sich Longbow-Analyst Shawn Harrison ernüchtert.
Lieferanten malen düsteres Bild
Das Researchunternehmen hat eigenen Angaben zufolge 42 Apple-Zulieferer befragt, um einen Eindruck von der aktuellen Nachfragelage für das iPhone in China zu bekommen. 37 der befragten Zulieferer hätten gesunkene Verkaufszahlen zurückgemeldet. Selbst diverse Spezialangebote seien von den chinesischen Kunden kaum angenommen worden, so die Analysten weiter. Auch mehrere iPhone-Preiskürzungen hätten die Nachfrage nicht ankurbeln können, während die Verkäufe der Zulieferer im Februar katastrophal waren und sich im Vergleich zum Januar im Jahresvergleich verlangsamten.
Auch wenn der zweite Monat des Jahres traditionell zu den schwächeren zählt, hat sich der Februar 2019 als überproportional schwach erwiesen. Die Absatzzahlen seien in diesem Zeitraum in China um 67 Prozent eingebrochen. Saisonal lief es im Februar also nochmals deutlich schlechter als ohnehin in dieser Zeit.
Hoffen auf das März-Event
Die Longbow-Studie unterstreicht einmal mehr Apples Probleme im Zusammenhang mit der Abhängigkeit vom Smartphone-Geschäft. Denn die schwächere iPhone-Nachfrage zeigt sich zwar überproportional deutlich in China, doch auch auf anderen Absatzmärkten hat sich das Wachstum mindestens verlangsamt. Zwischenzeitlich ist eine teilweise Marktsättigung eingetreten und auch die Tatsache, dass sich die Smartphones neuerer Generationen teils nur noch in Nuancen von den Vorgängermodellen unterschieden, sorgt dafür, dass Käufer beim Upgrade auf ein neues Modell zögern.
Diese Probleme sind auch der Apple-Führung bekannt, daher sucht das Unternehmen seit geraumer Zeit nach Alternativen zum Hardwaregeschäft. Als potenziell neuer Wachstumstreiber wurde das Service-Geschäft auserkoren, in dem Apple in den nächsten Jahren massive Zuwächse generieren will. Entsprechend wird wohl auch das Apple-Event am Montag ganz im Zeichen von Apple Service stehen: Apple wird den Fokus am 25. März voraussichtlich auf Content und Inhalte legen. Auch wenn sich zwischenzeitlich Hinweise auf die Vorstellung möglicher neuer Produkte finden.
Denn komplett abgeschrieben hat Apple sein Hardwaregeschäft nicht: Erst vor wenigen Tagen hat das Unternehmen eine neue iPad-Generation vorgestellt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Novikov Aleksey / Shutterstock.com, Bocman1973 / Shutterstock.com
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