Aktienrückkauf

Deutsche Börse-Aktie stärker: Aktienrückkauf geplant - Deutsche Börse schraubt Umsatz- und Gewinnerwartungen nach oben

07.11.23 16:13 Uhr

Deutsche Börse-Aktie stärker: Aktienrückkauf geplant - Deutsche Börse schraubt Umsatz- und Gewinnerwartungen nach oben | finanzen.net

Die Deutsche Börse will eigene Aktien zurückkaufen.

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Beginnend im ersten Quartal 2024 sollen Papiere für bis zu 300 Millionen Euro erworben werden, teilte der Deutsche Börse-Konzern am Montagabend mit. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Der Aktienkurs legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um gut ein Prozent zu.

Zukünftig sollen 30-40 Prozent des den Anteilseignern zuzurechnenden Periodenüberschusses als Dividende ausgeschüttet werden, wie es weiter hiess. Dabei ist eine steigende Dividende pro Aktie geplant. Überschüssige Liquidität soll durch Aktienrückkäufe abgeschöpft werden. Für 2023 rechnet der Börsenbetreiber mit einer Dividendenausschüttungsquote von rund 40 Prozent des Periodenüberschusses.

Deutsche Börse: Bis 2026 zweistelliges Umsatz- und Ergebniswachstum

Die Deutsche Börse schraubt ihre Umsatz- und Gewinnerwartungen für die nächsten Jahre nach oben. In Summe rechnet das Unternehmen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum der Nettoerlöse im Vergleich zum Jahr 2022 von rund zehn Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro im Jahr 2026, wie der DAX-Konzern am Dienstag anlässlich einer Investorenkonferenz mitteilte. Den operativen Gewinn (Ebitda) will der Frankfurter Marktbetreiber bis einschließlich 2026 um jährlich durchschnittlich etwa elf Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro steigern.

Die Strategie "Horizon 2026" folgt auf die im Herbst 2020 unter dem Titel "Compass 2023" vorgelegten Wachstumspläne. "In den letzten Jahren haben wir unser starkes Geschäftsmodell deutlich auf Bereiche mit stärkerem Wachstum und wiederkehrenden Einnahmen ausgeweitet", ordnete Konzernchef Theodor Weimer ein. Ziel sei nun, das starke Wachstum aus eigener Kraft fortzusetzen sowie Chancen unter anderem der Simcorp-Übernahme zu nutzen, die in ein neues Segment Investment Management Solutions (IMS) einfließt. "Und drittens wollen wir unsere führende Rolle bei der Digitalisierung von Handelsklassen ausbauen", betonte Weimer.

Die Prognose für das laufende Jahr hatte die Deutsche Börse bereits mit Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal Mitte Oktober nach oben gesetzt. Gründe für den Optimismus unter anderem: Höhere Zinseinnahmen sowie die jüngst besiegelte Übernahme des dänischen Softwareanbieters Simcorp für 3,9 Milliarden Euro. Mit dem größten Zukauf ihrer Geschichte will die Deutsche Börse ihr Geschäft mit Daten stärken und sich unabhängiger von Schwankungen an den Finanzmärkten machen. Allerdings ist der Aktienkurs des DAX-Konzerns seit der Ankündigung der Übernahme im April dieses Jahres deutlich gefallen.

Profitieren sollen die Anteilseigner nun vom ersten Aktienrückkaufprogramm seit sechs Jahren, wie die Deutsche Börse bereits am Montagabend angekündigt hatte: Beginnend im ersten Quartal 2024 sollen Papiere für bis zu 300 Millionen Euro erworben werden.

Künftig will das Unternehmen 30 bis 40 Prozent des den Anteilseignern zuzurechnenden Jahresüberschusses als Dividende ausschütten. Bislang war die Zielmarke eine Quote von 40 bis 60 Prozent. Da der Vorstand aber mit steigenden Gewinnen rechnet, plant er mit einer steigenden Dividende pro Aktie. Zudem könnten Anteilseigner von weiteren Aktienrückkäufen profitieren: "Insofern überschüssige Liquidität vorhanden ist, beabsichtigt das Unternehmen die Dividende durch Aktienrückkäufe zu ergänzen", teilte die Deutsche Börse mit.

Neue Ziele beflügeln Deutsche Börse - Chartbild hellt sich auf

Deutlich positiv haben die Papiere der Deutschen Börse am Dienstag auf neue Ziele des Börsenbetreibers bis 2026 reagiert. An der Spitze im moderat schwächeren DAX ließen sie mit einem Plus von 3,67 Prozent auf 165,10 Euro sowohl die 50- als auch die 100-Tage-Linie hinter sich, die als Signalgeber für den mittelfristigen Trend gelten.

Bei 167,52 Euro wartet mit der noch stärker beachteten 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend der nächste Widerstand. Dann könnte auch der im April nach einem Rekordhoch von gut 186 Euro gestartete Abwärtstrend gebrochen werden.

Die bereits am Vorabend erfolgte Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms hatte am Morgen zunächst noch keine positive Wirkung auf den Kurs entfaltet - dafür umso mehr die für die nächsten Jahre gesetzten Umsatz- und Gewinnerwartungen. Die neuen Geschäftsziele lägen leicht über dem Marktkonsens, schrieb Analyst Ben Bathurst von der kanadischen Bank RBC in einer Einschätzung. Vor allem die angestrebte Verbesserung der Profitabilität dürfte ihm zufolge gut ankommen.

In der Riege der von ihm beobachteten Börsenbetreibern sieht der Experte die Deutsche Börse als eines der am besten aufgestellten Unternehmen, um von den aktuell unsicheren Marktbedingungen zu profitieren. Allerdings sei er von der Logik hinter der Übernahme des dänischen Softwareunternehmens Simcorp noch nicht so ganz überzeugt, insbesondere bezüglich der Bewertung.

FRANKFURT (dpa-AFX / dpa-AFX Broker)

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