Trotz zweistelliger Kursgewinne: Bekommt Warren Buffetts Strategie allmählich Risse?
Warren Buffett gilt als Inbegriff des Starinvestors. Doch in jüngster Zeit tut sich der Value Investor mit seiner Strategie schwer am Markt. Ein Blick auf die Kursentwicklung der Top-Positionen in Buffetts Depot ist vielsagend.
Werte in diesem Artikel
• Buffett-Strategie bekommt Risse
• Durchwachsene Aktienkursentwicklung im Berkshire Hathaway-Depot
• Value Investment auf dem Prüfstand?
Warren Buffett fährt seit mehreren Jahrzehnten die gleiche Strategie: Mit seinem Investmentvehikel Berkshire Hathaway kauft der 89-Jährige Anteile von Unternehmen, die er für unterbewertet hält, um diese langfristig zu halten. Dabei spezialisiert sich Buffett auf "Burggraben"-Aktien, in ihrem Segment dominierende Unternehmen also, die sich am Markt ein Alleinstellungsmerkmal erarbeitet haben und deren wirtschaftlicher Burggraben sie vor möglichen Wettbewerbern schützt.
Buffett-Strategie geht nicht mehr voll auf
Doch während der Starinvestor mit dieser Strategie jahrzehntelang am Markt erfolgreich war, mehren sich in den letzten Jahren Zweifel, wie zukunftsfähig Buffetts Value-Investieren noch sein kann. Denn inzwischen ist es ungleich schwerer, Unternehmen am Markt zu finden, die Buffetts Investitionskriterien erfüllen. Das bekommt auch Berkshire Hathaway immer mehr zu spüren, die Investmentgesellschaft hatte Ende Juni ein Rekordvermögen von 122 Milliarden Dollar in den Kassen - mögliche Anlageziele für den riesigen Geldberg waren zuletzt aber rar, was unter Anlegern Befürchtungen einer Überbewertung des Aktienmarktes aufkommen ließ.
Erste Tendenzen zeigen sich auch im Aktienportfolio von Berkshire Hathaway - auch wenn das aktuell gute Börsenjahr 2019 im Buffett-Depot mehrheitlich positive Spuren hinterlassen hat. Anleger, die noch im Januar das Portfolio von Buffett 1:1 nachgebildet haben, wären mit anderen Titeln möglicherweise dennoch besser gefahren.
Licht und Schatten bei Finanztiteln
In den Top 15 der Aktienpositionen von Berkshire Hathaway finden sich allein sieben Bank- oder Finanztitel. Während American Express mit einem Plus von mehr als 28 Prozent seit Jahresbeginn die Gewinnerliste in dieser Branche anführt, haben auch Goldman Sachs-Aktien knapp ein Viertel an Wert gewonnen.
Aktien von U.S. Bancorp legten seit Januar um 15,2 Prozent zu, für Bank of America-Titel ging es um 13,2 Prozent nach oben, JPMorgan legte mit 13,7 Prozent in ähnlichem Maße zu. Doch obwohl es zweistellige Wachstumsraten gab, blieb Berkshire bei den drei Banktiteln unter den Erwartungen, denn die Aktien entwickelten sich schlechter als der Markt: Der S&P 500 hat im gleichen Zeitraum mehr als 17 Prozent zugelegt.
Für lange Gesichter sorgte unterdessen die Performance von Wells Fargo - in einem starken Markt ging es für Titel der US-Bank nur um 1,5 Prozent nach oben, während die Bank of New York Mellon sogar im Jahresverlauf satte 10 Prozent an Aktienwert verlor.
Massive Gewinne hat Buffett unterdessen eine Beteiligung am Ratinganbieter Moody’s beschert. Aktien des Unternehmens haben im bisherigen Jahresverlauf mehr als 57 Prozent zugelegt und den Markt deutlich geschlagen.
Techtitel überzeugen
Deutliche Überperformer in Warren Buffetts Depot waren im bisherigen Jahresverlauf auch die Techtitel. Dabei hat der Starinvestor die Branche lange Zeit stiefmütterlich behandelt und Investitionen in Techtitel gemieden. Spät, erst im Jahr 2016, hat Berkshire Hathaway den Techriesen Apple für sich entdeckt und die Beteiligung an dem iPhone-Hersteller seitdem kontinuierlich ausgebaut. Das hat sich gelohnt: Mit einem Plus von knapp 35 Prozent seit Januar haben Apple-Aktien nicht nur besser performt als der Markt, sondern gehörten unter den Top-Positionen von Berkshire auch zu den besten Werten. Noch besser, mit einem Kursplus von 40 Prozent seit Jahresstart, hat sich ein weiterer Techtitel entwickelt: Der Serviceprovider Verisign. Hier war Buffett schon 2013 eingestiegen.
Transport als Underperformer
Unter den Erwartungen entwickelten sich unterdessen die Transportwerte in Buffetts Depot. Zweistellige Kursaufschläge reichten nicht aus, um den Markt zu schlagen. Sowohl die Fluggesellschaft Southwest Airlines als auch der Traditionsautobauer General Motors gehörten mit einem Kursplus von 13,7 beziehungsweise 12 Prozent zu den Underperformern bei Berkshire Hathaway und konnten den hohen Renditeerwartungen nicht gerecht werden. Lediglich Delta Air Lines schaffte es mit einem Kursplus von 17,5 gerade noch, mit dem Markt Schritt zu halten.
Konsumgüter enttäuschen
Schwach lief es unterdessen bei Traditionsinvestments des Altmeisters. Coca-Cola-Aktien legten im Jahresverlauf 17 Prozent zu - zu wenig, um den Markt zu übertreffen. Tiefrot präsentiert sich im bisherigen Jahresverlauf unterdessen ein anderer Wert: Kein Investment von Warren Buffett hat sich seit Januar schlechter entwickelt als der Ketchup-Hersteller Kraft Heinz. Mehr als 40 Prozent haben die Aktien des Unternehmens seit Januar an Wert verloren und dürften auch Langfristig-Investor Buffett zwischenzeitlich Sorgenfalten auf die Stirn treiben.
Fazit: Buffetts Depot zeigt Bremsspuren
Auch wenn der größte Teil der Top-Positionen von Berkshire Hathaway zum bisherigen Zeitpunkt eine grüne Jahresperformance ausweist: Es zeigen sich auch im Depot des Starinvestors erste Bremsspuren. Viele Werte konnten die hohen Erwartungen an ein Buffett-Investment nicht erfüllen, einige haben sich sogar als massive Fehlinvestition erwiesen.
Und in den nächsten Monaten könnte es sich für Verfechter des Value Investierens als zunehmend schwieriger erweisen, angesichts hoher Marktbewertungen lohnenswerte Aktienbeteiligungen zu finden.
Redaktion finanzen.net
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