Gemeinsam sind wir stark

Täglich überschütten uns Zeitungen und Nachrichtensender mit schlimmen Meldungen aus der ganzen Welt.
Katastrophen, Krieg und Elend wohin das Auge reicht. Da sticht eine Meldung, wie sie mir letzte Woche aufgefallen ist, positiv heraus: Forscher haben herausgefunden, dass sich die Ozonschicht der Erde, die die gefährliche UV-Strahlung der Sonne absorbiert, langsam erholt. Vor rund 30 Jahren war das sich ständig vergrößernde Ozonloch noch Gegenstand von Untergangsszenarien, mit denen die Medien die Menschen in Angst und Schrecken versetzten und die sogar in Hollywood aufgegriffen wurden. Die dramatische Entwicklung der Ozonschicht brachte eine selten gesehene Einigkeit unter den Ländern. Unter Führung der Vereinten Nationen wurde 1987 ein Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) eingeführt, die für den Abbau der Schutzschicht verantwortlich sind.
Die Schere geht auseinander
Was hat das nun mit Aktien zu tun? Das Beispiel zeigt, dass die Menschheit trotz aller Gegensätze in der Lage ist, zusammen zu arbeiten.
Der Druck muss nur groß genug sein. Und eine solche Kooperation kann offenbar selbst bei immensen Problemen, die kaum lösbar scheinen, zu Erfolgen führen. Derzeit plagt die Welt eine seit Jahrzehnten nicht gekannte Finanzkrise. Die staatlichen Haushalte zahlreicher Industrieländer stehen vor der Pleite. Dazu werden die Gegensätze zwischen arm und reich immer größer. Während die „normale“ Bevölkerung kaum noch vernünftig über die Runde kommt und die bescheidenen Lohnzuwächse durch Inflation aufgefressen werden, gönnen sich die Konzernvorstände immer höhere Gehälter. Die Firmenchefs der im DAX notierten Unternehmen haben ihre Einnahmen seit 2003 etwa verdoppelt. In anderen Ländern (etwa den USA) sind die Gehaltsunterschiede noch weit größer.
Einigkeit gefragt
Bevor die bereits vorhandenen Verteilungskämpfe an Härte zunehmen, sollte die Welt über eine gerechtere Verteilung der Ressourcen nachdenken. Die Lage an den Finanzmärkten ist derart verfahren, dass dabei wohl nur ein internationaler Schulterschluss hilft. Eingeführt werden könnten etwa Obergrenzen für Managergehälter. Dazu eine weltweite Finanztransaktionssteuer, die die schädliche Spekulation eindämmt und Einnahmen für die Sanierung der Staatshaushalte generiert. Vielleicht können wir dann auch in 15 oder 20 Jahren davon schwärmen, wie die damalige Finanzkrise durch internationale Einigkeit gelöst wurde.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global
Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf
deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und
bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes
deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter
www.aktien-strategie.de
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