Energie-Aktien im Fokus: Merrill Lynch setzt auf RWE und innogy - E.ON und Uniper abgestuft
Anleger sollten nach Einschätzung der US-Investmentbank Merrill Lynch wegen des womöglich schrumpfenden finanziellen Spielraums des Versorgers E.ON die Hände von dessen Aktien lassen.
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Analyst Peter Bisztyga stufte die E.ON-Aktien in einer Branchenstudie vom Freitag von "Neutral" auf "Underperform" ab und senkte das Kursziel von 7,30 auf 6,40 (Kurs 6,87) Euro.
Auch für die Aktien der Kraftwerksbeteiligung von E.ON, Uniper, wurde der Experte vorsichtiger und strich seine Kaufempfehlung. Die Papiere der Konkurrenten RWE und innogy beurteilt er hingegen positiv und rät zum Kauf.
Bei E.ON stimmen die Kosten für den Atomausstieg den Analysten vorsichtig. Der Dax-Konzern könnte die Rückstellungen für Stilllegung, Rückbau und Entsorgung um 1,2 Milliarden Euro nach oben taxieren, was den erwarteten Rückgang der Pensionsverpflichtungen mehr als aufzehren würde. Letztlich bremse die Schuldenlast das Wachstum.
Für Uniper werde derweil das beschädigte Braunkohlekraftwerk im sibirischen Beresowskaja zu einem immer größeren Risiko für den Mittelzufluss (Cashflow), erklärte Bisztyga. Bei der Reparatur drohten eine Kostenexplosion und Verzögerungen. Er reduzierte seine Cashflow und Dividendenschätzungen für den Konzern und geht für 2016 bis 2018 nur noch von einer durchschnittlichen Dividendenrendite 3,5 Prozent aus.
Hinzu kämen andere Problembereiche: Die Zahlungen in Großbritannien im Zusammenhang mit der Vorhaltung von Stromerzeugungskapazitäten hätten enttäuscht und die Kapazitätsbedürfnisse Deutschlands dürften sinken. Der Analyst bezieht sich hier auf den sogenannten Kapazitätsmarkt, bei dem Stromkonzerne für die Vorhaltung von Erzeugungskapazitäten bezahlt werden. Am Ende senkte Bisztyga das Kursziel von 14,70 auf 14,50 (Kurs 12,81) Euro und stufte die Papiere von "Buy" auf "Neutral" ab.
Bei innogy sei hingegen seine Überzeugung für die Kaufempfehlung nach einer Investorenveranstaltung noch gestiegen. Das regulatorische Umfeld in Deutschland sei freundlicher als gedacht. Der im MDAX notierte Konzern sei gut aufgestellt, um mit dem Netzwerkgeschäft in Deutschland überdurchschnittliche Renditen zu erwirtschaften. innogy werde damit zum interessanten Übernahmeziel. Für die Aktien der Ökostrom-Tochter von RWE sieht der Analyst nun Luft nach oben bis zu seinem neuen Kursziel von 36,70 (Kurs 32,28) Euro.
Eine besser handelbare und potenziell gewinnträchtigere Möglichkeit, um von der Entwicklung von innogy zu profitieren, biete RWE, erklärte der Merrill-Lynch-Experte. Zudem seien die Sorgen vieler Anleger in puncto Bonitätsbeurteilung durch die Ratingagenturen sowie hinsichtlich des Kohleausstiegs unangebracht.
Der Konzern sei finanziell flexibel genug für die Finanzierung der Atomaltlasten, die Rückzahlung von Hybridanleihen sowie hohe Ausschüttungen an die Aktionäre. Für 2017 und 2018 sei eine Dividendenrendite von durchschnittlich 7,7 Prozent denkbar. Das wäre mehr als doppelt so viel wie derzeit am Markt erwartet. Bei einem von 15,20 auf 16,00 (Kurs 12,11) Euro angehoben Kursziel stufte der Analyst die Aktien denn auch weiterhin mit "Buy" ein. Er zählt sie weiterhin zu seinen Branchenfavoriten.
Gemäß der Einstufung "Buy" geht Merrill Lynch davon aus, dass die Aktien innerhalb von 12 Monaten eine Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende von mindestens 10 Prozent abwerfen werden. Bei "Neutral" wird maximal eine leicht positive Gesamtrendite aus Kursgewinn und Dividende nahe Null erwartet und Aktien, die mit "Underperform" eingestuft werden, schätzt Merrill Lynch als die am wenigsten attraktiven Werte im Beobachtungsuniversum ein.
Die RWE-Aktie verliert zeitweise knapp 0,1 Prozent , während die innogy-Aktie um rund 1,6 Prouzehnt zugewinnen kann. Die Aktie von E.ON muss hingegen einen Abschlag von 2,5 Prozent hinnehmen, auch Uniper verliert zwischenzeitlich 2,0 Prozent. /mis/la/ag
Analysierendes Institut Merrill Lynch & Co.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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Bildquellen: RWE, PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
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