AKTIE IM FOKUS: Nokia unter Druck - Experte: Kunde T-Mobile US könnte abspringen

19.11.24 21:57 Uhr

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NEW YORK (dpa-AFX) - Berichte über den möglichen Verlust eines wichtigen Kunden haben Nokia am Dienstag deutlich unter Druck gesetzt. Die in New York gelisteten Hinterlegungsscheine (Nokia) büßten zuletzt 6,8 Prozent ein. Den europäischen Handel hatten die Aktien des finnischen Netzwerkausrüster bereits auf dem letzten Platz im EuroStoxx 50 mit minus 5,7 Prozent beendet. Auf Jahressicht stehen damit aber immer noch Kursgewinne von 30 beziehungsweise 21,5 Prozent zu Buche.

Laut Earl Lum, Präsident des Branchen-Analysehauses EJL Wireless Research, könnte der US-Mobilfunkkonzern T-Mobile US von Nokia zu Ericsson (Ericsson (Telefon AB LMEricsson) (B)) als Zulieferer wechseln. Der schwedische Konkurrent biete eine überlegene Technik und sei wohl auch in einer besseren Position, um attraktive Preise anzubieten. Dessen Anteile (Telefon AB LMEricsson (B) (spons ADRs)) gewannen in New York 2,7 Prozent und sind seit Jahresbeginn um mehr als 30 Prozent gestiegen.

In den vergangenen Jahren hat Nokia in den USA deutlich Marktanteile verloren. Lum hatte schon den Wechsel des US-Telekomriesen AT&T von Nokia zu Ericsson 2023 richtig prognostiziert. Auch der dritte große amerikanische Branchenvertreter Verizon hat sich für Ericsson und Samsung als Zulieferer entschieden.

Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US sei der letzte große Anbieter in den Vereinigten Staaten, der bei Geräten für drahtlose Kommunikation noch auf Nokia setze, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan in einem Kommentar zu den Berichten. Springe das Unternehmen ab, wäre die von den Finnen versprochene technologische Trendwende gescheitert. Für diesen Fall sieht Deshpande auch Fragezeichen hinter dem Geschäftsbereich als solchem. Denn ohne die in der Vergangenheit margenträchtigen US-Kunden sei dessen dauerhafte Profitabilität in Gefahr.

Ein Sprecher von T-Mobile US sagte Bloomberg hingegen, dass das Unternehmen nicht vorhabe, keine Nokia-Produkte mehr zu kaufen. Der finnische Konzern wollte sich der Agentur zufolge zunächst nicht äußern. Ericsson habe eine Stellungnahme abgelehnt./gl

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