Banken europaweit im Minus - Deutsche Bank-Aktie mit neuem Rekordtief
DAX-Schlusslicht sind am Montag einmal mehr die Titel der Deutschen Bank.
Die Ungewissheit nach dem 'Ja' der Briten zum Ausstieg aus der Europäischen Union hat die Aktien europäischer Banken auch am Montag schwer belastet. Ihr Index war gegen Mittag mit einem Minus von 5,71 Prozent der größte Verlierer im Branchentableau. Die Anteilsscheine der Deutsche Bank fielen auf ein Rekordtief. Der JPMorgan-Bankenanalyst Kian Abouhossein, dessen Einschätzungen am Markt viel Beachtung finden, riet in einer Studie, die Papiere von Investmentbanken zu meiden.
Es sei derzeit kaum möglich, die kurzfristigen Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken abzuschätzen, schrieb der Experte. Hinzu komme strukturelle Unsicherheit mit Blick auf die Reisefreiheit zwischen der EU und Großbritannien. Hier könnte ein zusätzlicher Personalbedarf und damit Kosten drohen.
Abouhossein stufte die Papiere der Deutschen Bank von "Overweight" auf "Neutral" und senkte das Kursziel um 8 auf 15 Euro. Damit habe einer der letzten Optimisten seine positive Einschätzung geändert, kommentierte ein Händler den Schritt. Die Aktien der schweizerischen Großbanken UBS und Credit Suisse senkte der Analyst sogar auf "Underweight". Deren Kurse fielen um rund 5 Prozent beziehungsweise gut 8 Prozent.
Die Papiere der Deutschen Bank sanken vor diesem Hintergrund auf ein Rekordtief bei 12,30 Euro. Gegen Mittag waren sie mit einem Minus von 7,22 Prozent auf 12,40 Euro das Schlusslicht im deutschen Leitindex DAX.
Commerzbank-Aktien hielten sich mit einem Verlust von 4,47 Prozent auf 5,924 Euro nur wenig besser. Hier sieht der JPMorgan-Experte indes reichlich Kurspotenzial. Zwar senkte er seine Gewinnprognosen deutlich. Das Ziel reduzierte er aber lediglich um 1 auf 10 Euro. Angesichts der niedrigen Bewertung der Papiere bleibe es beim "Overweight"-Votum, schrieb Abouhossein.
Barclays brechen um 15 Prozent ein, nachdem die Analysten von Jefferies ihre Einstufung der Bank auf "Underperform" gesenkt haben. Der Brexit ändere alles und stelle die Existenz der Investmentbank von Barclays in Frage, heißt es.
Royal Bank of Scotland kommen sogar um 18 Prozent unter die Räder. Der langsame Weg der Bank, die einst zu 73 Prozent in Staatsbesitz war, aus der Regierungskontrolle in die Unabhängigkeit dürfte sich nun noch sehr lange hinziehen. Der Kurs von Lloyds Banking Group, dem führenden Hypothekengeber Großbritanniens, fällt um 9,3 Prozent. Aus dem Vorhaben der Regierung, einige der von ihr seit der Finanzkrise noch gehaltenen Aktien zu verkaufen, wird nun wohl vorerst nichts mehr. Für den Fall, dass Großbritannien in der EU geblieben wäre, lag schon ein Angebot an Privatinvestoren in der Schublade.
/mis/ag/fbr
FRANKFURT/ZÜRICH (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Nessluop / Shutterstock.com, DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images
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Analysen zu Deutsche Bank AG
Datum | Rating | Analyst | |
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27.11.2024 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets | |
14.11.2024 | Deutsche Bank Buy | Warburg Research | |
13.11.2024 | Deutsche Bank Buy | UBS AG | |
24.10.2024 | Deutsche Bank Kaufen | DZ BANK | |
24.10.2024 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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12.08.2024 | Deutsche Bank Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
29.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital | |
29.04.2024 | Deutsche Bank Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
25.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital | |
23.04.2024 | Deutsche Bank Equal Weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.07.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
04.07.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
28.04.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
03.02.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group | |
06.01.2023 | Deutsche Bank Underperform | Credit Suisse Group |
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