Absichtserklärung

Rheinmetall-Aktie dank Plänen für neues Werk in Ukraine erstmals über 400-Euro-Marke - RENK-Aktie ebenfalls gefragt

19.02.24 17:49 Uhr

Rheinmetall-Aktie springt über 400 Euro: Rheinmetall will Munition direkt im Kriegsland Ukraine produzieren | finanzen.net

Rheinmetall plant den Bau eines neuen Werks zur Herstellung von Artilleriemunition in der Ukraine.

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Dafür habe das deutsche Rüstungsunternehmen und ein ukrainisches Partnerunternehmen am Rande der 60. Münchner Sicherheitskonferenz eine Absichtserklärung unterzeichnet, wie das Unternehmen am Samstag mitteilte.

"Wir wollen der Ukraine ein leistungsfähiger Partner dabei sein, die einst starke wehrtechnische Industrie in der Ukraine wiederaufzubauen und die Autonomie ukrainischer Kapazitäten sicherzustellen", begründete Rheinmetalls Vorstandsvorsitzender, Armin Papperger, die Entscheidung. Von ukrainischer Seite war laut Mitteilung der Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, bei der Unterzeichnung zugegen. In der Fabrik der beiden Partner soll das Gemeinschaftsunternehmen eine sechsstellige Zahl von Geschossen pro Jahr herstellen.

Schon im Oktober vergangenen Jahres gründete der deutsche Rüstungskonzern ein erstes Gemeinschaftsunternehmen mit einem ukrainischen Partner, um in der Ukraine Panzer zu warten und instand zu setzen. Dort sollen laut Rheinmetall später auch gepanzerte Fahrzeuge produziert werden.

Rüstungswerte gefragt - Rheinmetall-Aktie über 400-Euro-Marke

Die Anleger setzen angesichts des Ukraine-Krieges und einer von vielen europäischen Staaten geforderten stärkeren militärischen Abschreckung unvermindert auf Rüstungswerte. Getrieben von der Aussicht auf weiter steigende Verteidigungsausgaben setzten die Aktien von Rheinmetall am Montag ihren Rekordlauf mit einem Sprung über 400 Euro fort. Ihr Kurs stieg bis Handelsende um 4,10 Prozent auf 404,10 Euro.

Händler verwiesen auf Aussagen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Er hatte auf der Münchner Sicherheitskonferenz einen Bedarf an Ausgaben von bis zu 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigung für vielleicht notwendig gehalten - ein Wert, der über die von den NATO-Mitgliedstaaten beschlossenen zwei Prozent hinausgeht. Dieses Ziel war 2014 bei einem NATO-Gipfel festgelegt worden.

Die Zwei-Prozent-Marke war zuletzt auch wegen Äußerungen des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump in den Blick geraten. Er hatte gedroht, säumigen NATO-Partnern im Falle eines russischen Angriffs keine amerikanische Unterstützung zu gewähren. Die Bundesrepublik kam im vergangenen Jahr nach vorläufigen NATO-Zahlen nur auf 1,6 Prozent des BIP. In diesem und den kommenden Jahren soll die Zwei-Prozent-Marke aber mithilfe eines Sondervermögens von 100 Milliarden Euro erreicht werden.

Rheinmetall plant derweil die Produktion von Munition in der Ukraine. Mit einem ukrainischen Partnerunternehmen wurde am Rande der Sicherheitskonferenz eine Absichtserklärung für den Bau eines neuen Werks zur Herstellung von Artilleriemunition unterzeichnet. Ein Händler sah darin zwar keinen individuellen Kurstreiber, doch generell bleibt das Interesse der Anleger an Rüstungswerten auch wegen solcher Nachrichten ungebrochen.

Auch die Papiere anderer deutscher Rüstungskonzerne erhielten am Montag weiteren Rückenwind. Allen voran galt dies für den Börsenneuling RENK, dessen Aktien zu Wochenbeginn schlussendlich um 15,77 Prozent auf 29,36 Euro anzogen. Verglichen mit dem Emissionspreis von 15 Euro bauten sie ihren Anstieg in der noch kurzen Börsenkarriere wieder auf knapp 90 Prozent aus. Für eine Bestmarke reichte es aber nicht ganz, denn in der Vorwoche hatte der Kurs des Antriebsspezialisten mit 28,74 Euro schon einmal einen Tick höher gestanden.

Vom Rekordniveau noch etwas weiter entfernt ist HENSOLDT, trotz eines Anstiegs um 3,47 Prozent auf einen Schlusskurs von 35,18 Euro am Montag. Im April 2023 hatten die Aktien des Rüstungselektronikherstellers mit 37,54 Euro bereits ein gutes Stück höher gestanden als die aktuell gezahlten 34,94 Euro. Um Rekordniveau zu erreichen, wäre hier noch ein weiterer Anstieg um 7,5 Prozent erforderlich.

MÜNCHEN / FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquellen: Postmodern Studio / Shutterstock.com, Tobias Arhelger / Shutterstock.com

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