Nokia-Aktie verliert deutlich: Nokia hat weiter mit schwacher Nachfrage zu kämpfen
Der Netzwerkausrüster Nokia ist wegen des geplanten Verkaufs seines Seekabelgeschäfts im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht.
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Unter dem Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni wegen der Abschreibungen auf die Sparte ein Verlust von 142 Millionen Euro nach einem Gewinn von 289 Millionen Euro im Vorjahresquartal, wie das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Espoo mitteilte. Im Kerngeschäft kämpft das Unternehmen zudem weiter mit einer schwachen Nachfrage und hohen Kosten. So halten sich Kunden mit Investitionen in die Modernisierung ihrer 5G-Infrastruktur weiter zurück.
Der Aktienmarkt reagierte verschnupft. Die Nokia-Aktien haben am Donnerstag zu den großen Verlierern gehört. Zuletzt fiel der Kurs NASDAQ-Nordic-Handel um 5,24 Prozent auf 39,035 SEK. Ohne die Berücksichtigung einmaliger positiver Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Netzwerkgeschäft und mit AT&T hätten die Resultate des Netzwerkausrüsters unter den Erwartungen gelegen, monierte Jefferies-Analyst Janardan Menon. Grund zur Hoffnung gebe unterdessen die Entwicklung der Aufträge.
So profitierte Nokia von einer Vertragslösung mit dem US-Telekomkonzern AT&T sowie im Geschäft rund um Mobilnetzwerke von einer Einigung bei Vertragsverhandlungen.
Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan sprach zudem von einem schwachen Quartal. Das sei primär auf die Ergebnisse im Kerngeschäft der Netzwerk-Infrastruktur zurückzuführen. Die Hoffnungen richteten sich angesichts der Erholung der Aufträge nun auf das zweite Halbjahr.
Sowohl Nokia als auch der schwedische Konkurrent Ericsson (Ericsson (Telefon AB LMEricsson) (B)) kämpfen seit längerer Zeit mit einem schwachen Ausrüstergeschäft im Telekommarkt und haben seitdem tausende Stellen abgebaut und Kostensenkungsprogramme vorangetrieben.
Bei Nokia fiel im Quartal der operative Gewinn auf vergleichbarer Basis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 32 Prozent auf 423 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 18 Prozent auf 4,47 Milliarden Euro zurück und damit stärker als Experten erwartet hatten. In den Zahlen ist das Seekabelgeschäft nicht mehr enthalten.
Dank einer Besserung beim Auftragseingang bestätigte Nokia-Chef Pekka Lundmark die Prognose für das laufende Jahr. Er räumte aber ein, dass das Volumen "ohne Frage" derzeit extrem schwach ausfalle, wenn man auf den Umsatz blicke. Lundmark setzt zudem auf das laufende Sparprogramm und auf den Konzernumbau.
Ende Juni hatte Nokia den Verkauf des Seekabelgeschäfts an den französischen Staat für 350 Millionen Euro und zum anderen den 2,3 Milliarden Euro teuren Zukauf des US-Unternehmens Infinera angekündigt. Mit Infinera setzt Nokia seine Hoffnung auf eine wachsende Nachfrage nach durch künstliche Intelligenz getriebene Dienstleistungen für Rechenzentren. Jefferies-Analyst Menon bewertete den Schritt positiv und schätzt, dass sich diese Übernahme für Nokia auszahlen dürfte.
ESPOO (dpa-AFX)
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