Vermögen sichern
Für die Euro-Rettung wurde ein System geschaffen, das genauso tiefe Löcher in den Geldbörsen der Deutschen reißen kann wie in die deutsche Verfassung.
Werte in diesem Artikel
Ob sich dieses Risiko lohnt wird sich zeigen. Vermögen lassen sich jedenfalls auch anders schützen.
Von Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln
Was passiert denn, wenn das alles nicht klappt mit den Rettungsschirmen? Oder wenn wider Erwarten das deutsche Verfassungsgericht die Euro-Retterei stoppt? Oder wenn die Märkte nicht so wollen, wie die Politik das will? Wir könnten dann in eine Phase rigider Maßnahmen zur Geldversorgung der Staaten eintreten. Zwangshypotheken auf Immobilien, Devisenbewirtschaftung, Goldbesitzverbot und viele Folterinstrumente mehr wurden ja bereits in der Vergangenheit ausprobiert und würden bestimmt wieder hervorgeholt.
Ins Ausland gehen?
Für alle diejenigen, die in Deutschland (und Europa) Geldwerte liegen haben, Immobilien besitzen oder auch Gold und andere Edelmetalle lagern wären dies keine schönen Aussichten. Sollte also jeder, der sein Hab und Gut erhalten will, damit ins Ausland gehen? Depots weltweit anlegen, um immer liquide zu bleiben?
Nein, das wäre ein Irrweg. Denn natürlich lohnt es sich, einen Teil seiner Vermögenswerte im Ausland anzulegen. Auch über andere Verwahrorte für Edelmetalle als Deutschland lässt sich reden. Es spricht etwa nichts dagegen, auch ein Depot im Nicht-Euro-Ausland zu unterhalten – wohl deklariert und versteuert.
Keine Entscheidung nur aus einem Grund treffen
Genauso wie es immer falsch ist, eine Anlageentscheidung nur aus steuerlichen Gründen zu treffen wäre es auch falsch, diese Entscheidungen nur vor dem Hintergrund der Euro-Krise zu treffen. Was wäre, wenn sich hierzulande alles beruhigt aber die asiatischen Währungen nach einer Phase überbordenden Wachstums zu schwächeln beginnen? Oder der US-Dollar plötzlich weich wird? Die regionale Aufteilung der eigenen Vermögenswerte sollte immer rational erfolgen. Die Streuung des Risikos ist nicht nur zwischen Anlageklassen wie Aktien, Renten oder Rohstoffen sinnvoll sondern auch regional – und das bestimmt auch was die Verwahrorte angeht. Hektisches Umschichten an einen anderen Ort aber hilft nicht, wenn etwa das Geld irgendwann bar zur Verfügung stehen soll, man selber aber in Deutschland wohnen bleibt.
Alle Anlageklassen, alle Regionen und alle Banken weisen Risiken auf. Entscheidend ist es, seine Werte so zu streuen, dass das Risiko erträglich bleibt und dass selbst im schlimmsten Fall ausreichend Masse bleibt. Denn wer weiß schon, aus welchen Ecken die nächste Krise kommt?
Oder wo die nächsten Chancen liegen.
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