Comeback der USA?
US-Wachstumslokomotive könnte wieder mehr Fahrt aufnehmen.
Während China die Vereinigten Staaten in den letzten Jahren als weltweites Zugpferd abgelöst hatte, richten nun wieder mehr und mehr Marktteilnehmer ihren Blick auf die USA, zumal das Reich der Mitte in jüngster Vergangenheit gleich mit mehreren Hiobsbotschaften aufwartete. In den USA machen hingegen gleich mehrere Entwicklungen Mut, wenngleich die Arbeitslosenquote im Juni bei 7,6 Prozent stagnierte.
Mögliche Kurstreiber
So signalisieren zahlreiche Frühindikatoren wie etwa der nationale Einkaufsmanagerindex ISM für das Verarbeitende Gewerbe, dass der US-Wirtschaftsmotor seine Drehzahl peu à peu erhöhen könnte. Eine wichtige Rolle für das künftige Wachstum spielen auch die enormen Schiefergasvorkommen, die Experten zufolge rund 100 Jahre reichen und den USA gegenüber anderen Industriestaaten einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsvorteil verschaffen werden. Und: Solange die Arbeitslosenquote nicht spürbar sinkt, bleiben wohl auch die Geldschleusen noch geöffnet, weshalb auch der US-Aktienmarkt noch Luft nach oben haben könnte. Aber auch die Bewertung des Aktienmarkts bringt Fantasie in die Kurse. Während der S&P 500 in den vergangenen zehn Jahren ein durchschnittliches KGV von 15,7 aufwies, ist er aktuell mit dem 14,7-Fachen der zu erwartenden Gewinne bewertet.
Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.
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