Vertrauen Sie der Aktie!

Deutsche Anleger haben das Vertrauen in Finanzbranche und Politik verloren.
Das ist nicht neu und deckt sich mit Stimmungsbildern, die wir in Gesprächen mit Abonnenten und anderen Finanzmarktakteuren gewinnen. Die frischen Zahlen des Fondsverbands BVI, die dieser aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage destilliert hat, sind daher Wasser auf unsere Mühlen.
Drei Ergebnisse halten wir für besonders interessant: So würden 51% der Befragten lieber ausschließlich selbst sparen, als weiter in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Nur 21% glauben, dass die Rente im Alter ausreichen wird. Und 80% machen die maßlose Schuldenpolitik vieler Staaten als Ursache für die heutige Krisensituation aus.
Viele Deutsche erkennen also klar, dass sie für ihren Ruhestand privat vorsorgen müssen. Gleichzeitig trauen sie dem Staat nicht zu, mit ihrem Geld verantwortungsvoll umzugehen. Lieber würden sie ihr finanzielles Schicksal in die eigenen Hände nehmen. Doch kann, wer die hemmungslose Schuldenmacherei anprangert, in Staatsanleihen investieren?
Dieser Widerspruch scheint vielen Deutschen nicht klar zu sein. Nach wie vor nehmen Anleger aber Anleihen als sicher wahr und verteufeln Aktien. Zu Unrecht! Denn gerade wenn es um die Altersvorsorge mit ihren jahrzehntelangen Investitionszeiträumen geht, sind Aktien eindeutig im Vorteil.
So müssen Sie die 15-Jahres-Zeiträume seit dem Jahr 1937, in denen der DAX eine negative Rendite einbrachte, mit der Lupe suchen. Binnen 20 Jahren schrumpfte das Kapital äußerst selten, und schon mit 25 Jahren Anlagedauer waren deutsche Anleger auf der sicheren Seite. Seit 1948 machten sie im Schnitt rund 10% pro Jahr, im ungünstigsten 30-Jahres-Zeitraum knapp 5%, im günstigsten sogar über 15%. Angst vor der Aktie müssen vorsorgebereite Langfristanleger daher nun wirklich nicht haben.
Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.