2009 war ein einfaches Jahr!
Das sagt sich aus heutiger Sicht recht leicht.
Der Börsenhandel des Jahres 2009 wurde in Deutschland gerade eben beendet. Die Zeit für einen ersten Jahresrückblick ist gekommen. In fast allen meinen Gesprächen der letzten Tage höre ich den Satz: "2009 war ja ein recht einfaches Jahr, um gute Gewinne einzufahren". In den Medien wird auf die einfache Tatsache verwiesen, dass die Notenbanken die Märkte mit Geld geflutet haben. "Es war doch klar, dass in diesem Umfeld die Aktien steigen." Hä? Wie bitte? Mir scheint, ich habe im Verlauf des Jahres 2009 einiges nicht mitbekommen. Erinnern Sie sich an das Frühjahr? Die große Angst und Panik ging um, gar nichts war klar!
DAX mit fulminanter Erholung
Warum sind die Märkte bis März noch einmal kräftig eingebrochen? Weil alle Investoren beherzt günstig Aktien eingekauft haben? Oder nicht viel mehr deshalb, weil alle die Hosen gestrichen voll hatten und in voller Panik ihre letzten Aktienbestände auf den Markt geworfen haben? Solche Kursrutsche sind nur möglich in einer solchen Ausverkaufspanik, wie wir sie im März 2009 gesehen haben.
Heute wird die Situation in der Rückschau wieder verklärt und selektive Wahrnehmung greift um sich. Eine nüchterne Analyse wird nicht betrieben. Typische "Rückschaufehler" entstehen genau auf diese Art und Weise. Wer hat denn im März 2009 empfohlen, in den Aktienmärkten engagiert zu bleiben oder gar seine Aktienquote zu erhöhen? Auch fast alle institutionellen Investoren haben ihre Aktienquoten massiv abgebaut und dies im Frühjahr sogar noch stolz verkündet: "Unsere Risiken sind minimiert, unsere Aktienquote beträgt nahezu Null Prozent" las ich mehr als einmal. Ist das alles schon wieder vergessen worden?
Betrachten Sie sich den Verlauf beim DAX im nachfolgenden Chart! Dazu gleich mehr.
DAX 2009 nahezu exakt wie 2003
Auf den ersten Blick ist Ihnen sicher gar nicht aufgefallen, dass ich vorher den DAX-Chart des Jahres 2003 benutzt habe. Weiter unten finden Sie den "vollen Vergleich" der Jahre 2003 mit 2009. Verblüffend genau. Oder?
Am 11. März 2009 schrieb ich: "Die Parallelen zur heutigen Situation bleiben offensichtlich. Neben einer positiven Divergenz ist auch das Chartbild verblüffend ähnlich. Der Bärenmarkt 2000 bis 2003 endete mit dem Tief am 12. März 2003. Das diesjährige Tief lag bisher am 09. März. Der DAX hat sich mit dem Anstieg wieder einmal alle Voraussetzungen für eine nachhaltige Gegenbewegung nach oben geschaffen. Die psychologisch wichtige Marke von 4.000 Punkten sollte bereits in Kürze attackiert werden. Die vielfältigen Parallelen zum endgültigen Tief des Bärenmarktes im März 2003 sind signifikant."
In unserer Jahresprognose schrieben wir im Januar: "Die globalen Aktienmärkte werden – wenn überhaupt – nur noch moderat tiefere Kurse sehen. Per Saldo sollten die Aktienmärkte mindestens ein Drittel der Kursverluste des Vorjahres aufholen können. Für den deutschen Aktienindex DAX liegt die Spanne zwischen der geringsten und höchsten Schätzung bei unglaublichen 106%. Diese große Streuung verdeutlicht die hohe Unsicherheit nach dem Crash-Jahr 2008. Im Durchschnitt gehen die Banken von einem DAX-Stand von 5.234 Punkten aus. Wir gehen – nach einem erneut turbulenten Jahresverlauf – von einem höheren DAX-Stand zum Jahresende aus. Evtl. kann sogar der Bereich um die 6.000 Punkte wieder erreicht werden. Dies würde bereits dem rechten Rand der Prognosen entsprechen."
Die Reaktionen auf meine damalige Prognose bzw. Stellungnahme im März können Sie sich vorstellen. "Selten so einen Unsinn gelesen" - "dieser Vergleich ist viel zu einfach gestrickt" - "Unfug!" usw. bekam ich zu lesen und hören. Und heute? Der DAX hat eine massive Rallye seit März hingelegt und unsere damals angeblich utopische Zielmarke von 6.000 Punkten wurde erreicht.
Natürlich kann man bestimmte Situationen nie 1:1 übertragen. Die psychologischen Muster hinter diesen Entwicklungen - an der Börse handeln nun einmal Menschen - sind immer ähnlich! Auch wenn Sie das nicht wahr haben wollen.
Zum Thema Gold habe ich in diesem Zusammenhang auch eine neue Studie verfasst, die Sie sich unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern können. Dabei habe ich ebenfalls einige für Sie verblüffende Muster identifizieren können.
Fazit
Abschließend bleibt mir nur, mich für das große Interesse an meinen Beiträgen zu bedanken. Vielleicht kann ich ja auch Sie im kommenden Jahr als Kunde bei Grüner Fisher Investments (www.gruener-fisher.de) begrüßen. Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie alles erdenklich Gute für 2010!
Herzliche Grüße aus Rodenbach, Thomas Grüner
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen/Disclaimer unter www.gruener-fisher.de.
Thomas Grüner ist Firmengründer und Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments GmbH. Seine oft dem allgemeinen Marktkonsens entgegen stehenden Prognosen sorgten schon mehrfach für großes Aufsehen. Weitere Informationen unter http://www.gruener-fisher.de.
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