Euro am Sonntag-Titel

Nach dem Crash: Wie Anleger jetzt richtig investieren

aktualisiert 24.08.11 09:51 Uhr

Jeder Kurssturz an den Börsen ist auch eine Chance. Mit welchen Strategien Anleger in Krisenphasen schon immer gut gefahren sind.

Werte in diesem Artikel
Fonds

265,66 EUR 0,24 EUR 0,00%

Aktien

42,60 EUR 0,50 EUR 1,18%

19,79 EUR 0,21 EUR 1,05%

122,45 EUR 1,70 EUR 1,41%

15,31 EUR -0,33 EUR -2,11%

29,40 EUR 0,46 EUR 1,59%

12,00 EUR 0,38 EUR 3,27%

41,73 EUR 0,10 EUR 0,24%

29,93 EUR 0,78 EUR 2,66%

6,04 EUR -0,09 EUR -1,40%

52,45 EUR 0,67 EUR 1,29%

142,05 EUR 3,10 EUR 2,23%

226,10 EUR 0,60 EUR 0,27%

177,52 EUR 1,30 EUR 0,74%

3,81 EUR -0,05 EUR -1,37%

Rohstoffe

2.708,90 USD 0,00 USD 0,00%

Indizes

1.663,7 PKT 16,8 PKT 1,02%

19.322,6 PKT 176,4 PKT 0,92%

462,9 PKT 6,5 PKT 1,41%

182,3 PKT 2,5 PKT 1,41%

497,3 PKT 3,9 PKT 0,78%

4.789,1 PKT 33,3 PKT 0,70%

1.011,7 PKT 13,3 PKT 1,33%

PKT PKT

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

10.150,8 PKT 95,2 PKT 0,95%

7.466,2 PKT -56,8 PKT -0,75%

7.526,0 PKT 69,1 PKT 0,93%

4.316,5 PKT 50,8 PKT 1,19%

von P. Gewalt, S. Parplies und S. Meier, €uro am Sonntag

Börsencrashs kosten nicht nur viel Geld, sondern auch viel Renommee. Das bekommt derzeit auch der vermeintliche Crash­experte John Paulson zu spüren, dem Medien noch vor Kurzem regelrecht huldigten. Der Hedgefondsmanager hatte den Absturz des US-Immobilienmarkts im Jahr 2008 frühzeitig vorausgesehen und damit Milliarden verdient. Doch nur drei Jahre später zählt Paulson zu den großen Verlie­rern. Der Manager setzte 2011 auf Bankaktien, die beim jüngsten Kurseinbruch hart getroffen wurden.

Allerdings steht Paulson mit ­seiner Fehleinschätzung der Märkte nicht allein da. In den Tagen zwischen dem 26. Juli und dem 8. August wurden weltweit mehrere Billionen Euro vernichtet. Und nach einer kurzen Atempause setzte sich die Talfahrt vergangene Woche weiter fort. Unter den Verlierern waren Profiinvestoren wie Privat­anleger gleichermaßen vertreten. Schwacher Trost: Ähnlich wie politische Umstürze sind Crashs kaum zu prognostizieren, im Nachhinein aber umso einfacher zu erklären. So auch beim aktuellen Absturz, der eine über zwei Jahre dauernde Rally beendete. Das explosive Gemisch aus Aberkennung des „AAA“-Ratings der USA durch Standard & Poor’s, Gerüch­ten um eine Herabstufung Frank­reichs, enttäuschenden Ergebnissen europäischer Unternehmen plus schlechten Wirtschaftsdaten sorgten erst für fallende Kurse, dann für Panik auf dem Parkett. Der DAX fiel elf Tage am Stück, ehe sich die Situation halbwegs beruhigte. Und der nächste rabenschwarze Tag ließ nicht lange auf sich warten.


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Dass Anleger unvorbereitet in den Abschwung schlittern, hat einen einfachen Grund. Trotz aller Analysen und Daten, die gesammelt und ausgewertet werden, „ist es immer noch extrem kompliziert vorherzu­sagen, wann aktuelle Kursverluste in einen zukünftigen schweren Absturz münden“, sagt Sven Christiansen, Geschäftsführer des Instituts für quantitative Finanzanalyse. Ein möglicher, wenn auch schwacher Indikator für künftig stark fallende Märkte ist eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Schwankungsbreite der Kurse. So schossen die Volatilitätsindizes in den Tagen vor dem Crash deutlich nach oben.

So auch dieses Mal, als der Schuldencrash beinahe idealtypisch ablief. „Ein bestimmtes Problem wie die Schuldenkrise wird bei steigen­den Kursen lange nicht ernst genommen, bis das Problem dann doch mit voller Wucht ausbricht“, erklärt Conrad Mattern von der Vermögensverwaltung Conquest. Auffällig ist die Intensität des Absturzes. Mattern führt dies auf die zeitliche Nähe zur Lehman-Pleite zurück. „Nach einer gewissen Zeit verschwinden die Ursachen und Folgen bestimmter Krisen aus dem kollektiven Gedächtnis der Anleger. Die Erinnerungen an den Lehman-Kollaps mit katastrophalen Folgen für das Weltfinanzsystem sind aber sehr präsent“, erklärt der Experte für Verhaltenspsychologie.

Es gibt aber ermutigende Zeichen, dass die Realität derzeit nicht so düster ist wie nach der Lehman-Krise. Die Unternehmen sind mehrheitlich gesund, ein Liquiditätsengpass wie vor drei Jahren zeichnet sich aktuell nicht ab. Der weltweite Konjunkturmotor schwächelt zwar, die Gefahr, in eine Rezession zu rutschen, ist aber dank der boomenden Schwellenländer noch gering. Für schnell steigende Kurse spricht aktuell dennoch wenig. Die Gegenbewegungen an den Märkten waren vergleichsweise schwach. Die Schuldenkrise schwelt noch immer, und die nächsten Unternehmenszahlen kommen erst in zwei Monaten. Bis dahin, sagen Experten, fehlten Anlegern wichtige Orientierungspunkte, die Kurse dürften weiter stark schwanken.

Allzu sicher sollten sich Anleger aber ohnehin nicht mehr fühlen. Zwar haben Kursstürze eine lange Tradition an den Börsen, doch der neuerliche Crash bestätigt die Erkenntnis, dass das Risiko für Extrem­ereignisse an den Finanzmärkten deutlich höher ist als lange angenommen. Und die Achterbahnfahrt dürfte angesichts der globalen Vernetzung, des computergestützten Handels und der gestiegenen Liquidität kaum zurückgehen.

Das produziert aber nicht nur harte Abstürze, sondern auch gewinnbringende Boomphasen in einzelnen Anlageklassen wie Gold. Auf welche Faktoren Anleger daher nun achten müssen und wie sie sich positionieren sollten, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Strategie
Der Weg zu Gewinnen
Wegen der schweren Marktturbulenzen haben die Kursschwankungen an den Börsen zuletzt deutlich zugenommen. Diese Entwicklung dürfte angesichts der keineswegs überwundenen Schuldenkrise und wenig erbaulicher Konjunktur- und Unternehmensdaten wohl noch eine Zeit lang anhalten. Mit dem ETF ETFX IVStoxx können Anleger von der hohen Schwankungsbreite der Märkte profitieren (ISIN: DE 000 A1H 81B 1), da der börsengehandelte Indexfonds die Entwicklung des Euro-Stoxx-Volatility-Index ­abbildet. Dieser hat in den vergangen Wochen massiv ­zugelegt. Der Fonds steigt bei kräftigen Ausschlägen des Euro Stoxx, unabhängig von der Tendenz der Kurse.

Gold profitierte in den vergangenen Tagen ebenfalls als ­Sicherheitsinvestment vom drohenden Schuldenkollaps. Das gelbe Edelmetall haussiert, doch mehren sich kritische Stimmen, die vor Korrekturen warnen. Angesichts der Turbulenzen und der starken Käufe durch Anleger und Notenbanken dürfte aber nicht mit einem baldigen Kursverfall zu rechnen sein. Wer nicht in Münzen oder Barren investieren will, kann den mit Gold besicherten Fonds der Zürcher ­Kantonalbank (CH 004 753 352 3) kaufen, der den Kurs­verlauf des Edelmetalls eins zu eins abbildet. Wer hingegen an sicheren Fremdwährungen interessiert ist, sollte auf Kronen­anleihen der skandinavischen Staaten Norwegen und Schweden setzen. Alternativ bieten sich der Norwegian Bond Fund (LU 008 720 991 1) sowie der Skandia Swedish Bond Fund (IE 000 526 313 6) an.

Langfristig orientierte Anleger sollten Multi-Asset-Fonds berücksichtigen, die neben Aktien auch Rohstoffe, Anleihen und Währungen im Portfolio haben. Voraussetzung für einen Erfolg sind aber Fondsmanager, die ihr Handwerk verstehen. Soll heißen: Sie müssen rechtzeitig in die richtige Anlageklasse wechseln, um Gewinne zu erzielen und Verluste zu vermeiden. Luca Pesarini mit seinem Mischfonds Ethna Activ (LU 013 641 277 1) gehört zu den Meistern seines Fachs. Er kann je nach Marktlage Aktien, Anleihen und Bargeld in seinem Portfolio übergewichten. Auch der FvS Multiple Opportunities (LU 032 357 865 7) der Vermögensverwaltung Flossbach & von Storch und der Absolute-Return-Fonds AC-Risk Parity 7 (LU 035 522 808 0) sind empfehlenswert. Wer sein Aktiendepot absichern will, kann kurzfristig auf den ShortDAX-ETF von db x-trackers (LU 029 210 624 1) setzen, der von Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt profitiert. Richtige Optimisten hingegen kaufen den Lyxor ETF LevDAX (LU 025 263 430 7), der die Wertentwicklung des DAX verdoppelt wiedergibt.

Bewertungen
Buchwert als Boden
In Krisenzeiten herrscht große Unsicherheit, wie sich die Gewinne von Unternehmen entwickeln. Klassische Bewertungskennziffern wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) stoßen bei Investoren deshalb auf Skepsis. Aktuell liegt das KGV für den DAX unter neun, also deutlich unter dem historischen Mittelwert, der laut Datendienst Bloomberg seit dem Jahr 2001 bei etwas mehr als zwölf liegt. Diese optisch niedrige Bewertung zeigt, dass aktive Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Gewinnschätzungen der Analysten gegenwärtig deutlich zu hoch sind. Als zusätzliche Orientierung dient vor allem in Krisenzeiten der Buchwert, der Aufschluss über die Substanz eines Unternehmens gibt. Diese Kennziffer ist weniger schwankungsan­fällig als Gewinnschätzungen. Generell gilt ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von eins für den DAX als sehr gute Einstiegsgelegenheit. So war es zuletzt in den Krisenjahren 2003 und 2009 (siehe Chart). Aktuell liegt der Buchwert des DAX bei 4744 Punkten. Allerdings ist auch der Buchwert eines Unternehmens eine variable Größe. Abschreibungen können ihn beispielsweise deutlich drücken. Gerade bei Finanzwerten ist deshalb erhöhte Vorsicht angebracht. Ähnlich ist die Lage bei Unternehmen aus zyklischen Branchen. Bei ThyssenKrupp etwa ist das KBV in Krisenzeiten bis auf 0,5 gefallen. Der Pharmakonzern Bayer hingegen, ein defensiver Wert, lag auf dem Tiefpunkt der ­Krisenjahre 2008 und 2009 mit einem Wert von etwas mehr als 1,5 deutlich über dem DAX-Durchschnitt.

Historische Crashs
Euphorie und Absturz
Die Ursachen und der Ablauf vieler Börsencrashs ähneln sich frappierend. Eine bahnbrechende Idee oder Technologie wie die Eisenbahn oder das Internet fasziniert die Anleger, neue Unternehmen aus diesem Sektor versprechen traumhafte Gewinne, viel Geld fließt an die Börse, die Hausse nährt die Hausse. Bis bei einigen Investoren erste Zweifel an den hohen Bewertungen und den Geschäftsmodellen aufkommen. Sobald der Gegentrend eintritt, flüchten die Anleger, die Blase platzt. Die Kurse benötigen daraufhin lange, bis sie einen Boden finden. So war die Technologiebörse Nasdaq, von einigen Gegenbewegungen unterbrochen, nach dem Platzen der Internetblase über zwei Jahre auf Talfahrt, bis sie ihren Tiefpunkt erreicht hatte. Wer zu diesem Zeitpunkt einstieg, strich zwar in den folgenden Jahren zweistellige Kursgewinne ein. Doch alte Höhen hat der Index für Technologieunternehmen bis heute nicht erklommen. Sehr lange dauern kann die Aufholphase nach einem durch eine Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelösten Crash. So dauerte es bis 1954, ehe die Kursverluste beim Crash 1929 wettgemacht werden konnten. Deutlich schneller geht es an den Börsen wieder nach oben, wenn der Absturz durch exogene Schocks hervorgerufen wurde und nicht die gesamte Volkswirtschaft betrifft. Nach dem durch Computerprogramme ausgelösten Absturz 1987 erholten sich die Kurse in den USA innerhalb von drei Jahren.

Aktien
Starke Defensive
Jede Krise hat ihre Helden. Auch an der Börse. Sobald sich die Konjunkturaussichten verfinstern, suchen Anleger Unternehmen, die unabhängig von der wirtschaftlichen Großwetterlage Geld verdienen. Die Deutsche Bank hat die Auf- und Abwärtsphasen des DAX seit 1987 untersucht und dabei die besten Aktien in sogenannten Bärenmärkten, also Phasen mit fallenden Kursen, ausgemacht. An der Spitze liegt der Pharma- und Chemiekonzern Merck, der sich im Schnitt um elf Prozentpunkte besser geschlagen hat als der DAX. Fresenius Medical Care ließ den Leitindex um zehn Prozentpunkte hinter sich, Beiersdorf um acht. SAP und Fresenius haben sich ebenfalls deutlich besser gehalten als die Masse. Diese Titel bieten natürlich keine Garantie für Kursgewinne. Im historischen Durchschnitt haben auch sie in den Abwärtsbewegungen des DAX Verluste erlitten. Langfristig allerdings, wenn man die Aufwärtsphasen des DAX einbezieht, liegen Anleger mit defensiven Werten wie Merck, FMC und Beiersdorf im Plus. Zudem mussten sie in Krisenphasen keine extremen Ausschläge nach unten ertragen.

Wer jetzt offensiv auf ein Ende der Kurskrise setzen will, sollte mit zyklischen Titeln die besten Chancen haben. In den Bullenmärkten seit 1987 hat sich ThyssenKrupp nach einer Untersuchung der Deutschen Bank um durchschnittlich 17 Prozentpunkte besser entwickelt als der DAX, Infineon um 14, Siemens um immerhin noch sieben Prozentpunkte. Diese Aufwärtschance müssen Anleger mit einem entsprechend hohen Verlustrisiko bezahlen. Infineon und ThyssenKrupp gehörten neben der Commerzbank zu den größten Verlierern der vergangenen Bärenmärkte.

Alternativ raten Strategen langfristig orientierten Anlegern, die die aktuelle Phase zum Kauf nutzen wollen, zu Unternehmen mit attraktiver Dividendenrendite. Ein hoher Wert allein muss dabei nicht zwingend ein Kaufsignal sein. Lufthansa und Daimler etwa haben während der Lehman-Krise die Ausschüttung gestrichen, die Rendite entpuppte sich also als Illusion. Von den acht DAX-Mitgliedern, die auf Basis der aktuellen Schätzungen eine Rendite von mehr als fünf Prozent aufweisen, haben laut Daten von €uro am Sonntag nur drei in den Krisenjahren 2008 und 2009 ihre Dividende zumindest konstant gehalten – Deutsche Telekom, Eon und Munich Re. Die Telekom hat ihre Dividende zwar 2010 gesenkt, stellt mit 70 Cent je Aktie aber immer noch einen attraktiven Wert in Aussicht. Eon hat einen Abschlag für 2011 angekündigt, will immerhin einen Euro zahlen. Munich Re strebt „Kontinuität“ an.

Investor-Info

Offensive Aktie
Attraktiver Zykliker
Sollten sich die allgemeinen Rezessionsängste verflüchtigen, wäre BASF als zyklischer Wert eine der aussichtsreichsten Aktien im DAX. Die jüngsten Insiderkäufe sprechen für den Optimismus des Vorstands. In einer nachhaltigen Krise würde die Aktie weiter verlieren, sollte sich aber besser halten als viele andere Zykliker. Da BASF im Schatten des LehmanCrashs profitabel geblieben ist, können Anleger auch bei schlechtem Konjunkturverlauf auf eine ordentliche Dividende hoffen.

Defensive Aktie
Dividende als Fangnetz
Die Deutsche Telekom hat operativ an vielen Fronten zu kämpfen. Dennoch ist das Kerngeschäft weniger anfällig für Konjunkturkrisen als bei Zyklikern. Der Vorstand hat für das laufende und kommende Jahr jeweils 70 Cent Dividende je Aktie in Aussicht gestellt. Das entspricht einer Rendite von rund sieben Prozent. Zusätzlich laufen Aktienrückkäufe. Im Krisenjahr 2009 fand der Kurs bei acht Euro einen tragfähigen Boden. Ausrutscher in Richtung dieser Marke bieten Einstiegs­chancen.

Kontrollierte Offensive
Lilux Convert
Wer in Aktien investieren will, ohne das volle Risiko zu tragen, fährt mit dem Lilux Convert gut. Der Fonds investiert weltweit in Wandelanleihen mit günstigem Chance-Risiko-Verhältnis. Die Mischpapiere profitieren zu zwei Dritteln, wenn es an der Börse aufwärtsgeht, verlieren aber nur rund ein Drittel, wenn die Kurse der zugrunde liegenden Aktie fallen. Bei einer anhaltenden Baisse fallen die Verluste also moderater aus als bei Aktien.

Kontrollierte Defensive
Flossbach von Storch Defensiv
Der Fonds der Kölner Vermögensverwaltung investiert nach dem Grundsatz der Risikostreuung weltweit in Gold, Aktien, Zertifikate, Renten, Wandelanleihen, Geldmarktinstrumente, Währungen und andere Fonds. Aktuell liegt der Fokus auf Renten- und Goldinvestments. Der Aktienanteil beträgt zwar maximal 35 Prozent, liegt aber derzeit nur bei 16 Prozent. Bisher ging das Konzept auf: Seit August 2010 gab es ein Plus von vier Prozent.

Globales Wirtschaftswachstum
Pessimistischere Prognosen
Die jüngsten Einschätzungen der einflussreichen US-Bank Morgan Stanley zur globalen Wirtschaft fallen deutlich pessimistischer aus als frühere Prognosen. So erwarten die Analysten für dieses Jahr nur noch ein globales Wachstum von 3,9 Prozent. Bisher waren sie von 4,2 Prozent ausgegangen. Ihre Prognose für das kommende Jahr senkten sie von 4,5 auf 3,8 Prozent. Besonders die USA und die Eurozone stünden kurz vor einer Rezession, betonten die Experten. Gleichwohl sei dies nicht ihr Basisszenario. Denn im Unterschied zu 2008 seien die Unternehmen in wesentlich gesünderer Verfassung, die Bankbilanzen stärker und die Haushalte geringer verschuldet.

Unternehmen
Deutlich robuster als 2008
Als es zur Pleite der US-Investmentbank Lehman kam, war der Auftragseingang der deutschen Industrie bereits seit einem halben Jahr rückläufig. Die deutsche Industrieproduktion – gemessen an der jährlichen Veränderungsrate – rutschte dann kurz vor der Lehman-Pleite ins Minus. Heute stellt sich die Situation anders dar: Im aktuellen Zyklus erzielten die Industrieunternehmen hierzulande zuletzt noch eine Produktionssteigerung von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Banken
Besser mit Kapital ausgestattet
Die Finanzkrise von 2008 hat dafür gesorgt, dass die Banken heute auf einem solideren Fundament stehen. EU-weit hat sich die Kapitalausstattung der Geldinstitute gebessert: So beträgt heute das Verhältnis von Eigenkapital und Rücklagen in Relation zur Bilanzsumme bei den europäischen Instituten im Schnitt 6,8 Prozent. Im September 2008 lag diese Quote noch bei 5,5 Prozent.

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21.11.2024Bayer NeutralUBS AG
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