Startet die Lufthansa durch?
Wohin fliegt die traditionsreiche Kranichlinie? Ist sie nach vielen Turbulenzen in den letzten Jahren nun wieder auf Kurs?
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Es scheint zumindest so. Im Geschäftsjahr 2011 konnte der Umsatz von 26,5 auf 28,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Das ist beachtlich in Zeiten steigender Ölpreise und einer schleppenden Weltkonjunktur. Dennoch gab es nach dem Absturz in die Verlustzone 2009 auch im Geschäftsjahr 2011 wieder einen Verlust, wenngleich die Null-Linie nur hauchdünn unterschritten wurde.
Die Nachwehen des BMI-Verkaufs
Mit einem Minus von 13 Mio. Euro nach einem Gewinn von 1,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2010 weist die Lufthansa auf den ersten Blick enttäuschende Zahlen aus. Der Umsatz stieg um über acht Prozent und auch die Passagierzahlen wurden um 7,5 Prozent auf den Rekordwert von 106,3 Mio. gesteigert. Dennoch steht 2011 ein Minus unter dem Strich, denn der Verkauf des Verlustbringers BMI brachte nicht etwa Geld in die Kasse, sondern die Verluste der britischen Gesellschaft im Jahr 2011 und Abschreibungen auf den Firmenwert drückten nochmals auf die Bilanz. Ohne diesen Effekt hätte der Gewinn pro Aktie nach Berechnung von Analysten 0,59 Euro betragen. Auf Basis dieser Zahlen fällt die Beurteilung der Lufthansa-Aktie schon wieder ganz anders aus, zumal durch den BMI-Verkauf nun auch die Verpflichtungen der Vergangenheit angehören. Die Lufthansa ordnet den erneuten Rutsch in die Verlustzone 2011 daher als einmaligen Ausrutscher ein – eine Einschätzung, der man sich anschließen kann. Einen genaueren Ausblick gab es jedoch noch nicht. Der wird am Donnerstag erwartet, wenn es außerdem detaillierte Jahreszahlen geben wird.
Dividende soll bleiben
Schon jetzt steht jedoch fest, dass die Lufthansa auch für das Geschäftsjahr 2011 eine Dividende zahlen will. Der Vorstand schlägt die Zahlung von 0,25 Euro je Aktie vor nach 0,60 Euro für das Geschäftsjahr 2010. Bezogen auf den aktuellen Kurs der Lufthansa-Aktie ergibt dies immerhin noch eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent. Außerdem wird es ein neues Sparprogramm mit dem Namen „Score“ geben, das dabei helfen soll, jährlich 1,5 Mrd. Euro einzusparen. Im Vergleich zum größten europäischen Mitbewerber steht die Lufthansa ohnehin glänzend da. Die Air France/KLM verbuchte 2011 einen Verlust von 809 Mio. Euro. Vor allem die Kerosinkosten machten der Air France wesentlich mehr zu schaffen als der Lufthansa.
Lufthansa-Aktie in Bodenbildungsphase
Der schwierige Geschäftsverlauf des letzten Jahres spiegelt sich auch im Kurs der Lufthansa-Aktie wider, der sich von knapp 18 Euro im Dezember 2010 auf 8,25 im November 2011 mehr als halbierte. Seit Dezember 2011 hat sich oberhalb der Unterstützungen von 8,25 Euro und 9,00 Euro inzwischen ein Bodenbildungsintervall ausgebildet, das nach oben durch den Widerstand bei 11,40 Euro begrenzt wird. Derzeit befindet sich der Kurs in der Mitte dieses Seitwärtsintervalls. Ein Ausbruch nach oben oder unten ist kurzfristig nicht zu erwarten. Vielmehr dürfte die Seitwärtsbewegung noch ein Weilchen anhalten. Für diese Annahme spricht auch die Annäherung der beiden gleitenden Durchschnittslinien, die derzeit weder auf neues Korrekturpotenzial, noch auf einen bevorstehenden Ausbruch hinweisen.
Fazit
Operativ kann die Lufthansa derzeit die Erwartungen erfüllen. Nachdem die außergewöhnliche Belastung durch den BMI-Verkauf verdaut ist und weitere Sparmaßnahmen auf den Weg gebracht sind, sollte sich die Lufthansa auch im aktuell schwierigen Umfeld behaupten.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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