DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

Der DAX schüttelt die Krise ab

04.04.11 08:46 Uhr

Der DAX schüttelt die Krise ab | finanzen.net

Mit der Rückkehr über 7.000 Punkte hat der DAX zumindest aus charttechnischer ...

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... Sicht die Japan- und Libyen-Krisen wieder abgeschüttelt. Derzeit spielen die weiterhin äußerst ernsten Probleme am AKW Fukushima offenbar keine Rolle mehr. Positive Konjunkturdaten aus den USA und Deutschland haben die Ängste vorerst vertrieben. Das kann sich aber schnell wieder ändern.

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Positive Arbeitsmarktdaten gut genug?

In den USA stieg die Beschäftigung im März um 216.000 und damit etwas stärker als erwartet. Zwar ist dies eine erfreuliche Entwicklung, allerdings sind aufgrund der demographischen Entwicklung in den USA noch höhere Zuwächse nötig, um von einer echten durchgreifenden Erholung sprechen zu können. So stagniert die Arbeitslosenquote trotz der Beschäftigungszuwächse knapp unterhalb von neun Prozent. In Deutschland bleibt der Arbeitsmarkt dagegen im März dank des guten Wetters sehr stark. Die Zahl der Arbeitslosen ging um 100.000 gegenüber dem Vormonat zurück bzw. um 350.000 gegenüber dem März 2010. Besonders positiv ist der Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Ganz offensichtlich haben die Krisen in Libyen und Japan bislang keinen negativen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland.

Kapitalerhöhung bei der Commerzbank?

Bei den Unternehmen stand zuletzt insbesondere die Commerzbank im Blickpunkt. Die Aktie verbucht seit Dienstag massive Kursverluste, nachdem die Bank ankündigte, die stillen Einlagen des Bundes schnellstmöglich zurückzahlen zu wollen. Dies scheint jedoch nur möglich, wenn durch eine Kapitalerhöhung neue Mittel zufließen. Dabei würde es zu einer Gewinnverwässerung führen, weshalb die Aktie auch heute noch auf den Verkaufslisten steht. Kaum eine Rolle spielen dagegen die operativen Fortschritte, die Deutschlands zweitgrößte Bank bislang gemacht hat.

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Q-Cells: Solar alleine garantiert keine Gewinne

Viele Anleger fragen sich derzeit, ob sie in Solaraktien einsteigen sollen. Im Prinzip kann man ein solches Investment befürworten, allerdings sollte man genau hinschauen. Wie ich schon öfters erwähnte, sind nicht alle Solaraktien empfehlenswert, so zum Beispiel die im TecDAX enthaltene Q-Cells. Trotz der Energiewende in Deutschland erwartet das Unternehmen 2011 keine Steigerung beim operativen Gewinn. Grund ist der enorme Preisdruck in der Branche. Vorstandschef Nedim Cen schließt sogar sinkende Gewinne nicht aus. Q-Cells ist erst 2010 mit 19 Mio. Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem 2009 ein Minus von 1,3 Mrd. (!!!) Euro angefallen war. Auch bei anderen Solaraktien ist das Eis oftmals dünn. Solon ist ganz knapp mit 0,4 Mio. Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt, nach einem Minus von -199,2 Mio. Euro 2009. Wer also in Solaraktien investieren möchte, sollte besser auf einen Index setzen, in dem das Risiko auf mehrere Unternehmen, am besten auch auf solche aus dem Ausland, gestreut wird. Wer noch breiter streuen möchte, sollte auf einen Index zurückgreifen, der auch Anbieter aus anderen Erneuerbaren Energien beinhaltet, z. B. Wind- und Wasserkraft.

DAX wieder dauerhaft über 7.000 Punkten?

Die Belastungsfaktoren sind zwar nach wie vor da – der Ölpreis, der Krieg in Libyen, die Atom-Katastrophe in Japan – davon ließ sich der DAX jedoch nicht beeinflussen. Mit der Rückkehr über 7.000 Punkte hat der deutsche Leitindex den Japan-Kursrutsch wieder wett gemacht. Kann sich der DAX weiter über dieser Unterstützungslinie behaupten, wäre dies ein charttechnisches Kaufsignal, das einen weiteren Anstieg erwarten ließe. Der DAX will zur Tagesordnung übergehen. Das scheint auf den ersten Blick gelungen. Allerdings kann der DAX auch schnell wieder in den Krisenmodus schalten. Dies sollte man bei Engagements im Hinterkopf behalten.

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Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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