DAX: Geht es nun weiter abwärts?
An den Börsen ging es ab Mittwoch wieder kräftig nach unten.
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Auslöser war die Sitzung der US-Notenbank, die nicht das von manchen erhoffte Ergebnis – ein neues Programm zum Aufkauf von Anleihen (Quantitative Easing 3) brachte. Der marktbreite US-Index S&P 500 gab daraufhin die in der letzten Woche mühsam errungenen Gewinne wieder vollständig ab. Obwohl es nun weitere Abwärtsrisiken gibt und ein neuer Test des Supports bei 1.100 Punkten bevorstehen dürfte, spricht das Chartbild aber weiterhin für eine Bodenbildung. Nun richten sich die Blicke allerdings wieder auf die Eurokrise – und speziell an der Wall Street auf die nächsten wichtigen US-Konjunkturdaten.
US-Notenbank sieht große Risiken – aha
Die Märkte wurden zusätzlich verunsichert durch die Einschätzung der US-Notenbanker, dass signifikante Risiken für einen Abschwung und für eine Eskalation der Finanzkrise bestehen. Diese Aussage ist weniger überraschend als die sehr negative Marktreaktion. Offensichtlich gibt es diese Risiken und sie haben sich in den letzten Wochen verstärkt. Dass das auch die Notenbanker so sehen, kann doch nicht wirklich verwundern. Im Übrigen wäre es ohne diese Einschätzung auch nicht gerechtfertigt, die extrem expansive Ausrichtung der Geldpolitik beizubehalten, bzw. zu verstärken. Schließlich muss Fed-Chef Bernanke auch die Kritiker der lockeren Geldpolitik in den eigenen Reihen überzeugen.
T-Bond-Future legt deutlich zu
Immerhin: Wie erwartet hat die US-Notenbank beschlossen, kurzlaufende Anleihen in ihrem Depot durch langlaufende zu ersetzen. Dadurch werden die langfristigen Zinsen fallen und davon erhofft man sich positive Wirkungen für die Konjunktur. Dieses Instrument wurde schon einmal in den 1960er Jahren angewandt und als „Operation Twist“ bezeichnet. Durchaus eine sinnvolle Maßnahme und auch liquiditätsneutral. Der Future auf 30jährige T-Bonds, der bereits in den letzten Wochen kräftig zulegte, stieg noch weiter an. Die 30jährigen Renditen liegen damit deutlich unter drei Prozent. Aber niedrige Zinsen nützen wenig, denn was die Märkte derzeit brauchen, ist vor allem Vertrauen. Die Geldpolitik kann die strukturellen Probleme nicht alleine lösen, das ist inzwischen allen klar geworden, und so hilft auch die Beteuerung der Fed, die Leitzinsen noch bis Mitte 2013 nahe null Prozent zu lassen, wenig. Dieses Instrument ist stumpf geworden.
Europas Konjunktur schwächt sich weiter ab
In Europa und speziell in Deutschland wurden die Aktienkurse nicht nur durch die weiter eskalierende Eurokrise belastet, sondern auch durch schlechte Konjunkturdaten. Der Index der ZEW-Konjunkturerwartungen fiel ebenso wie die Einkaufsmanagerindizes noch schwächer aus als erwartet. Dazu passt es im negativen Sinne auch, dass der IWF seine Wachstumsprognosen für die Weltwirtschaft und auch für Deutschland senkte. Doch eine Rezession prognostizieren die Experten nicht – und auch wir halten das für unwahrscheinlich. Zudem wächst China trotz der auch dort festzustellenden Konjunkturabkühlung weiterhin mit einer Rate von acht bis neun Prozent – und das ist eine gute Nachricht, auch für die deutschen Exportunternehmen.
Lufthansa stürzt nach Gewinnwarnung ab
Die Lufthansa-Aktie brach nach einer Gewinnwarnung in den letzten Tagen ein. Die Enttäuschung war auch deshalb so groß, weil die Prognose erst vor kurzem bestätigt worden war. Die Aktie ist allerdings trotz aller Widrigkeiten auf diesem Niveau sehr niedrig bewertet. Doch bevor ein Einstieg erwogen werden kann, muss eine Bodenbildung abgewartet werden. Die Aktie nimmt derzeit Kurs auf die Unterstützung bei 9,00 Euro und ist nicht mehr weit vom Rezessions-Tief bei 8,00 Euro von März 2009 entfernt.
DAX: Erneuter Absturz
Der DAX hat nach dem fulminanten Bruch der Unterstützung bei 5.350 Punkten erneut die runde Marke von 5.000 Punkten ins Visier genommen. Ein Fall unter diese Marke ist möglich, einem weiteren heftigen Ausverkauf gestehen wir aufgrund der niedrigen Bewertung vieler Aktien jedoch keine große Wahrscheinlichkeit zu.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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