DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

DAX: Geht die Rallye weiter?

21.07.15 14:03 Uhr

DAX: Geht die Rallye weiter? | finanzen.net

Nach dem starken Kursanstieg in der letzten Woche kam die Rallye beim DAX zuletzt ins Stocken. Auf die Stimmung drückte der etwas enttäuschende Auftakt in die Quartalssaison der DAX-Unternehmen: Der Softwarekonzern SAP gab nach den veröffentlichten Zahlen nach.

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Vier Gründe für die Kursrallye

Kamen in den letzten Monaten mehrere Belastungsfaktoren zusammen, die die Börsen bremsten, so summieren sich nun die positiven Entwicklungen:

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1. Die Krisen in Griechenland und am chinesischen Aktienmarkt sind in den Hintergrund getreten.
2. Die Rohstoffpreise fallen, der Ölpreis bleibt voraussichtlich dauerhaft niedrig. Das gibt den Notenbanken weiterhin Spielraum für ihre expansive Geldpolitik.
3. Die zu erwartende Zinserhöhung in den USA hat für die Aktienanleger ihren Schrecken verloren.
4. Starke Quartalszahlen aus den USA geben der Wall Street und auch den Börsen weltweit positive Impulse.

US-Technologieaktien gefragt

Bemerkenswert ist die Rallye an der US-Technologiebörse Nasdaq: Der Nasdaq-100 Index stieg mit viel Schwung auf neue Jahreshochs. Verantwortlich dafür sind neben Übernahmen im Biotechsektor vor allem starke Quartalszahlen speziell von IT-Unternehmen. Den Vogel konnte Google abschießen: Der Internetkonzern übertraf erstmals seit 2013 die Gewinnerwartungen der Analysten und die Aktie erlebte einen Kurssprung von 16 Prozent! Damit gewann das Unternehmen an einem Tag den Rekordwert von 65 Mrd. USD hinzu. Zum Vergleich: Dieser Zuwachs entspricht in etwa dem gesamten Börsenwert von BMW!

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Riskante Vorschusslorbeeren

Bei Google lässt sich der starke Anstieg auch mit der vorherigen lang anhaltenden Seitwärtsbewegung erklären. Dass aber z.B. Apple und Amazon schon vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstag und Donnerstag ebenfalls nach oben durchstarteten, ist unter "riskante Vorschusslorbeeren" zu verbuchen. Insgesamt sieht es aber so aus, als würde die Quartalssaison in den USA überwiegend erfreuliche Überraschungen bringen. Das gibt auch dem deutschen Aktienmarkt positive Impulse. In den USA legen in dieser Woche jeden Tag Börsenschwergewichte ihre Zahlenwerke vor, darunter neben Apple und Amazon auch United Technologies, Coca-Cola und General Motors. Doch auch in Europa und in Deutschland kommt die Quartalssaison so langsam in Schwung. Nach SAP folgen am Donnerstag und Freitag Daimler und BASF.

DAX: Kampf mit dem Widerstand bei 11.800 Punkten

1.100 Punkte konnte der DAX seit dem Kurstief am 8. Juli zulegen. Eine Verschnaufpause wie in den letzten drei Handelstagen ist da nur natürlich. Aktuell erweist sich der Widerstand bei 11.800 Punkten als hartnäckig. Die Indikatoren MACD und RSI zeigen aber anhaltenden Aufwärtsdruck an. Ein Angriff auf die Marke von 12.000 Punkten scheint daher nur eine Frage der Zeit. Eine massive Unterstützungszone befindet sich bei 11.250 Punkten - dort verläuft auch die 38-Tagelinie.

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Fazit

So schnell kann es gehen: Herrschte vor wenigen Tagen an den Börsen noch Katzenjammer, so scheint jetzt Euphorie auszubrechen. Besonders die Rallye bei den Technologieaktien aus den USA kommt überraschend und zieht den deutschen Aktienmarkt mit nach oben. In den nächsten Tagen werden aber auch hierzulande immer mehr die Quartalszahlen in den Blickpunkt rücken. Nur wenn diese positiv ausfallen, kann sich die Rallye fortsetzen. Ich sehe dafür gute Chancen.

Der Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.

Der Volkswirt Stefan Böhm kann insgesamt auf mehr als 25 Jahre Börsenerfahrung zurückgreifen und gilt als Experte für das Gebiet Aktien und Zertifikate. Der erfolgreiche Trader hat unter anderem mit dem renommierten Optionsschein-Magazin Erfolgsgeschichte geschrieben. Ebenso erfolgreich publiziert der Börsenexperte den kostenlosen Börsenbrief www.boehms-dax-strategie.de und das Premium Börsenmagazin www.dax-vestor.de seit dem Jahr 2004.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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