Porsche-Chef versteht eigene Batterieproduktion als Kernkompetenz
Porsche-Chef Oliver Blume sieht eine eigene Fertigung von Batterien als wichtige Voraussetzung für die Elektromobilität.
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"Ich halte die Batteriemodulmontage für eine wesentliche Kernkompetenz, die man intern braucht", sagte der Manager im Gespräch mit Dow Jones Newswires auf dem Pariser Autosalon.
Ob man die Produktion komplett selbst mache, das sei eine andere Frage. "Da gibt es verschiedene Varianten, beispielsweise über eine Kooperation. "Wichtig ist, dass man es als Kernkompetenz im Haus hat und die Technologie und die Prozesse versteht, die dahinterstecken", sagte der Manager weiter. Zudem sei "die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von Elektromotoren" sicherlich eine Kernkompetenz, sagte er.
Porsche setze bei den Batterien für das eigene Elektro-Auto "Mission E", welches Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen soll, auf eine Kooperation mit einem Lieferanten, der in der Nähe von Porsches Stammsitz Zuffenhausen sei. Solch eine Kooperation halte er durchaus für ein Modell, "was ich für den Einstieg in solche Technologien sehr sinnvoll finde", sagte Blume.
Die Konzernmutter Volkswagen hatte am Vorabend das Elektro-Konzeptfahrzeug "I.D." vorgestellt, eines von vielen E-Modellen, das in den nächsten Jahren folgen soll. Bis 2025 sollen jährlich konzernweit mindestens 2 Millionen E-Autos verkauft werden. "Bei den Größenordnungen ist das noch einmal eine ganz andere Fragestellung", sagte Blume mit Blick auf eine konzerninterne Batteriemontage. Wie solch eine Produktion dann "geschnitten" werde und wie das "gemeinsam mit Lieferanten" laufe, "das ist zu erarbeiten", sagte Blume.
Porsche-CEO: "Eigene Zellfertigung halte ich nicht für sinnvoll"
Eine Fertigung eigener Batteriezellen, wie sie einige deutsche Konzerne wie Daimler vor einigen Jahren einmal versucht hatten, schließt Blume derweil zumindest für sein Unternehmen aus. "Eine eigene Zellfertigung, für Porsche gesprochen, halte ich nicht für sinnvoll, weil die extrem hohe Investitionen erfordert", sagte er. Solch eine eigene Produktion sei für einen Autohersteller nicht "unbedingt das Wesentliche", da in der Branche eine "unheimliche Dynamik" stecke. In dem Bereich gebe es "sehr professionelle Lieferanten".
Differenzierungen ließen sich eben eher über die Montage der Module erzielen. Grundsätzlich sei es bei der Fertigung der Module wichtig, sie möglichst nahe am Produktionsort der Fahrzeuge anzusiedeln. Man habe hohe Gewichte zu transportieren und es gebe Sicherheitsaspekte zu beachten. "Da muss man die Logistikkette so klein wie möglich halten", sagte er.
Auch bei Porsche ist die Elektromobilität mit der Entscheidung, den "Mission E" in Serie auf den Markt zu bringen, angekommen. "Das ist für uns eine ganz wesentliche Zukunftstechnologie", sagte Blume. Es werde aber dennoch so sein, dass es mindestens in den nächsten zehn Jahren noch "eine Koexistenz zwischen Verbrennungsmotoren, Plug-In-Hybriden und rein elektrischen Fahrzeugen geben wird", sagte der Porsche-Chef.
Konzernintern soll Porsche derweil die Technologie für Schnellladesäulen vorantreiben, mit denen es möglich sein soll, ein E-Auto innerhalb von 15 Minuten zu 80 Prozent wiederaufzuladen. "Wir sind aktuell in Gesprächen für Kooperationen, sei es mit anderen Automobilherstellern oder auch denjenigen, die die Ladeinfrastruktur aufbauen", sagte Blume. "Wir werden selbst eine treibende Rolle übernehmen", sagte er. Solche Schnellladezyklen sieht Blume als "wesentliches Merkmal für die Zukunft".
Porsche-CEO: "Vorbestellungen für neuen Panamera übertreffen eigene Erwartungen"
Mit Blick auf das operative Geschäft ist der Porsche-Manager derweil zuversichtlich. Man sei "sehr positiv unterwegs". Die Perspektive ist, dass man vom Umsatzniveau "in jedem Falle" an das Vorjahr anknüpfen werde, "auf der Ergebnisseite haben wir das gleiche Ziel", bekräftigte er frühere Aussagen. Porsche sei nach wie vor auf den drei großen Weltmärkten Europa, Asien und Nordamerika "sehr stark unterwegs". Dennoch gebe es auch für Porsche Krisenregionen wie den Mittleren Osten und Brasilien.
"Wir gehen aber davon aus, dass der neue Panamera uns einen sehr guten Schub geben wird", sagte er. Die zweite Generation des Panamera sei "extrem positiv" angekommen, es gebe bereits Vorbestellungen, deren Anzahl über den eigenen Erwartungen liege. "Wir liegen im Moment besser als das, was wir prognostiziert haben", sagte Blume, ohne Details zu nennen. Bei der ersten Generation des Panamera lag das jährliche Absatzziel bei 20.000 Einheiten. "Wir werden an alte Erfolge anknüpfen und wollen diese Hürde natürlich auch überspringen", sagte Blume.
Von Ilka Kopplin
PARIS (Dow Jones)
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