Apple-Chef Tim Cook gibt Hinweise auf eine mögliche Milliarden-Übernahme
Die Gerüchteküche um mögliche Zukäufe bei Apple brodelt wieder - und es gibt einige gute Gründe dafür, warum Tim Cook jetzt endlich mehr Geld in die Hand nehmen könnte.
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Zukäufen gegenüber ist Apple generell nicht abgeneigt. Wie Konzernchef Tim Cook am Dienstag nach Vorlage der Quartalszahlen sagte, würde Apple im Schnitt pro Jahr 15 bis 20 Firmen übernehmen. Da es sich dabei jedoch meist um kleinere Tech-Firmen handelt, bekommt man von den meisten Deals nicht wirklich viel mit. Das könnte sich aber demnächst ändern. Denn Cook deutete bei der Analystenkonferenz nach der Bilanzvorlage an, dass bald ein deutlich größerer Zukauf ins Haus stehen könnte.
Tim Cook: Die Größe ist nicht relevant
Konkret wurde der Apple-Chef wie gewohnt nicht, wenn es um die Strategie von Apple geht. Er betonte jedoch, dass man ständig über Übernahmen nachdenke und kein Unternehmen nur wegen seiner Größe aus den Überlegungen ausschließen würde. "Es geht mehr um seinen strategischen Wert", so Cook.
Schaut man auf die Bargeldreserven von Apple, gibt es auch keinen Grund, bei einem Zukauf bescheiden zu bleiben: Apple sitzt mittlerweile auf einem Geldberg in Höhe von 246,1 Milliarden Dollar. 94 Prozent davon - also 231,3 Milliarden Dollar - befinden sich allerdings außerhalb der USA. Bei einer Rückführung in die Vereinigten Staaten würden momentan noch hohe Steuern anfallen. Das könnte sich mit einer Steuerreform von Donald Trump jedoch bald ändern - und Apple so eine größere Übernahme erleichtern. Tim Cook antwortete laut "Fortune" zwar auf die Frage einer Morgan Stanley-Analystin, er wisse noch nicht, was er in diesem Fall mit dem Geld machen wolle, Übernahmen schloss er aber nicht aus.
Greift Apple in der Medienbranche zu?
Höchstwahrscheinlich dürfte bei einem Milliardenzukauf ein Medienkonzern ins Visier von Apple geraten. Bereits im vergangenen Jahr kursierten Gerüchte, dass Apple an einer Übernahme von Netflix oder Time Warner interessiert sei. Mit letzterem soll es laut "Financial Times" sogar schon sehr kurze Gespräche gegeben haben. Letztendlich griff allerdings AT&T bei Time Warner zu. Ein etablierter Medienkonzern würde aber nach wie vor bestens in Apples Portfolio passen, versucht der iPhone-Hersteller doch gerade im Servicesektor, durch neue Originalproduktionen Nutzer für seine Dienste wie Apple Music zu gewinnen. Diese Entwicklung könnte durch die Übernahme eines Konzerns mit mehr Erfahrung in diesem Bereich beschleunigt werden.
Als Hinweis auf eine bevorstehende Übernahme im Mediensektor wertet "Fortune" daher auch die Tatsache, dass Apple innerhalb von vier Jahren seinen Umsatz in der Servicesparte verdoppeln will. Von 24 Milliarden Dollar im Jahr 2016 soll der Jahresumsatz bis Ende 2020 auf 48 Milliarden Dollar steigen. Auch wenn die Servicesparte aktuell bei Apple die höchsten Wachstumsraten aufweist, sei dieser Plan laut dem US-Magazin ambitioniert, da Apple dafür eine jährliche Wachstumsrate von 20 Prozent schaffen müsse. Im abgelaufenen Quartal wuchs die Sparte zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal um 18 Prozent, aber das Wachstum hätte sich damit bereits abgeschwächt. "Fortune" geht daher nicht davon aus, dass Apple sein Ziel alleine - also ohne eine Übernahme - schaffen wird. Sehr hoch gesteckt ist das Ziel auf jeden Fall, findet auch die "Financial Times" und schreibt, dass Apple beim Erreichen seines Ziels in der Servicesparte fast so viel Umsatz generieren würde wie Walt Disney insgesamt im letzten Geschäftsjahr.
Cook sprach schon 2016 von Milliardendeal
Bis es bei Apple aber tatsächlich zu einem Megadeal kommt, könnte es jedoch noch etwas dauern, denn schon im April 2016 machte Tim Cook ähnliche Andeutungen. Damals sagte der Apple-Boss laut "Market Watch": "Wir würden definitiv etwas Größeres kaufen, als wir bisher erworben haben." Zur Erinnerung: Apples größter Zukauf war bislang die Übernahme des Kopfhörer-Herstellers Beats für drei Milliarden Dollar. Der nächste Milliardendeal lässt zwar momentan noch auf sich warten, könnte mit einem Volumen von mehr als drei Milliarden Dollar jedoch ein echter Knaller werden.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Justin Sullivan/Getty Images, Josh Edelson/AFP/Getty Images
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