Deutliche Gewinnzuwächse
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Das erste Halbjahr 2014 ist geschafft und hat den Börsen eine halbwegs vernünftige Performance gebracht.
Vor allem mit Hightechs konnten Anleger gut verdienen. So schaffte der TecDAX bis Ende Juni ein stattliches Plus von 12 Prozent, der DAX legte dagegen nur schmale drei Prozent zu. Auch in den USA überflügelte die Nasdaq dank der Gewinne der vergangenen Wochen den Dow Jones hinsichtlich der Performance seit Jahresbeginn leicht.
Und jetzt?
Standen an den Finanzmärkten zuletzt eher die Notenbanken mit ihren Aussagen zur weiteren Geldpolitik im Mittelpunkt, werden sich die Blicke der Anleger in den nächsten Wochen wieder den Unternehmen zuwenden.
Alcoa wird mit seinen Quartalszahlen am kommenden Mittwoch die Berichtssaison einleiten. Der Aluminiumhersteller ist zwar nicht mehr im Dow Jones vertreten, da er seine Produkte aber an eine Vielzahl an Branchen liefert, ergibt sich ein Einblick in den Konjunkturverlauf. Die Analysten rechnen für den Konzern im Jahresvergleich mit einem deutlichen Gewinnanstieg. Das gilt auch für die anderen US-Konzerne. So sollen die operativen Gewinne im breit gefassten S&P 500 im Jahresvergleich um elf Prozent klettern. Die Margen sollen dabei mit knapp zehn Prozent wieder in etwa das Rekordniveau aus dem ersten Quartal erreichen.
Ausblicke entscheidend
Wahrscheinlich läuft es wie gewohnt: Die Firmenbosse haben im Vorfeld die Analystenschätzungen so weit gedrückt, dass sie die Erwartungen übertreffen können. Am Ende wird daher wohl ein etwas höherer Gewinnanstieg in den Büchern stehen. Viel wichtiger ist aber der Ausblick. Bislang rechnen die Analysten auch für das zweite Halbjahr mit Gewinnzuwächsen im zweistelligen Prozentbereich. Die guten Konjunkturperspektiven stimmen optimistisch, dass die Messlatte nicht zu hoch liegt. Bei den Margen ist aber kaum noch Luft, so dass - im Gegensatz zu den jüngsten Quartalszahlen - auch die Umsätze anziehen müssen. Dank guter Wirtschaftslage dürften sich die Enttäuschungen in Grenzen halten. Teils üppige Bewertungen könnten vereinzelt dennoch zu Gewinnmitnahmen führen. Auf Basis der unbereinigten Gewinnprognosen für 2014 bringt es der S&P 500 inzwischen auf ein KGV von 18. Günstig sind die US-Firmen damit nicht mehr. Beim DAX ist dank eines KGVs von 13 noch mehr Luft. Vorsicht gilt dagegen bei den Hightechs: Der TecDAX bringt es auf ein Gewinnvielfaches von über 30.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de
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