"Underperform"

Virgin Galactic-Aktie an der NYSE im Bärenmodus: Analyst straft Virgin Galactic ab

16.09.22 20:56 Uhr

Virgin Galactic-Aktie an der NYSE im Bärenmodus: Analyst straft Virgin Galactic ab | finanzen.net

Für den Raumfahrtkonzern Virgin Galactic hatte das Jahr 2022 bereits einige Herausforderungen parat. Und auch an der Börse hat die Aktie des Konzerns in diesem Jahr bereits mehr als die Hälfte an Wert eingebüßt. Ein Analyst zog nun die Reißleine.

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Virgin Galactic-Aktie seit Jahresbeginn unter starkem Druck
• Bernstein-Analyst verliert Glauben an Virgin Galactic
• Verschiebung von Erstflug sowie Verwässerung des Aktienkurses sorgen für Unmut



Das Raumfahrtunternehmen von Milliardär Richard Branson, Virgin Galactic, ist in diesem Jahr an der NYSE bereits deutlich unter die Räder gekommen. Seit Jahresbeginn schlägt bei dem Anteilsschein ein tiefrotes Minus von 58,82 Prozent zu Buche (Stand: Schlusskurs vom 16. September 2022). Und auch generell hatte der Space-Konzern in diesem Jahr bisher wenig Gutes zu vermelden. So schreibt das Unternehmen weiter Verluste, wie aus den ersten beiden Quartalsbilanzen 2022 hervorgeht. Laut der Zahlenvorlage zum zweiten Geschäftsquartal vergrößerte Virgin Galactic sein Minus zudem erneut und schlug Anleger mit weniger Umsatz in die Flucht.

Bernstein verliert Zuversicht für Virgin Galactic-Aktie

Zu den schlechten Nachrichten gesellte sich nun eine Abstufung durch das Analysehaus Bernstein, die die Virgin Galactic-Aktie noch einmal zusätzlich belastete. In seinem Bericht, der MarketWatch vorliegt, machte Analyst Douglas Harner seiner Enttäuschung Luft und erklärte, warum er mittlerweile bearish gegenüber dem Raumfahrtunternehmen eingestellt sei. So seien mehrere geplante Flüge bereits verschoben worden und der Verkauf neuer Aktien führe zu einer "starken Verwässerung" der Anteilsscheine. Sein Urteil fällt dementsprechend ernüchternd aus: "Wir sind nun weniger zuversichtlich, was den Erfolg des Geschäfts angeht", so Harned.

Weitere Aktienausgabe verwässert Aktienwert

Anfang August hatte Virgin Galactic bekannt gegeben, Aktien im Wert von bis zu 300 Millionen US-Dollar am Markt anbieten zu wollen, nachdem der erste kommerzielle Flug ins All des Unternehmens verschoben wurde. Aus einem eingereichten Dokument bei der US-Börsenaufsicht SEC ging außerdem hervor, dass der Raumfahrtkonzern in eine Vereinbarung mit den Banken Credit Suisse, Morgan Stanley und Goldman Sachs eingetreten sei, um Geld für "allgemeine Unternehmenszwecke, inklusive Betriebskapital, und administrative Zwecke und die Entwicklung der Raumfahrtflotte und anderer Infrastrukturen zu beschaffen, um die gewerblichen Operationen zu skalieren."

Virgin Galactics Erstflug bereits mehrmals verschoben

Der Erstflug von Virgin Galactic wurde mittlerweile in weniger als einem Jahr dreimal verschoben. Wie aus der Bilanz zum zweiten Quartal 2022 hervorgeht, verfügte das Unternehmen zum Stichtag über 370 Millionen US-Dollar an Barreserven und Baräquivalenten sowie 587,7 Millionen US-Dollar an kurzfristigen börsenfähigen Wertpapieren. Für das dritte Quartal sei eine Cash-Burn-Rate von 110 bis 120 Millionen US-Dollar veranschlagt.

Der Bernstein-Analyst findet angesichts dieser Entwicklung deutliche Worte: "Seit der Aufnahme in unsere Bewertung Anfang 2021 wurde der erste kommerzielle Flug für Privatpersonen um zwei Jahre auf Q4 2023 verschoben, und mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar an Cash wurden in zwei Aktienrunden und mithilfe einer Wandelanleihe beschafft. All dies geschieht vor dem Hintergrund höherer Zinsen, was zu einem Rückgang des Wertes der Anteilsscheine der Anfangszeit geführt hat." Darüber hinaus geht Harned davon aus, dass die Cash-Burn-Rate noch weiter anziehen dürfte, zukünftige Aktienverkäufe dürften außerdem den Wert noch zusätzlich verwässern. Er zeigte sich außerdem besorgt darüber, dass Virgin Galactic einen Drittanbieter nutzen würde, um mehr Kunden für den Verkauf von künftigen Flügen zu gewinnen. Diese deute seiner Meinung darauf hin, dass es weniger Nachfrage gäbe, als es anfänglich prognostiziert wurde.

Bernstein senkt Virgin Galactic-Aktie auf Underperform - Kursziel zusammengestrichen

So senkte Bernstein das Rating des Raumfahrtunternehmens von Marketperform auf nun mehr Underperform. Das Kursziel strich Analyst Harned von zuvor sieben auf jetzt vier US-Dollar zusammen. Aktuell notiert die Virgin Galactic-Aktie bei 5,51 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 16. September 2022).

Abschließend schreibt Douglas Harned: "Wir sehen noch immer kein ‚nächstes Ding‘, das ein längerfristiges Wachstum in den 2030ern antreiben könnte, was jedoch für einen starken Endwert nötig wäre."

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Christopher Penler / Shutterstock.com

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