Jungheinrich-Aktie schließt tiefer: Jungheinrich macht mehr Gewinn - Positiver Jahresausblick bestätigt
Jungheinrich hat den Gewinn im ersten Quartal deutlich gesteigert und die insgesamt positive Einschätzung für den weiteren Geschäftsverlauf dieses Jahr bekräftigt.
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"Wir sind aufgrund der erfolgreichen Arbeit des gesamten Teams weltweit stark in das neue Geschäftsjahr gestartet und blicken daher trotz der weiterhin großen Herausforderungen optimistisch auf den weiteren Verlauf des Jahres", wird CEO Lars Brzoska in der Mitteilung des Unternehmens zitiert.
Den operativen Gewinn steigerte der Gabelstaplerhersteller, wie bereits seit Ende April bekannt, deutlich überproportional zum Umsatz: Das EBIT kletterte um 54 Prozent auf 120 Millionen, während der Umsatz um 22 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro stieg. Die EBIT-Rendite lag damit bei 9,3 (Vorjahr: 7,3) Prozent. Der Gewinn nach Steuern kletterte um 79 Prozent auf 88 Millionen, der Gewinn je Aktie auf 0,88 (0,49) Euro. Der Auftragseingang stieg marginal um 1,3 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr rechnet das Hamburger Unternehmen mit einem Auftragseingang zwischen 5,0 Milliarden und 5,4 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz soll zwischen 5,1 Milliarden bis 5,5 Milliarden Euro liegen. Das EBIT erwartet Jungheinrich zwischen 400 Millionen bis 450 Millionen und das Ergebnis vor Steuern zwischen 370 Millionen bis 420 Millionen Euro. Jungheinrich hatte die Prognose für 2023 Ende April mit Vorlage der Eckzahlen für das erste Quartal angehoben.
Jungheinrich-Finanzchef erteilt Preisnachlässen eine Absage
Trotz zurückgehender Nachfrage sind Preissenkungen für den Vorstand des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich momentan keine Option. "Nur wenn die Märkte massiv einbrechen sollten, kämen gezielte Preisnachlässe für uns infrage, um etwa die Auslastung unserer Werke sicherzustellen", sagte Finanzchef Volker Hues am Montag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Hamburg. "Das sehen wir momentan aber nicht." Jungheinrich hatte im ersten Quartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um ein Fünftel steigern können, erhielt aber nur ein Prozent mehr Aufträge. Diese Entwicklungen dürften sich Hues' Einschätzungen zufolge in den kommenden Monaten fortsetzen, bei zurückgehender Profitabilität.
"Wir erwarten in den verbleibenden drei Quartalen einen gleichmäßigen Auftragseingang, der vermutlich leicht unter dem Niveau des ersten Quartals liegen wird", sagte er. Dies spiegelt sich auch in der am Montag bestätigten Jahresprognose wider, die das Management vor zwei Wochen angehoben hatte. Demnach soll der Auftragseingang im Gesamtjahr zwischen 5 und 5,4 Milliarden Euro liegen, womit nur im besten Fall das Auftragsvolumen der ersten drei Monaten in den kommenden Quartalen wiederholt werden wird.
Dabei fällt Jungheinrich aber verhältnismäßig weich, denn der Auftragsbestand von fast 1,6 Milliarden Euro per Ende vergangenen Jahres liegt über dem Durchschnittswert der vorangegangenen fünf Jahre. Per Ende des ersten Quartals summierte sich der Bestand der Bestellungen sogar auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Dabei profitiert Jungheinrich laut Marktexperten von verhältnismäßig konjunkturunabhängigen Kundengruppen, wie Lebensmittelproduzenten, sowie Unternehmen aus den Branchen Logistik, Einzel- und Großhandel. Sie machen den Großteil des Jungheinrich-Geschäfts aus.
Die aktuelle Schwäche im E-Commerce betrachtet Hues entsprechend entspannt, auch weil er eigenen Aussagen nach nicht davon ausgeht, dass sich das Konsumverhalten der Menschen wieder in alte Strukturen zurückentwickeln wird. "Wir zumindest verbuchen in unserer eigenen E-Commerce-Sparte ein prozentual zweistelliges Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz", sagte der Manager. Er verantwortet seit zehn Jahren auch die Sparte Versandhandel im Jungheinrich-Vorstand.
Ähnlich wie der Auftragseingang dürfte sich bei den Hamburgern auch die operative Marge in den kommenden Monaten rückläufig entwickeln. Sie lag zum Jahresauftakt bei 9,3 Prozent, der Jungheinrich-Vorstand erwartet im Gesamtjahr aber nur bei 7,8 bis 8,6 Prozent. "Unsere Margenentwicklung im ersten Quartal lässt sich vor allem auf die Preiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückführen", erläuterte Hues. "Wir werden sicherlich noch ein starkes zweites Quartal sehen. Im zweiten Halbjahr wird dieser Preiseffekt dann aber voraussichtlich nachlassen."
Gleichzeitig dürften die Preiserhöhungen und -klauseln aber zu einem Umsatzwachstum bei Jungheinrich in den kommenden Monaten führen, das sich dementsprechend gegenläufig zu Nachfrage und Marge entwickeln soll. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr würde sich der Umsatz nach dem ersten Quartal lediglich am unteren Ende der Spanne von 5,1 bis 5,5 Milliarden Euro bewegen.
Jungheinrich hatte am Montag das detaillierte Zahlenwerk für das erste Quartal vorgelegt und dabei die vor zwei Wochen bekanntgegebenen vorläufigen Ergebnisse bestätigt. Nach Steuern verdienten die Hamburger im ersten Quartal mit 88,4 Millionen Euro fast vier Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Nach einem Ausflug in de Gewinnzone verlor die Jungheinrich-Aktie im XETRA-Handel zu Handlesende 2,78 Prozent auf 32,86 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones) / HAMBURG (dpa-AFX)
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