Morgan Stanley optimistisch für Speicherchipmarkt 2024 - Diese Aktien überzeugen
Nachdem der Markt für Halbleiter schon 2023 im Zuge des KI-Hypes vermehrte Aufmerksamkeit erfuhr, dürfte es nach Meinung Morgan Stanleys 2024 weiter aufwärts gehen. Zwei Unternehmen hob die US-Investmentbank dabei besonders hervor.
Werte in diesem Artikel
• Chipmarkt durch KI-Boom vermehrt in der Aufmerksamkeit
• Morgan Stanley geht von steigenden Chipumsätzen aus
• Samsung und SK hynix lobend hervorgehoben
Seit das Jahr 2023 dem Trend künstliche Intelligenz insbesondere im Zusammenhang der Lancierung des Textroboters ChatGPT neuen Schwung verlieh, ist auch der Markt für Chips wieder stärker ins Licht der Aufmerksamkeit gerückt. Dabei kämpfte der Markt 2023 mit Lieferengpässen und war von schwächelnden Umsätzen betroffen.
Morgan Stanley sieht 2024 steigende Chipumsätze voraus
Damit dürfte es in 2024 jedoch vorbei sein, schätzt die US-Investmentbank Morgan Stanley, wie aus einem Bericht hervorgeht, der Business Times vorliegt. So sieht die Bank voraus, dass nach dem eher durchwachsenen Winter eine zyklische Erholung stattfinden dürfte. Im Zuge dieser Prognose hat das Kreditinstitut denn auch seine Erwartungen steigender Speicherchippreise nach oben angepasst. So führt die Bank an, dass insbesondere in den USA unter Betrachtung des bereinigten Gewinns je Aktie Speicherchip-Aktien aktuell viel günstiger als in vorherigen Zyklen zu haben seien. Nun trete die Chipindustrie in einen Zyklus beschleunigten Wachstums ein, der von einem bedeutenden Nachfragezuwachs angetrieben werde.
Mit dieser Einschätzung steht Morgan Stanley im Übrigen nicht alleine da. Auch die Beratungsfirma Gartner sagte Reuters zufolge der Halbleiterindustrie eine Erholung voraus. Konkret geht Alan Priestley, Analyst bei Gartner, davon aus, dass die Chipumsätze in 2024 auf 624 Millionen US-Dollar ansteigen dürften, was einem Wachstum von rund 17 Prozent entsprechen würde.
Steigende Chippreise 2024
Morgan Stanley stützt sich bei seiner positiven Prognose auf die Aufstockung der Lagerbestände in den nachgelagerten Fertigungsstufen. Zudem würde das Angebot noch immer weit hinter der Nachfrage zurückbleiben. Dies werde voraussichtlich zu stark steigenden Chippreisen im ersten Jahresviertel 2024 führen: "Wir gehen davon aus, dass die DRAM- und NAND-Preise im ersten Quartal […] um 20 % steigen werden, was einer Verdoppelung unserer früheren Prognose entspricht. Zuvor rechneten wir mit einem Anstieg von 8-13 % für DRAM und 5-10 % für NAND". DRAM-Chips (Dynamic Random Access Memory) finden Anwendung in der Datenverarbeitung, NAND-Chips können derweil Daten auch ohne Strom speichern.
Schon jetzt hätten Chipkunden der nachgelagerten Fertigungsstufe damit begonnen, ihre Lagerbestände wieder aufzufüllen. Dies sei insbesondere bei chinesischen Smartphone-Erstausrüstern zu beobachten. Auch das Thema künstliche Intelligenz dürfte 2024 weiterhin präsent bleiben und die Chipnachfrage weiter antreiben: "Wir müssen auch die Auswirkungen des 10-Milliarden-Dollar-Marktwachstums für HBM-Chips im Jahr 2024 und das plötzliche Aufkommen der KI-Nachfrage berücksichtigen, was zu längeren Lieferengpässen führen könnte", heißt es dazu im Morgan Stanley-Report. Bei HBM-Chips handelt es sich um Halbleiter mit hoher Bandbreite, die insbesondere beim High-Performance Computing eingesetzt werden.
Samsung-Aktie und SK hynix-Aktie mit deutlichem Aufwärtspotenzial
Insgesamt ist Morgan Stanley optimistisch, was die Performance von Speicherchip-Aktien in 2024 angeht und rechnet mit einem beschleunigten Gewinnwachstum. Dabei hebt die Bank in ihrem Bericht zwei konkrete Unternehmen hervor, deren EPS-Ausblick das Finanzhaus für 2024 anhob, nämlich die südkoreanischen Chipgrößen Samsung und SK hynix. So rät die Investmentbank, beide Titel überzugewichten und gab jeweils Kursziele aus, die noch ein deutliches Aufwärtspotenzial der Aktien implizieren. Für SK hynix liegt das neue Kursziel laut Wallstreet-Online bei 210.000 Won, was gemessen am jüngsten Schlusskurs bei 142.400 Won ein Plus von rund 47,5 Prozent bedeuten würde. Dabei dürfte der Chiphersteller durch das Wachstum seines HBM-Marktanteils sowie Verbesserungen der Rohstoffpreise angetrieben werden. Bis Ende 2024 oder Anfang 2025 könnte dann ein Rekordniveau erreicht werden.
Für Samsung liegt das Kursziel derweil bei 95.000 Won, was einem möglichen Kurszuwachs von 19,34 Prozent entspricht. Hier geht Morgan Stanley davon aus, dass durch Preiserhöhungen bei Speicherprodukten die Gewinnmargen anziehen dürften. Darüber hinaus dürfte Samsung vom für das erste Quartal 2024 avisierten Launch seines Smartphones S24 Edge profitieren, welches bereits mit integrierter KI-Technologie daherkommen soll. Generell geht Morgan Stanley davon aus, dass das Thema von mobiler KI (auch Edge-KI genannt), also künstlicher Intelligenzen, die nicht in der Cloud, sondern auf mobilen Endgeräten eingesetzt werden, 2024 von größerer Bedeutung sein wird und möglicherweise bereits in den Smartphone-Upgrade-Zyklus mit einfließt.
Redaktion finanzen.net
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