Investmentmanager Eisman empfiehlt: Deutsche Bank shorten
Steve Eisman ist Investmentmanager bei der Neuberger Berman Group. Schon vor der Krise von 2008 hatte Eisman Wetten gegen den Immobilienmarkt platziert. Nun rät er die Deutsche Bank zu shorten.
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"Die Deutsche Bank hat echte Rentabilitätsprobleme", erklärte Steve Eisman kürzlich gegenüber Bloomberg Television in Hongkong. Eisman ist aktuell Vermögensberater der Neuberger Berman Group. Das Buch "The Big Short" von Michael Lewis erzählt einen Teil von Eismans Geschichte. Nämlich den, in dem Eisman den Immobilien-Crash von 2008 bereits lange vorhersah und sich entsprechend mit Short-Positionen eindeckte. Als der Crash tatsächlich eintrat, fuhr Eisman märchenhafte Gewinne ein. Nun hat der erfolgreiche Investmentmanager eine neue düstere Prophezeiung ausgesprochen: Sie betrifft die Deutsche Bank.
Eisman: Die Deutsche Bank ist eine Problembank
Gegenüber Bloomberg Television erklärte Eisman, die Deutsche Bank sei eine Problembank und habe erhebliche Probleme mit der Rentabilität. Daher werde sie im nächsten Jahr wahrscheinlich Kapital aufnehmen müssen. Überhaupt stehe das Geldhaus vor großen Umwälzungen. Der neue CEO Christian Sewing habe eine weitreichende Überarbeitung der Bank ins Rollen gebracht, im Zuge derer sich das Geldhaus mehr auf die europäischen Kunden konzentrieren und von den Bestrebungen zu den Top-Wertpapierhäusern weltweit zu gehören, zunächst Abstand nehmen werde. Dabei werde wohl der US-Zinshandel zurückgefahren und das Corporate-Finance-Geschäft in den USA und in Asien reduziert werden. Auch das globale Aktiengeschäft werde das Geldhaus auf den Prüfstand stellen, vermutet Eisman. Diese Maßnahmen würden schließlich in eine "signifikante Reduzierung" der Belegschaft führen, so der Investmentmanager. All dies ist in den Augen Eismans auch bitter nötig: "Ich denke sie [die Deutsche Bank] muss drastisch schrumpfen."
Deutsche Bank-Aktie tut sich schwer
Das Papier der Deutschen Bank steht schon seit längerer Zeit unter keinem guten Stern. In den letzten zwölf Monaten ist die Aktie um über 33 Prozent gefallen - das ist die zweitschlechteste Performance im MSCI Euro Index. Auch der Bloomberg Europe 500 Banks Index fiel im gleichen Zeitraum - um 4,8 Prozent. Dabei ruht die Bank jedoch auf einem vergleichsweise komfortablen Kapitalpolster. Mit einer Kernkapitalquote von 13,4 Prozent befindet sich das Geldhaus über dem Durchschnitt der größten Vergleichsunternehmen, wie Daten von "Bloomberg" zeigen. Die Eigenkapitalrendite folgt jedoch derjenigen der wichtigsten Wettbewerber, nämlich tendenziell nach unten.
Kommt der Crash für die Deutsche Bank?
Auch wenn Eisman sich gegenüber der Deutschen Bank eher pessimistisch eingestellt zeigte, über seine eigene Position gab der Investmentmanager nichts preis. Allzu viel scheint sich Eisman jedoch zurzeit allgemein nicht von der Finanzbranche zu erhoffen. Er empfahl in diesem Zusammenhang auch bearische Wetten gegen kanadische Finanzfirmen und betonte, er sei auch bei "Wells Fargo und Co." noch immer short. Damit befindet sich Eisman jedoch nicht in Übereinstimmung mit allen Größen am Markt. Erst kürzlich verkündete noch Starinvestor Warren Buffett öffentlichkeitswirksam, er glaube weiterhin an Wells Fargo. Für die Deutsche Bank würde jedoch die Mehrheit der Analystenhäuser aktuell keine Lanze brechen. Die jüngsten Rankings lauten mehrheitlich auf "Sell" oder "Neutral". Die wenigen Bewertungen, die auf "Buy" lauten, wie etwa die, die jüngst die equinet AG formulierte, stützen sich auf positive Erwartungen bezüglich der selbstauferlegten Schrumpfkur. Ob diese jedoch tatsächlich zur Gesundung des angeschlagenen Geldhauses beitragen wird, wird sich erst noch herausstellen müssen. Steve Eisman bleibt fürs erste zumindest skeptisch.
Redaktion finanzen.net
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